Investitionen in Stationen

Main-Tauber-Kreis. Dass sich die kommunale Seite an den Investitions- und Planungskosten zur Modernisierung der Bahnstationen Gerlachsheim, Grünsfeld, Zimmern und Wittighausen nach Abzug der Landesförderung beteiligt, wurde bereits vor vier Jahren beschlossen. 550 000 Euro sind seither geflossen. In seiner jüngsten Sitzung genehmigte der Kreistag bei einer Enthaltung, weitere rund 790 000 Euro für die 2024 anstehenden Baumaßnahmen an den vier Stationen zu gewähren.

Kreisrat Joachim Markert (CDU), der gleichsam Bürgermeister von Grünsfeld ist, zeigte sich erfreut über die Investition in die Bahnstrecke zwischen Würzburg und Lauda und dankte dem Landkreis für die Kofinanzierung. Auch Anette Schmidt (CDU) fand es grundsätzlich lobenswert, wenn investiert wird, mokierte sich jedoch über die nunmehr geplante Personenunterführung in Wittighausen. In der Kreisstadt sei eine solche Lösung nicht angedacht worden, obgleich dort wesentlich mehr Verkehr herrsche, große Firmen und weiterführende Schulen ansässig seien.

Elmar Haas (Freie Wähler) erinnerte, dass noch weitere Bahnhöfe, wie Rosenberg, Eubigheim, Wölchingen oder Königshofen auf Ausbau und Sanierung warteten. Insgesamt seien auf der Strecke Investitionen notwendig und längst überfällig. Udo Glatthaar (CDU) plädierte, dass der Bahnbetrieb funktionieren müsse und legte den Finger in eine andere Wunde: die des Personalmangels bei der Bahn. Durch sie käme es immer wieder zu einer schlechteren Vertaktung. Dem stimmte Landrat Christoph Schauder zu und lenkte seinen Blick auf die Tauberbahn: „Es ist inakzeptabel, was die Westfrankenbahn abliefert.“

Rainer Moritz (Bündnis 90/Die Grünen) äußerte die Hoffnung, dass die Übernahme von Go Ahead durch die österreichische Bahn (ÖBB) Verbesserungen auf der Frankenbahn bringen könnte. Der neue Betreiber sei für den Regionalexpress zwischen Würzburg und Stuttgart zuständig. Auf seine Frage, wann es Informationen zum Fahrplanwechsel gebe, meinte der Landrat: „Das wissen wir nicht. Die Westfrankenbahn ist in der Bringschuld.“ hvb