Stellungnahme

Oberbürgermeister Wertheim: „Diese Situation ist beschämend“

Wertheims Oberbürgermeister Markus Herrera Torrez äußert sich zur Schließung der Notaufnahme und zeigt sich verärgert - sowohl über die Situation an sich als auch über die Kommunikation seitens der Verantwortlichen.

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stv
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Oberbürgermeister Markus Herrera Torrez bei der Demonstration in Stuttgart. © Gerd Weimer

Wertheim. Zur Nachricht, dass die Rotkreuzklinik Wertheim seit Montag, 3. Juni, 18 Uhr keine neuen Patienten mehr aufnimmt, bezieht Oberbürgermeister Markus Herrera Torrez in einem Schreiben, das der Redaktion zuging, Stellung:

„Die Information, dass die Notaufnahme am Montagabend abgemeldet wurde und damit ab diesem Zeitpunkt auch keine Patienten mehr in der Rotkreuzklinik aufgenommen werden, hat die Stadtverwaltung erst auf eigene Nachfrage erreicht. In diesem Vorgang spiegelt sich wieder, was Stadtverwaltung und Wertheimer Bürgerschaft seit Wochen erleben: Seit der Entscheidung des Insolvenzverwalters für den Fachklinikbetreiber und gegen die Möglichkeit einer Rekommunalisierung des Krankenhauses als Haus der Grund- und Regelversorgung unter Trägerschaft der Stadt Wertheim wird die Stadt Wertheim an den Gesprächen und Verhandlungen zur weiteren Entwicklung der Rotkreuzklinik nicht beteiligt und erhält Informationen ausschließlich auf eigene Nachfrage. Diese Situation ist beschämend, denn es sind unsere Bürgerinnen und Bürger, die sich mit Nachfragen an ihre Stadt richten. Aus den dargestellten Gründen kann die Stadt jedoch keine Antworten geben.“

Falsche Entwicklung

Und weiter heißt es in dem Schreiben des Oberbürgermeisters: „Die Entwicklungen der letzten Wochen, die zur Schließung der Notaufnahme geführt haben, halte ich für falsch. Die jetzt eingetretene Schließung der Notaufnahme am Standort Wertheim darf nur ein Zustand von kurzer Dauer sein. Sobald die Umwandlung der Rotkreuzklinik in eine Fachklinik durch Vertragsunterschrift vollzogen ist, erwartet die Bürgerschaft von Wertheim, dass das Versprechen des Landkreises, für eine gute und werthaltige Notfallversorgung am Standort Wertheim zu sorgen, umgesetzt wird. Die Einhaltung dieser Zusage ist das Mindeste, was wir nach den zahlreichen Enttäuschungen der letzten Monate einfordern.“

Unterstützung angeboten

„Die Stadt Wertheim bietet ihre Unterstützung hierzu erneut an und hält dieses Angebot auch zukünftig aufrecht. In der Zwischenzeit erwartet die Stadt Wertheim, dass der Landkreis und der Bereichsausschuss des Main-Tauber-Kreises auch in der Interimszeit ohne Notaufnahme am Standort Wertheim ihre gesetzlichen Aufgaben erfüllen und gewährleisten, dass die Bürgerinnen und Bürger im nördlichen Main-Tauber-Kreis im Notfall die für sie erforderliche Hilfe erhalten.“ stv

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