Wertheim. Das Wochenende zeigte erneut: Die Michaelismesse ist ein Partymagnet. Am Freitag und Samstagabend waren in der Main-Tauber-Halle überall Menschen zu sehen, die anstießen, feierten, schunkelten und auf den Bänken tanzten. Am Abend der Vereine am Freitag war die Halle voll besetzt. Die Vereine und Gruppen strömten auch zahlreich aus Nachbarorten wie Kreuzwertheim und Hasloch.
Drei Vereine erhalten Gutscheine
Die Band „Bayernmän“ brachte die Stimmung schnell auf den Höhepunkt. Zu den Gästen des Abends gehörte die Dorfgemeinschaft Höhefeld, die mit über 70 Leuten gekommen war. „Wir sind angetreten, den Preis für die meisten Teilnehmer zu gewinnen“, verkündete Ortsvorsteher Christian Stemmler. In der Gemeinschaft, die selbst ein Verein ist, haben sich sechs Vereine aus dem Dorf zusammengeschlossen. „Wir wollen mit dem Messebesuch die Vereinsgemeinschaft weiter stärken und die Wertheimer Messe unterstützen“, so Stemmler. Man sei schon seit Jahren am Abend der Vereine. Besonders stolz waren die Höhefelder auf ihren selbstgebauten Drehmechanismus, der das Vereinsschild am Tisch drehen ließ. „Das Gerät passt zu unserem Motto: Höhefeld bewegt sich.“
Neben Vereinen hatte sich auch ein ganzer Tisch mit Gemeinderäten eingefunden. In Strömen floss am Abend auch das Festbier. Viele der Vereine legten Wert auf den Wettbewerb um die größte Gruppe. Wie Festwirt Hans-Peter Küffner erklärte, war dieser 2024 eigentlich gar nicht mehr geplant. Im Festprogrammheft der Stadt tauchte er aber dennoch wieder auf. Für Küffner kein Problem. Dieser zeigte sich spontan und lobte kurzentschlossen für die drei größten Gruppen je 20 Gutscheine für ein Maß Bier aus.
Gewinner waren die Wolfsschlucht Concordia Wertheim (WCW), der SV Nassig und die Dorfgemeinschaft Höhefeld. Die WCW feierte den Erfolg mit einem dreifachen „All Heul“-Ruf und dem Aufruf, dass man sich bei der Sitzung sehe. Bei den Fußballern gab es Jubelrufe und zugleich Buhrufe aus der „Gegnerecke“. Gefeiert wurden die Gutscheine auch von den Höhefeldern. Küffner resümierte den Abend: „Alles richtig gemacht, die Halle ist voll.“ Man habe keinen Aufwand und Mühen gescheut, auch bei der Auswahl der Bands. Das sehe man am Erfolg.
Schlägerei in der Halle
Leider blieb es am Abend nicht ganz friedlich in der Halle. Wie das Team von Küffner bestätigte, gab es gegen Mitternacht eine Schlägerei mit Verletzten, nach der auch der Rettungsdienst im Einsatz war. Die Mehrheit der Gäste wollte aber nur eins – friedlich feiern und Spaß haben. Auch tagsüber spielten Kapellen in der Halle. Als die Welzbachtaler Musikanten am Samstagnachmittag begannen, war die Halle noch ziemlich leer, da viele beim Messelauf aktiv waren oder die Läufer als Zuschauer anfeuerten. Mit Ende der großen Läufe und der Siegerehrung füllte sich die Halle nach und nach. Generell sei es nachmittags schwieriger, das Publikum zu begeistern als abends, da die Leute vor allem zum Essen in die Halle kämen, sagten sie. Es gebe aber auch Ausnahmen.
Partystimmung gab es am Samstagabend in der Halle mit der musikalischen Vielfalt der „Stadt & Feuerwehrkapelle“ Tauberbischofsheim. Auch wenn die Halle nicht so voll war wie Freitagabend, die Stimmung war auch da sehr gut und es wurde wieder auf den Bänken getanzt. Von der Musik ließ sich auch das Küchenteam mitreisen und legte zwischen Hähnchengrill und Ausgabe ein Tänzchen hin.
Am Samstag war auch abends im Vergnügungspark und an den Essensständen viel los. „Der Samstag war für uns der bisher beste Abend der Messe“, sagte Timo Zöllner, Betreiber des Breakdance. „Er war recht in Ordnung.“ Am Freitag habe man den fehlenden Kinderumzug an den Besucherzahlen gemerkt, am Samstagnachmittag seien erst viele gekommen, mit dem einsetzenden Regen seien es deutlich weniger geworden.
Über viele Besucher konnten sich am Wochenende auch der Wertheimer Eisenbahnclub im Keller der Halle freuen. Insgesamt seien mehr Erwachsene als Kinder gekommen, resümierten die Vereinsaktiven. Auch hier merkte man den Wegfall des Kinderumzugs in diesem Jahr. „Es waren alle fasziniert“, freuten sich die Modellbahnfreunde in ihrer besonderen Anlage. Auf dieser konnte man auch wieder einige neue Details entdecken. So wurde das Modell von Tauberufer und Tauberbrücke um eine Leiste mit Originalfotos ergänzt. So haben die Besucher der Anlage von der Seite links der Tauber den Blick auf das rechte Tauberufer. Außerdem griff man das Thema regenerativen Energien auf, mit einem kleinen Modell-Freiflächen-PV-Park. Hinzukommen soll noch ein Windrad, das sich dreht, wenn Besucher auf Knopfdruck den Wind einschalten.
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