Michaelismesse

Verkaufsoffener Feiertag hinterließ bei Beteiligten gemischte Gefühle

Zufriedenheit der Stand- und Fahrgeschäftsbetreiber fiel unterschiedlich aus. Geschäfte in der Stadt zufrieden

Von 
Birger-Daniel Grein
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Wertheim. Der Feiertag am Donnerstag lockte viele Besucher auf die Michaelismesse. Vergnügungspark und Main-Tauber-Halle waren gut besucht und viele schlenderten auch entlang der Marktstände. Den verkaufsoffenen Feiertag nutzten auch viele Besucher aus dem weiten Umkreis für einen Einkauf in der Wertheimer Altstadt. Die Zufriedenheit der Stand- und Fahrgeschäftsbetreiber fiel unterschiedlich ist. Klar profitiert hatten die Verkaufsstände für Essen und die klassischen Messesüßigkeiten, aber auch die Gewürzhändler. Wilfried und Brigitte Trautmann-Keller aus Steinsfeld haben Süßigkeitenstände auf der Messe. „Der Feiertag brachte uns gute Umsätze“, resümierte er am Donnerstagnachmittag. Wochenende und Feiertage seien generell die besten Verkaufstage. „Mit dem Umsatz des Tages sind wir bisher zufrieden.“ Besonders gefragt seien Schokoküsse und Fruchtgummis. Auch spezieller Sachen wie Ingwersüßigkeiten oder Lakritzen würden gekauft.

Werner Baumeister von Messner Gewürze sagte: „Der Donnerstag war bisher der beste Tag.“ Jedoch sei die Messe bisher für sie schlecht verlaufen. Wertheim schlage hier im Vergleich zu den anderen Messen, die man dieses Jahr gehabt habe, komplett sehr negativ aus der Reihe .

Unzufrieden zeigte sich Tamara Bullmann von „1000 kleine Dinge“ aus Bad Rappenau an ihrem Stand. „Die Resonanz, was das Kaufverhalten betrifft, ist heute sehr schlecht“, bedauerte sie. Die Leute kämen gar nicht großartig zu ihrem Stand. Die Wertheimer Messe sei die letzte im Umkreis. „Die Leute haben da schon wo anders gekauft.“ Dieses Jahr laufe der Verkauf aber schlechter als im Vorjahr.

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Der Schaustellerbetrieb Margarete Gertler bietet verschiedene Wurstwaren für zuhause an ihrem Stand an. Verkäufer Stephan resümierte am verkaufsoffenen Feiertag sei auf der Messe mehr los als an anderen Tagen unter der Woche. Dienstag und Mittwoch seien schwach gewesen. Die Besucherzahlen seien für eine solch kleine Veranstaltung ok. Dennoch sei der Verkauf am Donnerstag dünne, auch wegen des Wetters. Er war das zweite Mal in Wertheim, das letzte Mal sei aber schon etwa 15 Jahre her. „Die erste Messehälfte war vom Umsatz her ok“, resümierte er das aktuelle Jahr. Das Interesse der Leute sei da. Besonders gefragt seien Salami und die sehr günstigen Werbetüten in Metzgerqualität mit verschiedenen Wurstsorten.

Unzufrieden waren auch mehrere Anbieter von Technik und Bauteilen für das eigene Haus. Bei ihnen seien es laut eigenen Angaben am verkaufsoffenen Feiertag nur wenig Interessenten stehen geblieben. Die Leute müssten ihr Geld zusammenhalten, stellten die dortigen Verkäufer fest.

Erhalten bleibt die Kritik der Fahrgeschäftsbetreiber daran, dass man vor einigen Jahren den verkaufsoffenen Sonntag auf den Feiertag änderte. Timo Zöllner, Betreiber des Breakdance und Generalunternehmer des Vergnügungsparks, berichtete, als noch am letzten Messesonntag verkaufsoffen war, seien die Leute donnerstags schon früher auf die Messe gekommen. „Da war es schon vormittags voll.“ Jetzt kämen sie erst am Nachmittag.

Verärgert zeigte er sich auch über die Absage des Kinderumzugs und darüber, dass er davon über Facebookbeiträge erfahren habe und nicht direkt von der Stadt als Vertragspartner. Lob hatte er für die gute Zusammenarbeit mit Marktmeisterin Carmen Saalmüller und den Stadtwerken sowie dem Bauhof. Der Wertheimer Schausteller Danny Saunders, schloss sich der Meinung von Zöllner zum verkaufsoffenen Tag an. Der einstige verkaufsoffene Sonntag sei auch ein zusätzlicher Magnet für die Besucher gewesen.

Die Geschäftsinhaber in der Altstadt berichteten, die Mehrheit der Kunden sei von außerhalb gekommen. Es waren aber auch Wertheimer in der Stadt. Duschanka Mayer vom Modehaus Respect in der Maingasse berichtete von Kunden unter anderem aus den Räumen Aschaffenburg, Veitshöchheim und Mosbach. Der verkaufsoffene Feiertag sei die ganze Zeit gut angenommen worden. Die Kunden seien sehr kaufwillig. Gefragt sei vor allem Herbstmode, insbesondere Jacken und Mäntel.

Renate Pfeifer-Grein von „Flo No7“ in der Maingasse resümierte, der verkaufsoffene Feiertag sei mit seinem Start um 13 Uhr gut losgegangen. „Das Wetter spielte da toll mit.“ Zum Nachmittag hin sei es deutlich ruhiger geworden. „Die Leute kommen früher in die Stadt.“ Mit dem Regen sei es abgerissen, meinte sie. Auffällig sei, dass viele Kunden aus dem Raum Aschaffenburg, Würzburg, Marktheidenfeld und Bad Mergentheim kamen. Einheimische hingegen gehen an solchen verkaufsoffenen Sonntagen und Feiertagen nicht in die Wertheimer Geschäfte, beschrieb sie ihren Eindruck. „Alle Kunden heute waren neue Gesichter.“ Gekauft wurde im Laden für Schreiben, Basteln und mehr, jenes was man auch an anderen Tagen verkaufe. Pfeifer-Grein ergänzte, viele Kunden hätten berichtet, es sei problematisch gewesen, einen Parkplatz zu finden.

Marie-Claire Armitage, Nachfolgerin des Juweliers Jan auf dem Marktplatz berichtete: „Wir sind eigentlich zufrieden mit dem verkaufsoffenen Feiertag.“ Man habe nicht die großen Erwartungen gehabt. Viele der Interessenten waren auch bei ihr von außerhalb der großen Kreisstadt. „Viele sagten, es ist schön, dass wir wieder aufhaben“, freute sie sich. Außerdem stellte sie fest, zum Glück habe der Regen erst später am Nachmittag eingesetzt.

Neben dem verkaufsoffenen Feiertag und dem Messetreiben gab es am Donnerstag auch Unterhaltung in der Halle mit den „fröhlichen Dorfmusikanten“ am Vormittag, den „Eiersheimer Musikanten“ am Nachmittag und am Abend mit den „Impfinger Musikanten“.

Freier Autor

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