Wertheim. Mit dem beliebten Feuerwerk ging am Sonntagabend die Wertheimer Michaelismesse zu Ende. Nicht nur auf dem Messegelände genossen die Besucherinnen und Besucher aus das Spektakel, sondern beispielsweise auch vom Mainufer in Kreuzwertheim aus.
Der Messe-Sonntag hatte mit einem Gottesdienst in der Main-Tauber-Halle begonnen, den über 150 Gläubige mitfeierten. Danach war den Tag über für vielfältige Unterhaltung gesorgt.
Die Rekorde der Jubiläumsmesse im vergangenen Jahr wurden diesmal bei der „Werdemer Mess’“ zwar nicht erreicht. Insgesamt zeigten sich die Verantwortlichen der einzelnen Messebereiche am Sonntagabend aber zufrieden.
Festwirt Hans-Peter Küffner sprach von einer tollen, ruhigen Messe mit Stimmung. „Es war alles in Ordnung.“ Er verwies aber auf zurückgehende Umsätze wie auch an anderen Festen. „Den Leuten fehlt das Geld“.
Claudia Boos, Sprecherin der Marktkaufleute, zeigte sich für ihren Süßwarenstand zufrieden. Essens- und Süßigkeitenstände liefen gut, für die anderen Markthändlern sei die Messe in Ordnung gewesen.
Nicht mit 2023 vergleichbar
Das schloss auch Marktmeisterin Carmen Saalmüller aus den Rückmeldungen an sie. Vergleichbar mit 2023 sei die Messe aber nicht gewesen. Doch habe man im vergangenen Jahr das Messe-Jubiläum gefeiert das Wetter sei sehr gut gewesen. Diesmal gab es oft Regen. „Die meisten, mit denen ich heute sprach, ziehen ein insgesamt positives Resümee und viele wollen wiederkommen“, so Saalmüller. Das möchten auch viele Gewerbetreibenden, sagte sie, auch wenn deren Reaktionen sehr unterschiedlich ausfielen. Ihr Geschäft sei „etwas schwach“ ausgefallen, hieß es. „Man muss aber auch schauen, welche Aufträge sich im Nachgang ergeben. Die Teilnahme an der Messe ist Werbung.“
Fachbereichsleiter Volker Mohr, betonte, seit 2019 seien die Standgebühren für die Händler stabil, obwohl alles teurer wurde.
Timo Zöllner, Betreiber des „Breakdance“ und Generalunternehmer des Vergnügungsparks, lobte wie auch weitere Beteiligte Saalmüller für ihren gelungenen Start im Amt. „Die letzten Tage haben wir etwas aufgeholt“, beschrieb er den Messeverlauf im Vergnügungspark. Man habe den Wegfall des Kinderumzugs finanziell gemerkt, da dieser viele Kinder, Eltern und Großeltern auf die Messe brachte. Der Freitag sei trotzdem in Ordnung gewesen. Nicht optimal sei auch die Verschiebung des verkaufsoffenen Sonntags auf den Feiertag. Ebenso sei das Wetter nicht optimal gewesen. Daran lasse sich aber nichts ändern. „Wenn Leute in großen Mengen kamen, begann es zu regnen“, beschrieb Zöllner mehrere Tage. „Schwach“ gelaufen seien Kettenflieger und Riesenrad gewesen, obwohl die Leute sich diese oft wünschen. „Im Großen und Ganzen sind wir zufrieden“, stellte er dennoch fest.
Zum zweiten Messesonntag sagte Zöllner, es seien viele Leute gekommen. „Sie fuhren aber weniger als die Tage zuvor.“ Küffner ergänzte, die Leute hätten zu dem Zeitpunkt das Geld, dass sie für die Messe einplanten, schon ausgegeben.
Sicherheit
Norman Frank, Inhaber des Sicherheitsdiensts 1st Security Service Wertheim, der auf dem Außengelände im Dienst war, sagte: „Dieses Jahr war es eine ruhigere Messe als 2024.“ Auf dem Festplatz direkt sei alles prima verlaufen. In den Abendstunden, nachdem alles außer Halle und Bar geschlossen war, habe es ab und an Auseinandersetzungen gegeben.
Eine Schlägerei mit Verletztem gab es am Freitag gegen Mitternacht. Sie begann in der Halle und setzte sich dann draußen fort. Laut Festwirt gingen dabei mehrere Personen einen Einzelnen an, der verletzt ins Krankenhaus gebracht wurde. Das Problem sei, dass der Rettungsdienst erst nach 30 Minuten aus dem Landkreis Miltenberg kommen konnte, bedauerten die Verantwortlichen die Gesamtsituation des Rettungswesens in der Region.
Wie Frank weiter erklärte, hätte der mitgebrachte Alkohol, der am Messeeingang bei Kontrollen abgegeben werden musste, etwa eineinviertel Mülltonnen gefüllt. Die Abgabe „wurde ohne Diskussionen akzeptiert.“ Bei Jugendschutzkontrollen mit Blick auf Rauchende unter 18 Jahren habe man zahlreiche Zigaretten einbehalten. Von den Erziehungsberechtigten sei nichts davon wieder abgeholt worden.
Zur Verkehrssituation rund um die Messe sagte Frank, es sei einmal ein Fahrzeug im Flucht- und Rettungsweg gestanden. Hier habe man schnell Abhilfe schaffen können. Wie Mohr ergänzte, habe seien auch diesmal immer wieder Leute durch die gesperrte Hämmelsgasse gefahren – teils mit zweifelhaften Ausreden. Der Gemeindevollzugsdienst habe diese mündlich verwarnt und je nach Verhalten auch mal Bußgelder verhängt.
Auf die Beteiligten ist Verlass
Mit Blick auf die Messebeteiligten stellte Mohr fest: „Wir als Stadt sind froh, einen Stamm an Leuten zu haben, da herrscht Verlässlichkeit.“ Viele Gäste hätten die Vielfalt und Anordnung des Vergnügungsparks gelobt. Dank sprach er auch dem Festwirt aus. Man sei froh einen so guten zu haben. Lob hatte er außerdem für alle Verantwortlichen für die Sicherheit, die Reinigungskräfte sowie die Marktmeisterin und die Brauerei. Zurückblickend stellte Mohr fest: Die Messe habe mit einem tollen Umzug begonnen. Am ersten Messesonntag sei es voll gewesen. Zufrieden war er auch mit den Kindernachmittagen sowie dem Seniorennachmittag mit über 1000 Gästen. „Für uns war die Messe eine gute Messe.“
Im kommenden Jahr soll es laut Festwirt in der Halle eine Änderung geben. Die Musikunterhaltung soll am Abend um eine Stunde vorverlegt werden und von 18 bis 24 Uhr erklingen. Später in der Nacht sei die Stimmung zwar top, die Umsätze würden aber zurückgehen. Man wolle zu dieser späten Zeit dann nur noch die Pilsbar öffnen und Getränke in der Maß ausschenken. Somit könnte mehr Servicepersonal früher gehen und habe so mehr Erholungszeit bis zum nächsten Tag.
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