Wertheim/Kreuzwertheim. Eine fürstliche Hochzeit findet am 9. September in Wertheim statt. Mit Erbprinz Ludwig (Louis) zu Löwenstein-Wertheim-Freudenberg heiratet auch das dritte Kind von Fürst Ludwig zu Löwenstein-Wertheim-Freudenberg und seiner Frau, Fürstin Elisabeth. Seine Braut ist Helene von Pezold.
Viele Wertheimer werden sich sicherlich noch an die glanzvolle Hochzeit von Amelie, der Schwester des Bräutigams, mit Benedikt Schmid von Schmidsfelden im vergangenen Jahr erinnern, als bei Kaiserwetter die Hochzeitsgesellschaft von der Stiftskirche zum Mainufer promenierte. Auf Sonnenschein hoffen nun natürlich auch der Erbprinz und seine Verlobte.
„Wir haben keinen Plan B, falls das Wetter nicht mitspielt“, gestehen beide im exklusiven Gespräch mit den Fränkischen Nachrichten. Sie sind hoffnungslose Optimisten, was das Wetter angeht. Doch sonst stehen beide mitten im Leben.
Der Erbprinz übernahm 2021 die Geschäftsleitung der fürstlichen Betriebe von seinem Vater, nachdem er sein BWL-Studium in München abgeschlossen hatte. Der 29-Jährige steht seitdem in der Verantwortung für ein „kleines mittelständisches Unternehmen“, wie er sagt. Auch seine Verlobte kennt sich mit Zahlen aus. Helene von Pezold hat Wirtschaftswissenschaften mit Master-Abschluss studiert und arbeitet bei einer IT-Firma in Frankfurt.
Aktuell sind beide dabei, die ehemalige Verwaltung im Schloss in Kreuzwertheim umzubauen. Dort will das Paar künftig wohnen. Die Verwaltung wird an einen anderen Ort umziehen, Platz ist im Schloss ja genug.
Erbprinz Louis und seine künftige Frau sind in der Gegend sehr verwurzelt. Denn viele Ländereien der Familie befinden sich rund um Wertheim und in der Region. „Und ich habe das Glück, viel von zuhause aus arbeiten zu können“, freut sich die in Niederfüllbach bei Coburg aufgewachsene Braut. Beide freuen sich auf die gemeinsame Zeit: „Wir freuen uns irrsinnig auf die Hochzeit.“
Beide bezeichnen sich als traditionell, sind aber auch sehr modern aufgestellt. Gute Voraussetzungen für eine glückliche Beziehung, die ihren Anfang vor etwa sieben Jahren im hohen Norden, in Hamburg nahm. Dort traf sich die Zwei zufällig wieder, nachdem sie sich einmal auf Schloss Sigmaringen beim Geburtstag einer gemeinsamen Freundin kennengelernt hatten.
Die Großmutter von Helene von Pezold ist die Schwägerin der dänischen Königin Margarethe. „Zu unserer Hochzeit werden allerdings keine Monarchen kommen“, sagt das Brautpaar einstimmig und lachend. Überhaupt wird viel gelacht bei den beiden Verlobten. Und immer mittendrin ist Hund Pumba. Ihn bringt Prinz Louis praktisch mit in die Ehe. Doch damit hat seine Braut kein Problem. Sie hat schon ein inniges Verhältnis zu dem Vierbeiner aufgebaut, ebenso wie zu der Landschaft an Main und Tauber. Das kleinstädtische Leben behagt ihr sehr und sie wurde auch gleich gut in die Familie aufgenommen.
Ein besonderes Dankeschön spricht das Paar deshalb besonders Fürstin Elisabeth von Löwenstein-Wertheim-Freudenberg aus. Sie hat bei den Hochzeitsvorbereitungen sehr viel geholfen. Mit Blick auf die Hochzeiten seiner beiden Schwestern stellt der Erbprinz fest: „Erfahrung bewährt sich eben in vielen Terrains“ Jetzt beginnt die stressige Phase“, ist er sich sicher, denn bis zur Hochzeit ist es nicht mehr weit hin.
Feier an zwei Tagen
Das Paar wird am Freitag, 8. September, standesamtlich in Kreuzwertheim von Bürgermeister Klaus Thoma getraut. Den Abend will man dann nach alter Tradition als Trachtenabend auf der Wertheimer Burg verbringen. Dazu werden schon viele Gäste erwartet.
Am nächsten Tag findet dann die kirchliche Hochzeit in der Stiftskirche in Wertheim statt. Zelebrantin wird Dekanin Wibke Klomp sein, eine sehr eindrucksvolle Persönlichkeit, wie beide finden. Sie sind tief in der Religion verwurzelt und könnten sich eine Hochzeit ohne göttlichen Segen nicht vorstellen.
Zu der Trauung sind etwa 350 Gäste eingeladen. Diese werden danach mit Bussen gemeinsam zum Schloss nach Kreuzwertheim hinüberfahren, um dort zu feiern. Leider kann es keine Fahrt mit dem Fahrgastschiff „Mozart“ geben, bedauern die Brautleute. Soviel sie wissen, gab es rechtliche Probleme mit der Anlegestelle in Kreuzwertheim, doch so genau haben sie das nicht hinterfragt. Wichtig war ihnen nur, dass die Gäste gut auf die andere Mainseite kommen. „Wir können sogar einen ,Kreisverkehr’ anbieten. Und für ältere Menschen wird es sogar einfacher, weil sie vor dem Schloss aussteigen können“, erläutert Helene von Pezold.
Der Empfang des Brautpaars im Kreuzwertheimer schloss wird mehr im Gartenbereich zu den Klängen zünftiger Blasmusik stattfinden. Was nicht fehlen darf, sind die Coburger Bratwürste aus der Heimat der Braut. Dafür kommt extra der Verkaufswagen vom Coburger Marktplatz in den Schlosspark. Dort sollen dann weitere Foodtrucks mit Essen und Getränken stehen, sodass die Gäste flanieren und zwischendurch ein paar Happen essen können, erklären Erbprinz Louis und seine Verlobte ihre Planungen.
Die eigentliche Hochzeitsfeier findet dann im Obergeschoss des Schlosses im kleineren Kreis statt. Man erwartet dazu etwa 240 Gäste. Bewusst habe man sich für die Innenräume entschieden. „Da ist einfach mehr Atmosphäre“, finden beide. Auch wenn es keinen großen Ballsaal gibt, die Stimmung werde prächtig werden, sind sie sich sicher.
Gerne hätte das Paar mehr Gäste eingeladen, aber dann wäre die Liste noch länger geworden. Allein aus der direkten Familienlinie von Helene von Pezold wären es dann über 100 Personen gewesen. „Und wir wollen unsere Freunde auch noch dabeihaben“, ergänzt Prinz Louis.
Beide freuen sich sehr auf die Hochzeit, die sicher etwas stressig wird, aber bestimmt wunderschön. Ob die Braut dem Wunsch des Erbprinzen entsprechen wird und in Weiß zur Hochzeit kommt, wollte sie nicht verraten. Nur soviel. Sie will sich zwischen Empfang am Nachmittag und der Abendveranstaltung nicht umziehen. Wenn man sich die zukünftige Erbprinzessin zu Löwenstein-Wertheim-Freudenberg im Gespräch ansieht, kann man sich jetzt schon vorstellen, dass sie den Tag mit ihrem Kleid überstrahlen wird.
Erbprinz Louis trägt bei seiner Hochzeit aller Voraussicht nach den klassischen Cut. Für die „Farbtupfer“ bei der kirchlichen Hochzeit sorgen sicher die Gäste. Viele werden auch wieder ausgefallene Hutkreationen tragen, ist sich das Paar sicher.
Nach der Hochzeit fliegt das Paar in die Flitterwochen auf die Seychellen im Indischen Ozean. Sie freuen sich auf dieses ihnen noch unbekannte Reiseziel, ganz so wie auf ihr gemeinsame Leben.
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