Reinhardshof. Auf vier Ebenen soll auf dem Reinhardshof in den kommenden Jahren ein umfangreiches Gesundheitszentrum entstehen.
Konzept des Gesundheitszentrums
Erdgeschoss: Apotheke und Sanitätsfachgeschäft
Erster Stock: Verlagerung der Praxis für Ergotherapie und Logopädie von Thomas Krude aus der Bahnhofstraße 29. Zentrum für Physiotherapie und Fitness von Volker Sutor als Zweitstandort der in Bahnhofstraße 33 ansässigen Physiotherapiepraxis mit neuem Schwerpunkt.
Zweiter Stock: Facharztpraxis „Neuropraxis Wertheim“ von von Dr. Sandra Rückert, Dr. loana Trifan sowie Dr. Laura Matasaru (Verlagerung aus dem Ärztezentrum in der Bahnhofstraße 33 und 31). Weitere Fachärzte sollen eingestellt werden. Zudem werden zwei Betriebsinhaberwohnungen entstehen, die für ein bereits umgesetztes Therapiekonzept mit Hunden nötig sind.
Dritter Stock: Weitere Praxisflächen zur Ansiedlung von einem/mehreren Hausärzten.
Außenbereich: 173 Parkplätze
Das Grundstück bietet darüber Platz für einen Erweiterungsbau. kabu
Nachdem der Gemeinderat Anfang November zunächst nicht öffentlich über die Neuansiedlung im Gewerbegebiet diskutiert hatte, beschäftigte sich der Ausschuss für Verwaltung und Finanzen nun erneut mit dem Großprojekt. Das Gremium befürwortete den Verkauf des rund 11.000 Quadratmeter großen Grundstücks an der Ecke Karl-Carstens-/Charles-de-Gaulle-Straße unweit der Rotkreuzklinik an eine noch zu gründende Gesellschaft des Investors und Bauträgers Max Hollerbach aus Hardheim. Der Preis für das Grundstück wird bei rund 484.000 Euro liegen.
Nähe zur Klinik sorgte für Unsicherheit
Die Nähe zum Wertheimer Krankenhaus hatte im Gemeinderat zuletzt für Unsicherheit geführt. Die Befürchtung war, dass das neue Gesundheitszentrum dem für die Rotkreuzklinik geplanten, alternativen Nutzungskonzept entgegen stehen könnte. Diese Vermutungen habe der im Insolvenzverfahren Generalhandlungsbevollmächtigte Mark Boddenberg und sein Berater Christian Höftberger zerstreut, erklärte Oberbürgermeister Markus Herrera Torrez. Eher könnte das Gegenteil der Fall sein: Die Experten rechnen damit, dass das angeschlagene Krankenhaus von der Neuansiedlung profitieren könnte.
Ebenfalls gegen das Gesundheitszentrum ausgesprochen hatte sich der Stadtteilbeirat Reinhardshof, der nun von der Verwaltung zu einer erneuten Stellungnahme aufgerufen war. Während der Ausschusssitzung ging bei Wirtschaftsförderer Jürgen Strahlheim eine Notiz des stellvertretenden Stadtteilbeiratsvorsitzenden Klaus Kohn ein. Den Stadtteilberatsvorsitzenden Walter Ploch habe er in diesem Fall als befangen eingestuft, erklärte der OB. Grund sind Plochs familiäre Beziehungen zur bestehenden Apotheke auf dem Reinhardshof.
Bestehende Kapazitäten reichen nicht
Kohn befürwortet weiterhin die Nutzung der frei werdenden Räumlichkeiten in der Rotkreuzklinik für das Praxisvorhaben. Strahlheim führte daraufhin aus, dass der Platzbedarf des Gesundheitszentrums die Kapazitäten im Krankenhaus weit übersteige. Er bezifferte die benötigte Fläche auf rund 4.800 Quadratmeter. Dem gegenüber stehen 2200 Quadratmeter in der Rotkreuz-Klink, wobei sich dort mehr als die Hälfte der Fläche auf das dritte Stockwerk konzentriere. Dort laufen bereits Verhandlungen über eine Nutzung als Schlaganfall-Reha-Zentrum.
"Nehmen uns nichts weg"
„Wir nehmen uns nichts weg, wir können nur profitieren“, fasste Ausschussmitglied Patrick Schönig die Sicht der SPD-Fraktion zusammen. In Kombination mit der Rotkreuzklinik könnte auf dem Reinhardshof ein Gesundheitscampus entstehen. „Wir wären auch froh, wenn sich auf den Grünflächen neben der Rotkreuz-Klink weitere Gesundheitsdienstleister ansiedeln würden“, sagte Axel Wältz (CDU). So könne eine enge Verzahnung von ambulanten und stationären Angeboten gelingen. Angesichts der Planungen könne man froh sein, dass es mit dem ursprünglich anvisierten Standort für das Gesundheitszentrum in Bestenheid nicht geklappt habe, ergänzte Johann Vogeltanz (Freie Bürger Wertheim).
Für des Grundstück besteht eine Bauverpflichtung innerhalb von drei Jahren ab Baufreigabe für ein Gesundheitszentrum mit mindestens dem Nutzungselement der Neurologischen Facharztpraxis.
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