Es steht viel auf dem Spiel

Gerd Weimer zur Demonstration für die Rotkreuzklinik

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Gerd Weimer
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Die Wertheimerinnen und Wertheimer haben ein starkes Zeichen gesetzt: lautstark und pointiert, ohne die Grenzen des Anstands zu überschreiten: „SCHAUDERhafter Umgang mit der Wertheimer Bevölkerung“, „Kliniken Stuttgart: 17. Wertheim: 0.“ Klare Botschaften in Richtung Tauberbischofsheim und Landeshauptstadt.

Es steht viel auf dem Spiel. Dass OB Markus Herrera Torrez nach vorne prescht, spontan eine Protestaktion in der Kreisstadt und der Landeshauptstadt ankündigt, ist die logische Konsequenz und Antwort auf den Schleiertanz, den die Technokraten der zuständigen Behörden seit Monaten aufführen. Offenbar fürchten sie keinerlei Konsequenzen für ihre Hinhaltetaktik. Warum auch? Der Landrat wähnt sich im sicheren Sattel. Er wird nicht direkt gewählt, sondern vom Kreistag, einem kommunalpolitischen Gremium, das die Interessen der Gemeinden abbildet, eng angelehnt an seit Jahrzehnten tradierten Riten, die der Parteipolitik folgen.

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Der allgegenwärtige Landtagsabgeordnete Wolfgang Reinhart hat auf der Kundgebung seine Unterstützung für die Rotkreuzklinik eindrucksvoll artikuliert und die mangelnde Finanzierung der Krankenhäuser beklagt. Ein wichtiger Punkt. Was er nicht erwähnte: Die Bundesländer blockierten über Monate ein Gesetz zur Krankenhausreform, das die Ampel-Regierung auf den Weg gebracht hatte und die Finanzierung der Krankenhäuser stärken soll. Mittlerweile gibt es hier immerhin Fortschritte.

Der Protest in Wertheim hat Fahrt aufgenommen. Die jüngste Dynamik fußt nicht nur, aber vornehmlich auf dem Engagement der niedergelassenen Ärzte, die vor Augen geführt haben, was es bedeutet, wenn das Krankenhaus nicht mehr der Grund- und Regelversorgung dient, sondern geschlossen oder zu einer Fachklinik umgewidmet wird.

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Bemerkenswert, dass die Wertheimer Ärzteschaft es nicht bei einer Beschreibung des Schreckensszenarios beließ, sondern in Fleißarbeit ein lösungsorientiertes Konzept entwickelte, mit dem sich die Klinik in einem schwierigen Umfeld behaupten könnte.

Das wäre eigentlich die Aufgabe der zuständigen Behörden in Stuttgart und Tauberbischofsheim gewesen. Doch dort gibt es offenbar weder den Willen noch die erforderliche Kreativität, die Herausforderungen zu bewältigen. Es ist ein Armutszeugnis.

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Nun liegt es am Wertheimer Gemeinderat, am Montag eine Entscheidung zu treffen, die auf Jahre hinaus die Investitionskraft einschränken könnte. Die Investitionskraft jener Stadt im Main-Tauber-Kreis, deren Bevölkerung und Unternehmen dank Fleiß und Innovationen Weltmarktführer hervorgebracht hat.

Um eine angemessene medizinische Versorgung zu gewährleisten, müssen Wertheim, seine Bürger sowie die Unternehmen wahrscheinlich höhere Abgaben leisten, weil man sich in den Hinterzimmern der zuständigen Behörden vor der Verantwortung drückt und eifrig nach Gründen sucht, wegen derer eine Unterstützung für Wertheim nicht in Frage kommt.

Was für eine Ironie: Sie bestrafen die Leistungsträger.

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