Wertheim. Landrat Christoph Schauder (CDU) und Gesundheitsminister Manfed Lucha (Grüne) kommen nicht zur Kundgebung, bei der es am Samstag in Wertheim um die Zukunft der Rotkreuzklink geht. In einer Mitteilung erklärte der Landrat am Mittwochnachmittag, er bedaure die wirtschaftliche Situation der Klinik sehr und wünsche sich, dass das Insolvenzverfahren zu einem guten Abschluss gebracht werden kann. „Die Sorgen der Menschen im Raum Wertheim kann ich gut nachvollziehen“, heißt es.
"Sehr betroffen"
Der Main-Tauber-Kreis sei jedoch nicht an dem Insolvenzverfahren der Rotkreuzklinik Wertheim beteiligt, weder direkt als Landkreis, noch indirekt über die Gesundheitsholding Tauberfranken (GHTF), deren Mitgesellschafter der Landkreis ist. „Es bestehen insoweit keine Beteiligungsrechte des Landkreises in diesem Verfahren“, erklärt Schauder.
„Unabhängig hiervon machen mich die mit der wirtschaftlichen Situation der Rotkreuzklinik einhergehende Unsicherheit für die engagierten Mitarbeitenden und die Ängste in der Bevölkerung sehr betroffen“, heißt es weiter. Aus diesem Grund habe die GHTF, auch auf seine Bitte hin, „frühzeitig sinnvolle Kooperationen angeboten und werthaltige Angebote gemacht“. Die Unterstützungsleistungen wären geeignet, die wirtschaftliche Situation der Rotkreuzklinik „deutlich zu verbessern“. Über deren Annahme sei im Rahmen des Insolvenzverfahrens zu entscheiden.
"Bestmögliche Versorgung sicherstelllen"
Darüber hinaus stehe er in einem vertrauensvollen Austausch mit dem baden-württembergischen Sozialministerium. Ziel sei es, „eine bestmögliche Gesundheitsversorgung, zu der die Notfallversorgung als zentraler Baustein gehört, für die Bürgerinnen und Bürger in der Region sicherzustellen“. Dabei unterscheide man nicht zwischen Nord, Süd, Ost und West, sondern habe „stets den gesamten Landkreis im Blick“. Dies gehöre zu den „besonderen Stärken unseres Main-Tauber-Kreises“. Deshalb rufe er den Menschen zu: „Lassen Sie sich trotz aller nachvollziehbaren Emotionen nicht verängstigen!“
Vor dem Hintergrund des laufenden Insolvenzverfahrens bitte er um Verständnis, dass eine Teilnahme an der Kundgebung nicht möglich ist, "auch wenn mir dies persönlich schwer fällt". Die Gespräche müssten zwingend in einem vertraulichen Rahmen geführt werden, um das Insolvenzverfahren nicht negativ zu beeinflussen. "Das nachvollziehbare Informationsinteresse der Bevölkerung muss dahinter zu meinem größten Bedauern leider vorerst noch zurückstehen",so Schauder.
Gesundheitsminister Manfred Lucha begründet in einem Schreiben an die Veranstalter seine Absage mit ähnlichem Wortlaut wie Schauder: "Vor dem Hintergrund des laufenden Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung der Rotkreuzklinik Wertheim bitte ich Sie um Verständnis, dass Herr Minister Lucha zum gegenwärtigen Zeitpunkt die von Ihnen vorgeschlagene Teilnahme an der Kundgebung am kommenden Samstag nicht annehmen kann", heißt es aus Stuutgart.
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