Odenwald-Tauber. Das Thema Training für die perfekte Strandfigur dürfte für diesen Sommer bereits abgehakt sein – trotzdem lohnt es sich, weiter etwas für den eigenen Körper zu tun. Die FN-Redaktion hat Vorschläge für Aktivitäten gesammelt, bei denen der Spaß nicht zu kurz kommt.
Axel Voigt, Diplom-Sportlehrer im Geschäftsbereich Prävention der AOK Heilbronn-Franken, weiß, welche positiven Auswirkungen die vorgestellten Sportarten haben können.
Klettern im Waldseilgarten
Höhenangst sollten Besucher eines Kletterparks nicht haben. „Klettern ist ein sehr vielseitiges Muskeltraining. Der Schwerpunkt liegt aber auf Schwindelfreiheit und Überwinden von Ängsten – allein und auch in einer Gruppe“, sagt AOK-Experte Axel Voigt. Er empfiehlt den Besuch für Erwachsene und Kinder ab dem Grundschulalter, die durchschnittlich fit sind. Einige Kletterparks in der Region bieten spezielle Mini-Parcours für kleinere Kinder an. Die Ausrüstung, die für das Klettern im Baum benötigt wird, ist bei den jeweiligen Anbietern im Eintrittspreis inbegriffen.
Klettern in der Region
- Kletterwald Silvestria (ab vier Jahren; Dertingen bei Wertheim)
- Waldseilgarten Boxberg (ab acht Jahren, in Boxberg)
- Kletterwald Einsiedel (ab drei Jahren; Rimpar bei Würzburg)
- Erlebnishöhe Wald Michelbach (ab sechs Jahren; Kletterlabyrinth ab drei Jahren)
Inline-Skaten oder Longboarden
Bei vielen liegen sie seit Jahren im Keller: Nun ist es Zeit, die Inline-Skates wieder auszupacken. Die Radwege des Lieblichen Taubertal bieten optimale Bedingungen für ausgedehnte Ausflüge mit den Rollschuhen. Wer etwas Neues ausprobieren möchte, kann auf ein Longboard – ein überlanges Skateboard – umsteigen. „Wer Fahrradfahren kann, der bringt die grundsätzlichen Voraussetzungen fürs Inline-Skaten oder Longboardfahren mit“, weiß Axel Voigt. Im Gegensatz zum Radfahren schätzt er das Sturzrisiko allerdings wesentlich höher ein. Deshalb gilt: Die Schutzausrüstung, zu der Helm, Knie- und Ellbogenprotektoren sowie Schützer für die Hand und Handgelenke gehören, ist unverzichtbar. „Das schnelle Gleiten kann zu einem emotionalen Highlight werden, was auch den Reiz ausmacht. Das Gleichgewicht wird geschult, Beinkraft und Ausdauer profitieren ebenfalls.“
Schöne Stecken bieten die zahlreichen Radwege: Im Neckar-Odenwald beispielsweise von Hardheim in Richtung Bretzingen auf dem Mühlenradweg bis Erfeld und Gerichtstetten.
Boule
Wer es gerne ruhiger mag, sich jedoch trotzdem im Freien gemeinsam mit anderen bewegen möchte, der sollte Boule ausprobieren: Entsprechende Bahnen gibt es mittlerweile in vielen Städten und Ortschaften. Der Präzessionssport aus Frankreich fördert die Konzentration und kann theoretisch in jedem Alter ausprobiert werden. Gespielt wird entweder zu zweit oder in Mannschaften jeweils gegeneinander. Bei zwei Spielern erhält jeder drei der speziellen Kugeln, die oft aus Metall sind. Am Beginn des Spiels wird eine kleine Zielkugel geworfen. Die Spieler versuchen dann, ihre Kugeln möglichst nah bei dieser zu platzieren. Dabei dürfen Kugeln des Gegners auch weggestoßen werden.
Hier kann man Boule spielen
- Boulebahn auf dem Spielplatz Buch in Ahorn
- Freizeitanlage „Spessartblick“ in Bad Mergentheim (Kugeln können im Haus des Gastes geliehen werden)
- Boccia-Feld im Freibad Lauda-Königshofen
- Werbach an der Kneippanlage
- Boule-Club-Külsheim, Spieltage sind: dienstags, freitags ab 14 Uhr und sonntags ab 10 Uhr
Stand Up Paddling
Auf einem der Flüsse in der Region oder auf dem Badesee: Stand Up Paddling (SUP) erfreut sich großer Beliebtheit. Gesundheitsexperte Voigt kennt die Vorteile: Er empfiehlt SUP als sehr gutes Gleichgewichtstraining, bei längerer Belastung werde auch die Ausdauer trainiert. „Das Stand Up Paddling ist ein Ganzkörpertraining, wobei die Oberkörpermuskulatur inklusive Schultern und Armen am meisten profitieren. Gleichzeitig ist es sehr gelenkschonend und verspricht einen hohen Entspannungsfaktor.“
Hier ist es besonders schön: Jana Vogel aus Höhefeld ist mit ihrem SUB häufig auf dem Main unterwegs. Reizvolle Landschaft bietet etwa der Abschnitt ab der Einstiegstelle Wertheim-Bettingen in Richtung Lengfurt.
Wasserwandern
Main, Tauber, Jagst und Neckar eignen sich für ausgedehnte und teilweise mehrtägige Ausflüge mit dem Kanu, Kajak oder Kanadier. Während man die Muskeln beim Paddeln trainiert, lernt man die Umgebung vom Wasser aus neu kennen. „Die Bewegung auf dem Wasser ermöglicht schonendes Muskeltraining, vor allem der Rumpf-, Schulter- und Armmuskulatur“, bestätigt Alex Voigt den positiven Effekt des Ruderns. Er weist darauf hin, sich ausreichend vor Sonnenbrand und möglichem Auskühlen zu schützen. Da sich die Anschaffung eines Kanus nur für wirkliche Enthusiasten lohnt, gibt es jeweils Anbieter, die Boote und Schwimmwesten verleihen und den Transport organisieren.
Hier kann man Wasserwandern
- Kanu Touristik Drescher: verschiedene Touren ab Bad Mergentheim sowie Dittigheim
- Kanuverleih Main-Tauber: Touren auf der Tauber ab Bronnbach oder Gamburg sowie auf dem Main ab Faulbach.
- Kanu-Bike: Touren auf der Jagst zwischen Altkrautheim und Kloster Schöntal. Achtung: In den Sommermonaten erreicht der Fluss oft den nötigen Pegelstand nicht.
- Weitere Abenteuer-Touren auf der Jagst finden Interessierte hier.
- Die Ausrüstung für Rudertouren auf dem Neckar ab Neckarelz kann beispielsweise hier gebucht werden.
Surfen
Mehr Adrenalin als bei einer Kanutour wird beim Surfen auf dem Main freigesetzt. Dabei werden die Fluss-Surfer mit einem Boot in Schwung gebracht und surfen auf der so erzeugten Welle. Ein Anbieter aus dem unterfränkischen Eibelstadt bietet Surfkurse ab 60 Minuten an. Surfbretter und eventuell Neoprenanzüge können ausgeliehen werden. Vorkenntnisse sind laut Anbieter nicht nötig. Weitere Infos unter www.olaria-surf.de.
Spikeball
Bereits ab unter 50 Euro führt der Sporthandel die Ausrüstung für Spikeball, das auch als Roundball bekannt ist. Gespielt wird in zwei Mannschaften mit zwei Spielern rund um ein Netz, das an ein kleines Trampolin erinnert. Die Mitspieler schleudern einen Ball, der etwa die Größe eines Tennisballs hat, auf das Netz. Der Ball darf nicht festgehalten werden, sondern wird mit der Hand geschlagen. Das Spiel hat Parallelen zum Beachvolleyball. Gespielt werden kann auf jeder freien Fläche, zum Beispiel in einem Park oder im Freibad.
Bogenschießen
„Auch wenn Bogenschießen einfach aussieht, es ist komplex. Die ersten Schritte in diesem Sport sollten unbedingt unter Traineranleitung stattfinden“, rät Axel Voigt all denjenigen, die im Sommer das Bogenschießen ausprobieren möchten. Grundsätzlich schreibt der Experte dem Sport einige positive Effekte für die Gesundheit zu: So helfe die Fokussierung auf die Tätigkeit und das damit verbundene Ausblenden anderer Gedanken im Sinne der Entspannung. Zudem werde die aufrechte Haltung im Rumpf gefördert. Wer zunächst in den Sport schnuppern möchte, kann sich die nötige Ausrüstung ausleihen.
Schnupperkurse bietet das Zentrum für Intuitives Bogenschießen in Jagsthausen an. Der Anbieter empfiehlt seinen Kurs ab acht Jahren. Neun Anlagen in Mainfranken, Spessart und Odenwald (eine davon bei Wertheim-Kembach) sind hier zusammengefasst. Der Zusammenschluss bietet auch Kurse an – beispielsweise in Helmstadt bei Würzburg.
Yoga im Freien
Entspannung pur ermöglicht Yoga, das im Sommer kurzerhand ins Freie verlegt wird. Wer in den Sport einsteigen möchte oder keinen eigenen Garten zur Verfügung hat, ist im Abteigarten des Klosters Bronnbach richtig. Jeweils am Donnerstagabend (bis 18. Juli) gibt es dort ein entsprechendes Angebot. Anmeldung unter Telefon 09348/929216.
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