Wertheim. Eine Kiste mit über 16.000 Unterschriften übergab am Montagnachmittag Tanja Stroisch dem Wertheimer Oberbürgermeister Markus Herrera Torrez. Die Physiotherapeutin war eine der Aktiven bei der Unterschriftenaktion, welche die Gewerkschaft Verdi auf den Weg gebracht hatte. Titel: „Für ein starkes Krankenhaus Wertheim in kommunaler Hand. Wertheim ohne Krankenhaus ist unvorstellbar.“
Belegschaft braucht Perspektive
Im Rahmen der Bürgerfragestunde der Gemeinderatssitzung sagte Tanja Stroisch, die Belegschaft der Klinik benötige „jetzt schleunigst eine Perspektive“. Eine weitere Hängepartie über Monate sei „unzumutbar“. Man arbeite an der Belastungsgrenze. In Richtung Gemeinderat und Oberbürgermeister sagte sie: „Jetzt braucht es politische Führung und Verantwortung statt einer Bürgerabstimmung“.
Die 16 026 Unterschriften zeigten, dass die Bürgerschaft Wertheims und der Umgebung „hinter ihrem Krankenhaus stehen“. 6400 der Unterschriften stammten direkt aus Wertheim. 8000 weitere seien von den bayerischen Nachbarn gekommen, zehn Prozent aus den baden-württembergischen Nachbargemeinden.
Die Anzahl der Unterschriften sei aussagekräftig: „Wir haben die volle Unterstützung der Bürgerschaft.“ Tanja Stroisch fragte: „Sind sie bereit? Übernehmen Sie jetzt diese Verantwortung?“
OB Torrez würdigt Unterschriften-Aktion
OB Markus Herrera Torrez würdigte die Unterschriften-Initiative. Das sei genau das, was man brauche: „Wir als politische Entscheidungsträger benötigen das Gefühl, dass die Menschen hinter dem Krankenhaus stehen.“ Denn eines der Probleme der Klinik sei, dass „nicht immer ausreichend Patienten“ gekommen sind. Die Initiative sei das richtige Signal der Unterstützung. Es zeige, dass die Patienten „dort auch hingehen“ wollen.
Er hätte sich allerdings gewünscht, dass nicht ausschließlich die Stadt Wertheim der Adressat der Aktion ist. Viele weitere Akteure seien in der Verantwortung. Insgesamt sei die Unterschriftenliste aber ein wichtiger Baustein, der signalisiert, dass das Krankenhaus erhalten werden soll.
Kein Widerspruch zu Bürgerentscheid
Die Unterschriftenaktion stehe nicht im Widerspruch zu einem Bürgerentscheid. Derzeit prüfe die Stadtverwaltung, ob und in welchem Rahmen eine städtische Trägerschaft möglich sei. Man müsse herausfinden, wie genau die Rahmenbedingungen aussehen. Dafür benötige man Zeit. Ihm sei bewusst, dass der Belegschaft der Klinik „diese Zeit quälend lang vorkommt“.
Die Entscheidung habe aber langfristige Auswirkungen auf das Leben in Wertheim und Umgebung. Deswegen müsse sie gut vorbereitet und abgewogen sein. Es sei nun vor allem zu prüfen, ob das entwickelte medizinische Konzept tragfähig ist und unter welchen finanziellen Rahmenbedingungen es funktionieren könnte.
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