Werbach. Da staunten die Werbacher vor ein paar Tagen nicht schlecht, als die Bagger anrollten und das zwischenzeitlich als Parkplatz eingerichtete freie Areal an der Hauptstraße in Werbach eingezäunt wurde.
Bis Ende 2024 soll an dieser Stelle der neue Finanzpunkt entstehen. Vorbild dafür ist die Einrichtung in Großrinderfeld, die sowohl von der Volksbank Main-Tauber als auch der Sparkasse Tauberfranken gleichermaßen als Filiale genutzt wird. In Großrinderfeld ist der Eigentümer die Sparkasse, und die Volksbank bietet ihre Leistungen mit an. Im zukünftigen Finanzpunkt Werbach wird es genau umgekehrt sein.
Bis Anfang Dezember 2021 stand in Werbach an dieser Stelle noch die Filiale der Volksbank – die wegen eines Raubüberfalls 2017 sogar in die Schlagzeilen geraten war.
Das Gebäude selbst wurde 1972 errichtet. Es gehört, genau wie der Boden, der Volksbank Main-Tauber und wies vor seinem Abriss deutliche, bauliche Mängel auf.
Nachdem der Entschluss für einen Neubau von der Bank gefasst wurde, beschäftigte sich bereits der Werbacher Gemeinderat vor Jahren mit dem Bauantrag.
Das neue Gebäude
Entstehen wird ein dreigeschossiges Gebäude. Im Erdgeschoss soll neben einem Fahrradabstellraum der zukünftige Finanzpunkt mit mehreren Bankautomaten und einem Schalter für die persönliche Beratung eingerichtet werden. Dieser Finanzpunkt soll dann an wechselnden Tagen entweder von der Volksbank Main-Tauber oder von der Sparkasse Tauberfranken betrieben werden. Wie der Pressesprecher der Volksbank Main-Tauber, Tilmann Fabig, erklärte, könne man an den jeweiligen Leuchtfarben Rot (für Sparkasse) und Blau (für die Volksbank) dann schon von außen optisch erkennen, welche Bank gerade im Finanzpunkt vor Ort ist.
In der ersten Etage und im Dachgeschoss sollen vier Wohneinheiten entstehen. Insgesamt wird das Gebäude die Höhe der Nachbarhäuser erreichen und somit die Lücke optisch füllen.
Zu den aktuellen Kosten des Abrisses und des Neubaus wollte sich der Pressesprecher der Volksbank Main-Tauber nicht äußeren.
Die Verzögerung
Die Bauarbeiten für den Finanzpunkt sollten ursprünglich bereits Anfang 2022 starten und Ende 2022 abgeschlossen sein. Als Ursache für die Verzögerung gab Fabig die unsichere Lage im Baugewerbe als Auswirkung der Pandemie und des Ukraine-Kriegs an: „Die Entwicklung der Preise und der Planungskosten schossen explosionsartig in die Höhe. Dazu kamen die Lieferengpässe. Deshalb hatten wir die Bremse gezogen.“ Inzwischen habe sich die Lage entspannt, so dass man das Bauvorhaben jetzt umsetzen könne, fügte Fabig an.
Derzeit gehe man davon aus, dass die Bauarbeiten im Dezember 2024 komplett abgeschlossen sein werden. Allerdings wolle man den Finanzpunkt bereits im Frühjahr 2024 eröffnen – sofern die Situation im Baugewerbe dies zulasse.
Wie der Pressesprecher der Sparkasse Tauberfranken, Thomas Landwehr, mitteilte, werde zu diesem Zeitpunkt auch die Filiale der Sparkasse von der Hauptstraße 17 in das neue Gebäude in der Hauptstraße 54 umziehen.
Mit Nachdruck wies Thomas Landwehr darauf hin, dass der Service für die Kunden beider Banken jeden Tag voll umfänglich gegeben ist. Als großen Vorteil sehe er die Kosteneinsparung durch weniger Miet- oder Pachtausgaben an. „Wir haben mit dem neuen Finanzpunkt eine Win-win-win-Situation für die Werbacher Bürger, die Sparkasse und die Volksbank“, sagte Landwehr.
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