Sachschäden an Geländer-Befestigungen in Haagen

Weikersheimer Brückenheiliger „befreit“: Schäden an Geländer-Konstruktion

Da wunderten sich sicherlich nicht nur die Einwohner des Weikersheimer Ortsteils Haagen, sondern auch jede Menge Maiwanderer und -radfahrer: Der steinerne Haagener Nepomuk ist vorübergehend aus seinem „Geländergefängsnis“ befreit worden.

Von 
Michael Weber-Schwarz
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Die historische Haagener Nepomuk-Statue ist von Unbekannten von ihrem „Geländergefängsnis“ befreit worden. © Breitenbacher

Haagen/Weikersheim. Blick zurück auf Anfang des Jahres 2023: Die historische steinerne Ortsbrücke über den Vorbach war aufwändig saniert worden. Im Mai 2022 wurde sie bereits offiziell wieder eingeweiht – mit einem betonierten Randstreifen, der dann später allerdings ein „Wermutströpfchen“ auf sich trug: „Ganz offensichtlich fühlt sich die steinerne Brückenfigur nicht mehr richtig wohl – denn sie befindet seit dem pflichtgemäßen Einbau eines autoabweisenden Geländers hinter Gittern“, hieß es damals. Technik hier, Kunst, Ästhetik und Heiligenverehrung da – ein durch Normen ausgesperrter Nepomuk „geht gar nicht“, das fanden zumindest einige Haagener.

Jetzt haben bislang Unbekannte das Geländer abmontiert. Ein Maischerz oder vielleicht sogar der Versuch eines Materialdiebstahls? Die Polizei ermittelt jedenfalls, denn die Geländer-Aktion hat auch zu erheblichen Sachschäden im Bereich der Verankerung geführt. Die Metallteile sind teilweise verbogen worden. Ob sie wieder gerichtet werden können, oder aufwändig neu eingebaut werden müssen, das ist noch unklar.

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So stellte sich die Lage am 1. Mai dem Betrachter dar: „Die tonnenschweren Eisen-Geländer an der Nepomuk-Brücke sind auf beiden Seiten demontiert worden“, informierte ein Leser die FN-Redaktion. „Ein Geländer wurde auf den Gehsteig gelegt, das andere Geländer einige Meter weggetragen und an ein Geländer am Bachufer angelehnt.“ Möglicherweise sei der Maistreich ein „Bürgerprotest gegen die beiden Eisengeländer, welche die Brücke verunstaltet haben.“

Man könne die Situation so allerdings nicht hinnehmen, heißt es auf Nachfrage aus dem Weikersheimer Bauamt. Es gehe auch um gesetzliche Vorgaben und Sicherheitsbelange. Dennoch bestehe vielleicht die Möglichkeit, das mehrteilige Geländer auf Höhe des Standbilds etwas seitlich zu verrücken, so dass vielleicht ein „Fenster“ entstehen kann, durch das die Nepomuk-Figur wieder in ganzer Höhe sichtbar sein könnte.

Info: Sachdienliche Hinweise auf die Täter und Verursacher der Schäden nimmt die Polizei entgegen.

Redaktion Im Einsatz für die Lokalausgabe Bad Mergentheim

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