Kleinkunst-Wettbewerb

Weikersheim: Wieder volles Haus bei „Leben eben“

Publikum in der Tauberphilharmonie war hingerissen von Tanzacts, gecoverten und ureigenen Songs

Von 
Inge Braune
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Weikersheim. Als Katharina Wilke, 2009 FSJ-lerin bei der Jeunesses Musicales Deutschland (JMD), auf die Idee kam, einen regionalen Kleinkunstwettbewerb für junge Talente ins Leben zu rufen, hatte wohl kaum jemand damit gerechnet, dass sich der Jugendwettbewerb „Leben eben“ zu einem derartigen Dauerläufer entwickeln würde.

Bis heute sind es die FSJ-ler, die in ihrem Freiwilligen Sozialen Jahr bei den JMD den Wettbewerb von A bis Z eigenverantwortlich organisieren und leiten und damit jungen Talenten von 14 bis 21 Jahren eine oft erste große Auftrittsmöglichkeit bieten.

„Leben eben“ hat sich zum echten Win-Win-Wettbewerb entwickelt: die jungen, zumeist weiblichen FSJ-ler gewinnen Organisations- und Präsentationserfahrung, die jungen Talente Bühnenerfahrung und erste Fans auch über den engen Freundeskreis hinaus.

17 Teilnehmende

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Und wer, wie in diesem Jahr das Gesangsduo Iasmina Gatas und Jonathan Ball (1. Preis), die zweitplatzierte Singer-Songwriterin Finja Burkhardt oder die mit dem dritten Preis bedachten vier „Moondancer“ für ihre Auftritte auch noch mit einem von der Sparkassenstiftung und dem Stadtwerk Tauberfranken gesponserten Preisgeld bedacht wird, freut sich natürlich riesig über den 300-, 200- oder 100-Euro-Zuschuss. Durchweg hochkarätig war, was die insgesamt 17 Teilnehmerinnen und Teilnehmer im bis auf den allerletzten Platz voll besetzten Wittenstein-Saal ihrem Publikum präsentierten.

Mit zur Riege der Jüngsten gehörten Jasmina Gatas (Gesang) und Jonathan Ball (Piano und Gesang), denen es gelang, mit Lauren Daigles „You Say“ und Rihannas „Stay“ sofort eine Brücke zum Publikum zu schlagen. Ihre sehr ausdrucksstarke Interpretation beeindruckte; absolut verdient räumten sie bei der Publikumswertung den ersten Preis ab.

Doppelte Herausforderung

Greta Eisebith trat nicht nur als Sängerin, sondern auch als Mitglied der Tanz-AG auf. Die doppelte Herausforderung kostete Nerven, was man ihrer Performance von Madison Beers „Reckless“ und Olivia Newton-Johns „Hopelessly devoted to you“ nicht anmerkte. Das Publikum klatschte jedenfalls begeistert. Ebenfalls erst 16 Lenze zählt Josua Schwinn aus Weikersheim. Herrlich uneitel und ausdrucksstark präsentierte der junge Liedermacher, der sich selbst an der Gitarre begleitet, seinen selbst getexteten und komponierten Song „Together“. Auch Finja Burkhardt aus Insingen ist Liedermacherin. Ihr Instrument ist das Klavier und mit ihrer Stimme gelang ihr ein vielfältige Emotionen spiegelnder nuancenreicher Vortrag ihres sehr persönlichen Songs „Not Anymore“. Das Publikum belohnte sie mit begeistertem Applaus und dem zweiten Platz des Publikumspreises. Jahrgang 2002 ist Mona Ickelsheimer aus Bad Mergentheim. Seit sie zum allerersten Mal „Hallelujah“ von Alexandra Burke hörte, ist sie von diesem Song hingerissen. Es gelang ihr spielend, ihre Begeisterung aufs Publikum überspringen zu lassen. Ebenfalls in der Kurstadt lebt der 19-jährige Tristan Rother, der Roger Ciceros „Zieh die Schuhe aus“ mit eigenen Textelementen versah.

Mit brausendem Applaus belohnten die Zuhörer die stimmlich wie gestisch ausgefeilte Cicero-Präsentation ebenso wie Rothers Interpretation von Georg Michaels „Careless Whisper“. Drei Tanzformationen – die Tanz-AG des Bischöflichen Internats Maria Hilf aus Bad Mergentheim und zwei in der Tanzvilla Creglingen geschulte Gruppen – brachten Bewegung auf die Bühne.

Ihre Choreografie zu Michael Jacksons „Beat it“ haben die fünf Tanz-AG-Mitglieder Jessika Borgdorf, Lara Dja, Greta Eisebith, Fiona Grossmann und Felicia Pubanz eigentlich für eine Theateraufführung ihres Internats ausgearbeitet – und jetzt zur Freude des Publikums auf der Bühne des Wittenstein-Saals der Tauberphilharmonie präsentiert.

Sie sorgten für Begeisterung ebenso wie die beiden Tanzvilla-Tänzerinnen Franziska Will und Paula Schneider, die mit ihren silbernen Isis-Flügeln zu Rihannas „Diamonds“ in die magische Welt des orientalischen Tanzes entführten. Dann aber waren es die ebenfalls in der Tanzvilla Creglingen geschulten „Moondancers“ (Hannah Kleine, Anna Rossmann, Paula Schneider und Franziska Will), die mit ihrer bezaubernden Choreografie zur „Ode tu Fuimadane“ von Vinnie Camilleri vom Publikum mit dem dritten Preis bei „Leben eben“ belohnt wurden. Souverän führte der aus Blaufelden stammende 19-jährige JMD-FSJ-ler Leon Schneider durch das Programm, das perfekt in das MiMT (Made in Main-Tauber)-Festival-Konzept passt.

Gemeinsam mit Alisia Maier, Referentin der Musikakademie Schloss Weikersheim, dankte er den Teilnehmenden für ihre tollen Auftritte, dem Publikum für den ermutigenden Beifall, der Tauberphilharmonie-Crew für ihre Unterstützung und natürlich den Sponsoren ohne die der „Leben eben“-Wettbewerb schwerlich umsetzbar wäre.

Freie Autorin Berichte, Features, Interviews und Reportagen u.a. aus den Bereichen Politik, Kultur, Bildung, Soziales, Portrait. Im Mittelpunkt: der Mensch.

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