Offizielle Amtseinsetzung - Weikersheimer Bürgermeister Nick Schuppert vor „vollem Haus“ in der Tauberphilharmonie verpflichtet

Weikersheim: Mit Nick Schuppert ehrlich und offen zusammenarbeiten

Die Rednerliste war lang, die Worte freundlich – und die Tauberphilharmonie war „ausverkauft“. Nick Schuppert wurde am Dienstagabend in öffentlicher Gemeinderatssitzung vereidigt und damit offiziell in sein Amt als Bürgermeister eingesetzt.

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Michael Weber-Schwarz
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Handschlag nach Verpflichtung: Stadtrat Norbert Beck hatte die ehrenvolle Aufgabe, Nick Schuppert (rechts) offiziell ins Amt einzuführen. © Michael Weber-Schwarz

Weikersheim. Ein Bürgermeister ist Vorsitzender des Gemeinderates und Leiter der Gemeindeverwaltung. Er vertritt die Gemeinde nach außen – als Repräsentant und in rechtlichen Belangen. Es war Bürgermeisterstellvertreter Norbert Beck, der vom Weikersheimer Gemeinderat mit der offiziellen Verpflichtung des neu gewählten Bürgermeisters Nick Schuppert beauftragt worden war. Mit dem nötigen Ernst, aber auch mit viel Humor wies Beck auf die Aspekte des „anspruchsvollen Amts“ hin. Er freue sich, sagte er an Nick Schuppert gewandt, „Sie als neuen Bürgermeister begrüßen zu dürfen.“ Schupperts Aufgabe sei es nun, Gegenwart und Zukunft der Stadt maßgeblich zu gestalten.

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Bürgermeister – das sei jemand, der es nach jahrelanger Zeit der Übung zu Meisterehren bringen könne, zitierte Beck aus einem (fröhlichen) „Wörterbuch Kommunalpolitik“. Es handle sich um den anspruchsvollsten Job im Land, den man ohne vorherige Meisterprüfung absolvieren könne. Um die vielfältigen Anforderungen zu stemmen, seien „Ehrgeiz, Kraft, Mut und Ausdauer nötig.“ Das Wählervotum sei ein Vertrauensbeweis der Bevölkerung, mit der eine „hohe Verantwortung für unsere Stadt“ einher gehe.

Die Aufgaben seien vielfältig und komplex, die Kassen oft klamm, deshalb gelte es die vorhandenen Potenziale voll auszuschöpfen, um Weikersheim „weiter nach vorn zu bringen“. Dies werde bei einer ehrlichen, offenen, vertrauensvollen und guten Zusammenarbeit mit Verwaltung und Gemeinderat sicherlich weiterhin gelingen.“

In einer Kommune seien die Folgen von Entscheidungen für die Bürger direkt spürbar, Weichenstellungen „betreffen alle ganz direkt.“ Deshalb müsse Kommunalpolitik transparent und klar definiert sein. Den Einwohnern rief Beck zu, sich einzubringen und zu beteiligen. Bürgerliches Engagement „hält unsere Gesellschaft, hält unsere Demokratie lebendig.“

Es folgte die Schwurformel, die Nick Schuppert mit erhobener Hand sprach: Er wolle sein Amt nach bestem Wissen und Können führen (...) und Gerechtigkeit gegen jedermann üben. Insbesondere gelobte Schuppert, „das Wohl der Stadt und das ihrer Einwohner nach Kräften zu fördern.“

Die Stadtkapelle Weikersheim sorgte für die stimmungsvolle Untermalung der Einsatzungsfeier. © Michael Weber-Schwarz

Insgesamt elf Rednerinnen und Redner gaben Nick Schuppert ihre Glückwünsche mit auf den Weg. MdB Nina Warken (CDU) signalisierte eine „weitere gute Zusammenarbeit“, wandte sich aber auch an den Gemeinderat, die Verwaltung und die Bürgerschaft mit dem Wunsch, man möge mit dem neuen Bürgermeister „gemeinsam zusammenarbeiten.“

Kevin Leiser (MdB, SPD) sprach als Betreuungsabgeordneter von einer Zeit, in der es scheine, dass Diktatoren die Oberhand gewännen. Eine Wahl wie die in Weikersheim zeige aber, dass dabei „die Bürger im Mittelpunkt stehen“. Er sei sich sicher, dass es Autokratien nicht schafften, der Demokratie den Rang abzulaufen.

Landtagsvizepräsident Wolfgang Reinhart stellte mit viel Humor die künftige Zusammenarbeit zwischen Land und Stadt in den Mittelpunkt. In Weikersheim finde Schuppert jede Menge „Raum für Engagement und Ideen“ vor. Mit über 60 Prozent gewählt worden zu sein – das sei eine „gute Startvoraussetzung“.

Landrat Christoph Schauder sprach vom Vertrauen als einem „Pakt mit der Zukunft“. Eine Führungsperson müsse aber auch begeistern können. Hierfür bedürfe es eines stimmigen inneren Kompasses, den er Schuppert attestierte. Und wenn es Probleme gebe – seine Türen stünden „immer offen.“

Geschenke gab es nach fast allen Reden – hier von Sylvia Thomas (Personalrat). © Michael Weber-Schwarz

Thomas Kraft (SPD-Kreisvorsitzender), Frank Menikheim (Sprecher der Bürgermeister) und Christiane Ballas-Mahler (als Sprecherin der Weikersheimer Schulen) drückten ebenfalls ihren Wunsch nach guter Zusammenarbeit und Respekt vor dem Amt aus, ehe Sylvia Thomas als Vertreterin der Rathaus-Mitarbeiter eine fruchtbare Kooperation versicherte. Der „2.2.2022“ sei „ja der Tag, an dem andere heiraten“ – in diesem Hochzeits-Bild sei es doch so auch in einem Rathaus: „Verantwortung trägt sich auf mehreren Schultern leichter.“

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Alle drei Ratsfraktionen kündigten über ihre Sprecher eine „konstruktive Zusammenarbeit zum Wohl der Bürger“ an (Peter Rösch, CDU), „faire, offene und ehrliche Gespräche“ (Christiane Geier, FWV), die – ohne allerdings konkret zu werden – anmerkte, dass sie einen FN-Meinungsbeitrag als „unhöfliche und unangebrachte Belehrung“ empfunden habe. Anja Lotz (SPD/UB) gratulierte Schuppert zur Amtseinsetzung und wünschte ihm vor allem Augenmaß, um einen „gemeinsamen Aufbruch für Weikersheim und seine Menschen“ auf den Weg zu bringen.

Redaktion Im Einsatz für die Lokalausgabe Bad Mergentheim

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