Weikersheim. Hallenbad-Sanierung und Umbau der Alten Schule Laudenbach: Die Top-Projekte für Weikersheim im Jahr 2024. Dafür und für viele weitere Maßnahmen hat der Gemeinderat jetzt den Haushaltsplan beschlossen.
Es war mit 17 Tagesordnungspunkten eine „ambitionierte Sitzung“ am Donnerstagabend im Weikersheimer Rathaus. Bürgermeister Nick Schuppert und Kämmerin Melanie Dietz legten den Haushaltsplan (plus die der Eigenbetriebe) vor – und der wurde nach Stellungnahmen der Fraktionen (vgl. separater Beitrag) nach einer Stunde einstimmig verabschiedet.
Einigermaßen „verlässliche Einnahmen“, aber ein starker Druck u. a. durch Inflation sowie Bau- und Energiepreise: die Faktoren kennzeichnen den Haushaltsplan und geben auch „Anlass zur Sorge“, so Dietz. Im Vorjahresvergleich muss man auch einen „Knick bei der Gewerbesteuer“ hinnehmen; die Ausgaben etwa für Kinderbetreuungsstätten bleiben gleich. Positiv: Es gebe „keine Kreditaufnahme“ und auch die Gebühren werden nicht erhöht.
Ganzer Strauß an Projekten
Geplante Maßnahmen sind u.a. die Sanierung und der Umbau der Alten Schule im Ortsteil Laudenbach. Hier wird nicht nur Wohnraum geschaffen, sondern es entstehen moderne Vereinsräumlichkeiten. Auf dem Parkplatz davor soll ein Feuerwehrgerätehaus seinen Platz finden – über eine Verbindung kann die Feuerwehr auch Räume im Schulhaus nutzen. Bisher gibt es nur beengte Unterkunft auf dem nebenan liegenden Areal der Zehntscheune. Am Gymnasium werden Fachräume hergerichtet, das Hallenbad steuert nun auf den ersten Bauabschnitt der Sanierung zu.
Diverse Straßen- und Wegesanierungen sind im Plan enthalten (u.a. die Eichendorffstraße), am Spielplatz im Stadtpark sollen die Wege und Geräte erneuert werden. Erste Gelder fließen auch in die „Revitalisierung“ des Laukhuff-Areals und das BAG-Gelände in Schäftersheim soll saniert werden.
Laut Kämmerin sinkt der Schuldenstand, werde aber in den Folgejahren wieder steigen – wegen des Zyklus’ der geringeren Schlüsselzuweisungen nach „besseren Jahren“. In diesem Zusammenhang rechnet die Stadt mit einer Nettoneuverschuldung von deutlich über einer Million Euro im Folgejahr. Zahlreiche Maßnahmen wird es auch im Wasser- und Abwasserbereich geben. Die laufen als „Eigenbetriebe“ und müssen deshalb kostendeckend geführt werden.
„Herausfordernde Zeit“
Bürgermeister Nick Schuppert sprach von einer „spannenden und herausfordernden Zeit“, die von weltpolitischen Krisen geprägt sei. Die Effekte schlagen auf Kommunen durch – etwa durch Fluchtbewegungen. Im vergangenen Jahr habe man fast 100 Schutzsuchende in Weikersheim aufgenommen und „relativ geräuschlos integriert“. Schuppert würdigte auch den hohen Einsatz des örtlichen Asyl-Lenkungskreises.
Energie, Rohstoffe, Wohnungen: eine „multiple Mangellage“, die Welt sei „im Dauerstress“ und die Menschen verunsichert. Das Thema Klima gewinne immer mehr an Bedeutung, wie nach einem „Sommer der Extreme“ auch an Tauber- und Vorbach deutlich werde. Maßnahmen – sie seien nicht nur die Aufgabe Einzelner, jede Person müsse sich engagieren. Statt „ich bin dafür“ müsse es „ich bin dabei“ heißen um den fundamentalen Transformationsprozess erfolgreich zu gestalten. Er sei sich sicher, dass man in Weikersheim auf dem richtigen Weg sei; mit einem umfassenden Klimaschutzkonzept sei begonnen worden, mit einem Klimamanager gehe man in die richtige Richtung. Trotz vieler Umwelt-Projekte dürfe man sich nicht zurücklehnen. Man werde u.a. weitere städtische Gebäude mit PV-Anlagen bestücken.
Trotz aller Probleme: Weikersheim bleibe eine „liebens- und lebenswerte Stadt mit einer gut funktionierenden Verwaltung. Die (zu garantierende) Kinderbetreuung, man müsse die Stadt auch bezahlen können und brauche Fachkräfte.
Nachhaltig wirtschaften
Alles führe auch zu einem Blick auf die finanziellen Spielräume für Stadt und Teilorte. Ziel: Nachhaltiges und generationengerechtes Wirtschaften, um nicht Nachfolgende unnötig zu belasten. Deshalb sei der Haushalt 2024 auch ein „Spagat“ zwischen vielen Herausforderungen und den Pflichtaufgaben. Man werde die Grund- und Gewerbesteuersätze „nicht erhöhen“, die Einnahmen seien weitgehend stabil, aber es gebe auch Rekorde auf der Ausgabenseite.
Bei den Personalkosten liege man bei 6,6 Millionen Euro, was hauptsächlich auf den Tarifabschluss zurückzuführen sei. Schuppert forderte weiter „Schwung und Dynamik“ mit Blick auf die Investitionen „in unsere Zukunft“. Beim Thema Hallenbad sei er froh, dass der Fördergeber eine Umsetzung über zunächst einen ersten Bauabschnitt zugestimmt habe. Für Laudenbach erwarte man die Förderzusage noch in diesem Frühjahr. Es gelte das Motto „auf die Pflichtaufgaben konzentrieren“, gute, aber momentan nicht um setzbare Ideen vorübergehend zurückzustellen und bei „bedarfs- und zukunftsorientierten Entscheidungen“ einen „größtmöglichen Konsens“ herbeizuführen, um auch weiterhin eine lebenswerte Stadt zu bleiben. Schuppert würdigte auch die gute Zusammenarbeit in Stadt und Gremien – so sei man bisher „sehr gut durch alle Krisen gekommen.“
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