Beteiligte hüllen sich in Schweigen

Weikersheim: Es kommt Bewegung in geplanten Hotelneubau

Der Name „Wittenstein“ wird als möglicher Investor hoch gehandelt. Keine Bestätigung aus dem Rathaus

Von 
Michael Weber-Schwarz
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Laut Bebauungsplan ist ein „Beherbergungsbetrieb“ in unmittelbarer Nähe zur Tauberphilharmonie vorgesehen. Zur Umsetzung kam es aber bislang nicht © Weber-Schwarz

Weikersheim. Noch hüllen sich die Beteiligten in Schweigen, doch es kann als sicher gelten: Der lange erwünschte Hotelbau an der Tauberphilharmonie könnte noch vor den Sommerferien an den Start gehen. Wahrscheinlicher Investor: Wittenstein.

Startschuss – und das heißt erste Planungsschritte – für einen unterm Strich millionenschweren Hotelneubau am westlichen Tauberufer: Für Weikersheim ginge damit ein lang ersehnter Wunsch in Erfüllung. Dass aktuell immer wieder der Name Wittenstein und der des renommierten Philharmonie-Architekturbüros Henn fällt, das verwundert zumindest nicht.

Schon rund um den Bau der Tauberphilharmonie waren die auch international agierenden Igersheimer mit im Boot. Im Veranstaltungshaus gibt es deshalb auch einen „Wittenstein-Saal“. Im Jahr 2002 von hat Unternehmer Dr. Manfred Wittenstein den „Debut“-Wettbewerb initiiert, der junge Opernsängerinnen und Opernsänger unterstützt. Die Wittenstein SE ist Hauptsponsor des Gesangswettbewerbs. Und: Wittenstein nutzt die Philharmonie schon seit der Pandemiezeit für seine Veranstaltungsreihe „Enter the Future“.

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Ende 2019 hat Wittenstein, genauer gesagt die Wittenstein Immobilien GmbH, das ehemalige Gasthaus „Fränkischen Hof“ am Marktplatz in Röttingen gekauft. Fernziel: Das prägende Baudenkmal soll behutsam restauriert werden – eine Teil-Hotellerie scheint dort denkbar.

Hotelstandort Weikersheim: Der war ursprünglich und unter dem damaligen Bürgermeister Klaus Kornberger mit anderer Flagge schon sehr weit gediehen. Der Bad Mergentheimer Hotelier Tobias Motz hatte dem Gemeinderat konkrete Planungen vorgelegt. Das Gremium stimmte der Umsetzung des Baus mit 76 Zimmern zu.

Bis heute eine Brache

Doch dann kam Corona und Motz rückte ab. Er blieb der Tauberphilharmonie aber als Caterer erhalten. Über das damalige Finanzierungskonstrukt für das benachbarte Hotel wurde öffentlich kaum kommuniziert. Doch es galt als sicher, dass die Stadt Weikersheim sich in einer Art Wirtschaftsförderung wohl indirekt beteiligen würde, möglicherweise als Gesellschafter. Auch über Landesförderprogramme sollte die Umsetzung durch Motz mitfinanziert werden.

Der Hotelneubau lang dann plötzlich wieder auf Eis. Das ehemalige Otto-Areal blieb eine Brache und mit Nick Schuppert gab es einen Wechsel auf dem Rathaus-Chefsessel. Der Gemeinderat forderte von der Stadtverwaltung weiter, am Thema Hotel dran zu bleiben. Eine kommunale Mitfinanzierung: für den neuen Verwaltungschef aber kein gangbarer Weg. Er sprach und spricht sich auch für eine stärkere gastronomische Nutzung eines Hotels aus. Hintergrund: Es stehen im Kernstadtbereich klassische Gastro-Betriebe mittelfristig vor dem altersbedingten Ende. Ein Hotel-Restaurant würde das Problem zumindest ein Stück weit kompensieren.

Bürgermeister Schuppert äußert sich zu möglichen Plänen im Zusammenhang mit Wittenstein auf Nachfrage der FN-Redaktion aktuell nicht. Er gab aber auch zu verstehen, dass in der Hotelfrage durchaus Bewegung ist. Wahrscheinlich könne er noch vor den Sommerferien mehr sagen. Dem Vernehmen nach soll es in diesem Zusammenhang auch Gesprächsrunden mit örtlichen Gastronomen geben. Über die will das Rathaus mit einem neuen Hotel nicht hinwegplanen, sondern sie mindestens in einer Zukunftsvision für die Weikersheimer Gastronomie mitnehmen.

Info: Auch von Manfred Wittenstein gab es auf FN-Nachfrage keine Bestätigung – die Redaktion bleibt aber am Ball.

Redaktion Im Einsatz für die Lokalausgabe Bad Mergentheim

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