Dass beim Geld die Freundschaft aufhört, ist eine Binsenweisheit. Und wenn zuvor schon (wie im Niederstettener Gemeinderat) keine Freundschaft vorhanden war, wird der Streit um Finanzthemen noch erbitterter.
Es ist für den Außenstehenden auffällig, wie viel Kommunikation über Kommunikation im Niederstettener Rat stattfindet. Da erklärt sich die Bürgermeisterin wortreich, wo sie einen (nicht beabsichtigten) Angriff eines Ratsmitglieds vermutet und umgekehrt ist auch der Rat empfindlich, wenn es um verunglückte Formulierungen der Bürgermeisterin geht. Wiederholt müssen Aussagen erklärt werden, was denn also genau gemeint sei und wie eben vor allem nicht. Kurzum: Eine schwierige Situation, in der auf beiden Seiten große Anspannung und kaum mehr aufzulösender Ärger besteht.
Was nun dazu kam: Nicht mehr nur die Bürgermeisterin selbst steht im Blick der Aufregung, auch einzelne Mitarbeiter werden vom Gremium zunehmend kritisch ins Visier genommen. Das mag inhaltlich begründet sein, sollte aber im Ton nicht derart scharf stattfinden. Diese können nichts für die Konflikte, die zwischen ihrer Vorgesetzten und den gewählten Ratsmitgliedern bestehen. Die Aufstellung der zusätzlichen Kostenpositionen (als Ergebnis einer zuvor erfolgten Ratsentscheidung) mag handwerklich und organisatorisch nicht optimal gewesen sein, rechtfertigt aber keine derart scharfen öffentlichen Angriffe auf Verwaltungsangestellte. Auch für diese ist die konfliktreiche und mit Misstrauen behaftete Situation in Niederstetten ungewöhnlich und mit Mehraufwand verbunden. Da sollten sie nicht auch noch zwischen verhärtete Fronten geraten.
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