Groß-Sanierung in Weikersheim

Weikersheim: Bad und Schule werden jetzt getrennt

Die Arbeiten an der „endoskopischen Baustelle“ sollen beginnen. Der Schwimmbetrieb im Weikersheimer Hallenbad wird deshalb demnächst eingestellt - und zwar für rund zwei Jahre. Welche Arbeiten nun konkret anstehen.

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Michael Weber-Schwarz
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Blick auf die Westfassade des Gymnasiums: Das Hallenbad liegt von außen nicht sichtbar im Baukörper. Der untere Raum links war ein Klassenzimmer (u. a. Kunst); er gehört künftig zum Bad. © Michael Weber-Schwarz

Weikersheim. Jetzt wird „entrümpelt“, die technischen Verbindungen werden getrennt: Das Weikersheimer Hallenbad steuert unaufhaltsam auf eine rund zweijährige Schließung zu. Der Auftakt zur millionenschweren Sanierung.

Das Hallenbad: Eine „endoskopische Baustelle“, so der Architekt am Donnerstagabend vor dem Weikersheimer Gemeinderat. Er stellte Details zu den geplanten Bauabschnitten vor – im Anschluss hat der Rat die ersten Arbeiten vergeben. Die dienen der „Medientrennung“. Der Fachbegriff meint die Unterbrechung sämtlicher existierender Verbindungen innerhalb des Gymnasium-Altbaus. Genau deshalb ist die Baustelle komplex und kompliziert: weil das Hallenbad ins Schulgebäude integriert ist. Handwerker kommen nur schwer ins Innere, einen direkten Zugang für größere Gewerke gibt es nicht.

Fest steht: Die Trennung von Heizung, sanitären Einrichtungen und Strom soll im Herbst erfolgen, im Oktober wird zudem „entrümpelt“ – ab diesem Zeitpunkt ist der Badebetrieb nicht mehr möglich. Der Schulunterricht läuft weiter. Eine Herausforderung für Planer und Handwerker. Die Lüftungsdemontage soll ab November erfolgen, die Sanierung der Rippendecke im Keller beginnt im Frühjahr. Dafür (und für spätere Installationen) wird ein Schacht-Zugang vor dem Gebäude neben dem Hallenbad-Eingang gebaut. Die Arbeiten am Dach des Bades sollen ebenfalls im Frühjahr beginnen; es wird aus statischen Gründen abgebrochen und neu erreichtet. Für den ersten Bauabschnitt, so der Architekt, ist ein Jahr veranschlagt. Mit einer Wiedereröffnung könne man zum Schuljahre 2026/27 rechnen.

Bau-Markt hat sich beruhigt

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Fragen aus dem Gemeinderat: Jürgen Vossler wollte wissen, ob und wie die Bauleitung gewährleistet sei. Laut Architekt soll es regelmäßige „Jours Fixes“ geben, an denen jederzeit Vertreter der Stadt teilnehmen könnten. Zum Thema Altlasten fragte Martina Seyfer nach. Mögliche Belastungen des Baukörpers mit Schadstoffen seien nicht auszuschließen, man habe das im Blick. Ob sich mögliche „Überraschungseier“ im Gebäude befinden könne man nicht ganz ausschließen, man sei aber (auch kostenmäßig) darauf vorbereitet. Insgesamt rechne man auf der Kostenseite mit einer gewissen Stabilität. Der länger erhitzte Markt habe sich etwas beruhigt.

Erste Vergaben

Mit der Demontage der Lüftung wurde vom Gemeinderat zu einer Angebotssumme in Höhe von 17 850 Euro die Firma Eckert Erdbau und Industrieabbruch aus Lauda-Königshofen beauftragt.

Die Firma Braun Heizungs- und Sanitärtechnik aus Bad-Mergentheim-Markelsheim wird die Arbeiten zur Trennung der Heizung- und Sanitärverteilung im Gymnasium/Hallenbad mit Kosten von 127 700 Euro übernehmen.

Im Detail: Die beiden unterschiedlichen Nutzungen des sogenannten „B-Baus“ am Gymnasium und das Hallenbad müssen – wie eingangs beschrieben – technisch getrennt werden.

Derzeit ist die Heizungsverteilung mitsamt Sanitärversorgung im Untergeschoss des Hallenbads untergebracht. Da während der Baumaßnahme die Räume weiterhin beheizt werden müssen, kann die Stilllegung des Hallenbads erst erfolgen, wenn die Räumlichkeiten des B-Baus in diesen Bereich komplett eigenständig angeschlossen sind. Sonst wäre keine Beheizung mehr möglich, „was für einen regulären Schulbetrieb natürlich nicht machbar ist“, heißt es vonseiten der Stadtverwaltung.

Es sei erforderlich, die bisher gemeinsame Heizungsverteilung sowie die Versorgungsleitungen für Heizung und Sanitär zu trennen. Für die Arbeiten wurde ein Leistungsverzeichnis erarbeitet. Die Maßnahmen betreffen ausschließlich die Anlagen, die für den Betrieb des Gymnasiums benötigt werden.

Die Ausschreibung für den Hallenbadbereich erfolgt zu einem späteren Zeitpunkt, da hier zunächst die komplette Entkernung und Vorbereitung des Bades erfolgen muss. Mit der Trennung der Heizungs- und Sanitäranlagen werde sichergestellt, dass die unterschiedlichen Nutzungseinheiten Schule und Hallenbad nach der Sanierung unabhängig voneinander betrieben und überwacht werden können.

Dies ermögliche eine effizientere und gezieltere Steuerung der technischen Anlagen, was zur Senkung der Betriebskosten und auch zur Verringerung der Umweltbelastung beitrage.

Weiteres Detail: Der Eingangsbereich des Hallenbads soll (auch in die Tiefe) vollkommen neu gestaltet werden. Der Bereich eines früheren Raums für Kunsterziehung wird dem Bad zugeschlagen. Dort werden u. a. Technik-Komponenten ihren Platz finden. Der „obere“ Bereich des westlich liegenden Trakts verbleibt bei der Schule.

Info: Aufgerufen sind für die Sanierung insgesamt rund zehn Millionen Euro. Zuletzt wurden vonseiten des Bundes drei Millionen Euro an Fördergeldern in Aussicht gestellt, die für die Maßnahme nach Weikersheim fließen sollen.

Redaktion Im Einsatz für die Lokalausgabe Bad Mergentheim

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