Schäftersheim. Seit vielen Jahren liegt das Areal südlich der Romantischen Straße in Schäftersheim brach. Jetzt kommt Bewegung ins „Gaubahn-Gelände“. Private, lokale Investoren wollen dort bauen – die Parksituation soll endlich geordnet werden.
Es war eine Initiative direkt aus dem Weikersheimer Ortsteil heraus, hält Ortsvorsteher Markus Lang bei einem Vor-Ort-Termin fest. Es geht um die Schäftersheimer Ortsdurchfahrt und das Gelände südlich davon am Sportplatz.
Aktuell ist das „Gaubahn-Gelände“ noch ungeordnet. Längs der Straße liegt nordöstlich hinter der BAG-Tankstelle eine wild beparkte Rumpelpiste mit schlaglöchriger Zufahrt zum Schäftersheimer Sportheim – plus Trampelpfaden durchs Areal. Das soll sich jetzt ändern.
Der zumindest formal wichtigste Schritt ist bereits erfolgt: Der Weikersheimer Gemeinderat hat in öffentlicher Sitzung die örtlichen Bauvorschriften fürs „Gaubahn-Gelände“ als Satzung beschlossen. Der Beschluss wiederum fußt auf einem Grundsatzkonzept, das im Auftrag der Ortschaft von zwei Weikersheimer Büros ausgearbeitet worden ist.
40 Prozent Förderung
In Stuttgart fand das offene Ohren – schon seit Anfang August liegt der Stadt die Zusage von Fördergeldern vor. Bei Maximalkosten von rund 600 000 Euro für das Projekt gibt es Unterstützung in Höhe von 243 000 Euro – sprich 40 Prozent.
„Wir sind der einzige Ortsteil von Weikersheim, durch den die Romantische Straße hindurchläuft“, so Ortsvorsteher Lang. Und deshalb sollen 50 geordnete Parkplätze neben der innerörtlichen L 2251 entstehen. Die kommen einerseits potenziellen Radtouristen zugute, die von dort aus direkt auf die Radler-Strecken durchs Taubertal starten können. Andererseits haben auch die Schäftersheimer etwas vom neuen Parkraum: Bei Veranstaltungen im Ortskern oder bei Theaterabenden in der Bauernhalle können dort Besucherparkplätze ausgewiesen werden. Auch den Friedhof kann man bei Beerdigungen dann fußläufig erreichen.
Die L 2251 muss dafür überquert werden. Deshalb soll auch ein Fußgängerüberweg über die Straße entstehen – „am liebsten mit einer Ampel“, sagt Lang. Doch hier ist das letzte Wort noch nicht gesprochen, denn es mischen die Verkehrsbehörden mit.
Am Bedarf orientiert
Rund 3000 Quadratmeter umfasst das Gaubahn-Areal. Die Entwicklung des Geländes in puncto gewerblicher Flächen sei „am Bedarf orientiert“, hält Bürgermeister Nick Schuppert fest. Teile des Areals sind an die örtlichen Investoren veräußert worden – auch wiederum der Finanzierung des Gesamtvorhabens wegen. Zwei Hallengebäude sind bereits in der konkreten Planung, zwei weitere stehen auf einer Zukunftsliste; sie könnten bei Bedarf im „Rückraum“ des Sportplatzes entstehen. Letztlich könnte auf dem Areal auch ein neues Feuerwehrgerätehaus gebaut werden, doch dafür gibt es noch keine Planungen, sondern nur Potenzialflächen. Fest steht bereits, dass es auch am Sportgelände öffentliche Parkplätze geben wird – bislang dominieren dort Schotter und Schlaglöcher. Für Bürgermeister und Ortsvorsteher ist eines ganz klar: „Das Gelände wird aufgewertet“ und wird der Ortsdurchfahrt ein gefälligeres Gesicht geben.
Letztlich werden auch die Bushaltestellen mit „Kasseler Bord“ neu gestaltet. So entstehen barrierefreie Haltestellen, an denen ein nahezu stufenloses Hinein- bzw. Hinausgehen aus den Linienbussen möglich sein wird.
Ein Plus für alle
Fazit: Entwicklungsmöglichkeiten für die heimische Wirtschaft, Plus für die Einwohner und ein endlich auch baulich gestaltetes und bepflanztes Gelände: „Etwas mehr Romantik an der Romantischen Straße“, fasst Markus Lang zusammen.
Mit der Beschlussfassung des Gemeinderats können die Arbeiten bereits beginnen – die Investoren wollen ihre Bauprojekte jetzt zügig umsetzen.
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