Im winterlichen Wald - Ann-Kathrin Schneider und Andreas Schieser haben ein Musikvideo gedreht

In Gottersdorf: Musikvideo „True Colors” soll Hoffnung machen

Mit einem Musikvideo gegen den Corona-Verdruss: Dieses Ziel verfolgen Ann-Kathrin Schneider und Andreas Schieser mit ihrem jüngsten gemeinsamen Projekt. Das gut angekommen ist.

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Adrian Brosch
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Ann-Kathrin Schneider bei Dreh im, winterlichen Wald. Mit dem Musikvideo wollen sie und Andreas Schieser in Zeiten der Pandemie Optimismus und Zuversicht vermitteln. © Adrian Brosch

Walldürn/Gottersdorf. Mit den Farben ist es so eine Sache: Man unterscheidet in warme und kalte Farben, in helle und dunkle Töne und in „Farben der Saison“. Aber was sind durchschimmernde Farben? Das erfährt, wer sich ein bemerkenswertes Musikvideo ansieht. Die Hauptrollen spielen Ann-Kathrin Schneider, Andreas Schieser – und die winterliche Landschaft bei Gottersdorf. Dort hatten sie das Lied „True Colors“ der Popsängerin Cyndi Lauper interpretiert.

Andreas Schieser am Harmonium. Nach den Aufnahmen begann dann die Arbeit im Studio. © Adrian Brosch

Damit setzten sie eine musikalisch-filmische Zusammenarbeit fort, die sie bereits im vergangenen Jahr gestartet hatten: „Seinerzeit hatten wir das Lied „Learning To Fly“ von Tom Petty vertont und das dazugehörige Video im Hardheimer „Bahnhof 1910“ gedreht“, blickt Ann-Kathrin Schneider zurück und erinnert sich an eine gerade für einen Videodreh zu zweit besonders schwerige Zeit. „Damals durfte man sich maximal zu zweit treffen. So hatten wir uns im Bahnhof gegenseitig gefilmt hatten, ehe Andreas in mühseliger Kleinarbeit das Video geschickt zusammenschnitt“, erklärt die Walldürnerin.

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Mit Andreas Schieser, der in Gottersdorf ein kleines privates Studio betreibt, verbindet sie eine lange Freundschaft: „Wir hatten früher schon gemeinsam Musik gemacht und uns nie aus den Augen verloren“, betont sie. Nachdem die Zusammenarbeit im letzten Jahr „für beide unglaublich toll und bereichernd“ verlaufen war, entschlossen sie sich zu einer Fortsetzung mit den selben Vorzeichen und anderen Inhalten.

Dieses Mal entschieden sie sich für das 1986 erstmals veröffentlichte Lied „True Colors“ von Cyndi Lauper, trennten ihre Interpretation jedoch komplett vom damaligen Originalvideo und der ursprünglichen Aufnahme.

Der Ton stand schon vor dem Film fest: „Bereits vor Weihnachten hatte Andi das Lied fertig abgemischt und produziert, aber wir warteten noch auf das passende Wetter. Unser Wunsch war, das Video in einer Winterszenerie zu präsentieren, was dann am 8. Januar der Fall war - wir hatten zum Glück tatsächlich den bisher einzigen Schneetag des Winters 2021/22 erwischt“, lässt sie wissen.

Gemeinsamer Spaziergang

er Dreh selbst dauerte rund zwei Stunden: „Es war mehr ein gemeinsamer Spaziergang durch den Winterwald, bei dem wir ‘so ganz nebenbei’ noch kreativ tätig waren“, verrät Ann-Kathrin Schneider und verweist auf ein eminentes Beispiel jener Kreativität – so habe zum Zeitpunkt des Videodrehs noch nicht festgestanden, dass der „musikalische Kurzfilm“ am Ende partiell in Schwarzweiß gehalten sein wird.

Apropos „musikalischer Kurzfilm“: So lässt sich zwar ein Musikvideo durchaus definieren, doch den Charakter jener „durchschimmernden Farben“ umschreiben diese zwei Worte nur bedingt. „Wohl werden durch die Musik und den Text Gefühle transferiert, doch erzählt unser Video keine Geschichte im eigentlichen Sinne. Es dreht sich mehr darum, dass eine gewisse ,Kopf-hoch-Stimmung’ generiert wird, die durch leuchtende, ja durchschimmernde Farben Optimismus, Kraft, Zuversicht und den Glauben an eine Zeit nach der Pandemie zum Ausdruck bringt. Diese Zeit wird kommen, und das Lied als Solches richtet sich an Menschen, die darauf hoffen, momentan aber emotional vielleicht noch in einem schwarzen Loch sitzen“, verdeutlicht sie.

Die eigentliche Arbeit begann erst nach der Winterwanderung: Bevor der Film am 15. Januar in der Online-Plattform YouTube veröffentlicht wurde, war noch Hand anzulegen: also machte sich Andreas Schieser in seinem privaten Studio sofort ans Werk, zumal aus zwei Filmen einer zu schaffen war.

„Für das Video hatte er im Odenwälder Freilandmuseum Gottersdorf auf einem Dachboden Harmonium gespielt, was freilich ein Thema für sich war: Die Statik des Hauses gestattete nur einer Person den Aufenthalt im Dachstuhl, so dass Margareta Sauer als Leiterin des Freilandmuseums ihn zuvor einweisen musste. Hier hat er sich selbst gefilmt und diese Passage in das endgültige Video eingearbeitet“, erklärt Ann-Kathrin Schneider, die den Videodreh als ganz besondere Erfahrung bezeichnet.

„Der Reiz lag neben der Entstehung im zwischenmenschlichen Bereich: Das Spannende ist, dass man sich nahezu komplett in die Hände des jeweils Anderen begibt – was wir im vollen Vertrauen tun konnten und natürlich erneut tun möchten“, lässt sie wissen.

Denn in der Tat soll dieses Video nicht das Letzte jener vielversprechenden Kooperation sein: „Es gibt einige Ideen für weitere Songs und Settings. Gerade das Freilandmuseum bietet viele interessante Plätze, die kreative Bühnen für neue Projekte bieten könnten“, schildert sie, „auch menschlich harmonieren wir so gut miteinander, dass es einfach weiter gehen muss - wir haben beide Lust auf mehr und in gewisser Weise Blut geleckt!“.

Erst einmal freut sie sich jedoch über die bisher zahlreichen Rückmeldungen auf das Video: „Selbst wenn es im Internet mehrheitlich anonym ist, freut man sich über Klicks, Likes und positive Kommentare begeisterer Hörer, das Video hat geradezu bombastisch eingeschlagen!“, freut sie sich. Man darf also gespannt sein.

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