Tauberbischofsheim. Die scheinbar unendliche Geschichte um die Querung an der Strecke Aschaffenburg – Crailsheim sollte jetzt ein gutes Ende nehmen. Nach augenblicklichem Stand der Dinge bleibt er wohl nicht nur erhalten, er wird sogar verkehrssicher ertüchtigt, wie Helga Hepp, Pressesprecherin der Tauberbischofsheimer Stadtverwaltung, den Fränkischen Nachrichten mitteilt – zur Freude vor allem mancher Landwirte, vieler Spaziergänger und Radfahrer.
Seit Anfang der 1980er Jahre war die Deutsche Bahn eigentlich bestrebt, den unbeschrankten Bahnübergang zu beseitigen. Jetzt aber die Kehrtwende, wobei eine Sanierung als recht kostenintensiv gilt. Im Gespräch ist eine Summe von mehr als 600 000 Euro.
Gefährliche Wendemanöver
Als Gründe für eine dauerhafte Schließung der Querung hatte die Westfrankenbahn (WFB) ursprünglich angegeben, dass es einerseits dort immer wieder mal zu gefährlichen Situationen durch wendenden Schwerlastverkehr gekommen sei. Zudem war vonseiten des Konzerns angedacht worden, dass die Züge in diesem Bereich mit einer höheren Geschwindigkeit unterwegs sein sollen.
Dann unterbreitete die WFB den Verantwortlichen einen Kompromissvorschlag, der vorgesehen hatte, den Übergang für Pkw zu sperren, ihn aber für Radler und Fußgänger offenzuhalten, nachdem er zuvor verkehrssicher ertüchtigt worden sei. Eine andere Lösung sei gegenüber dem Kostenträger sowie den Genehmigungsbehörden nicht darstellbar. Dies sei auch vor dem Hintergrund erfolgt, dass die Querung bei 66 Fahrzeugen und 100 Personen pro Tag als „schwacher Verkehr“ definiert wurde.
Nutzung der Bundeswehr
Durch die zunehmende Nutzung der Panzerverladerampe durch die Bundeswehr hätten sich nun wieder neue Aspekte ergeben, zumal die Frequenz durch die Hardheimer Panzer in Zukunft weiter intensiviert werden soll. Dies hat schließlich zur 180-Grad-Kehrtwende geführt.
„Die Westfrankenbahn plant, den Bahnübergang Leintalstraße zu modernisieren und auszubauen“, wird eine Bahnsprecherin in Stuttgart konkret und bestätigt gegenüber unserer Zeitung somit die Pläne.
„Eine Schließung des Bahnübergangs wurde unter anderem verworfen, weil bei der Route Richtung Westen die Brücke für große Fahrzeuge zu niedrig ist.“ Die Planungen für die Modernisierung des Bahnübergangs starten Anfang 2022. Voraussichtlich 2024, spätestens 2025, soll er in Betrieb gehen. „Die Kosten für die Maßnahme trägt die Westfrankenbahn.“
Tauberbischofsheims Bürgermeistern Anette Schmitt freut sich sehr über die positive Entwicklung, der unter anderem ein Vororttermin unter Beteiligung von Alois Gerig und Nina Warken sowie Vertretern der Bundeswehr und der Deutschen Bahn vorausgegangen war. „Im Ergebnis haben wir gemeinsam erreicht, dass die Bahn nun den Vollausbau in die Planung gibt. Der Bahnübergang Leintalstraße wird bis 2024 verkehrssicher ertüchtigt, die technischen Sicherungen werden erneuert und die kreuzenden Straßen verbreitert.“
Ein wichtiger Erfolg
„Dass uns der Bahnübergang nun erhalten bleibt, ist ein wichtiger Erfolg, für den ich mich gerne und mit ganzer Kraft mit Alois Gerig eingesetzt habe. Ich freue mich sehr, dass das stete Bemühen etwas bewegt hat“, teilt MdB Nina Warken mit. Einmal mehr zeige sich, wie wichtig der rege Austausch und die Zusammenarbeit auch zwischen den Kommunen und der Bundesebene sei.
Nicht zuletzt all jene Landwirte, die in diesem Bereich Äcker bewirtschaften, dürften über diese Pläne sehr erleichtert sein.
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