Tauberbischofsheim. Fanfaren ertönten vom Rathausbalkon, laute Jubel-Rufe schallten durch die Fußgängerzone: Der Seligenstadter Kaufmannszug erreichte pünktlich um kurz vor 16 Uhr die Tauberbrücke. Auf dem Marktplatz warteten bereits viele Menschen, um sich den nur alle vier Jahre stattfindenden historischen Geleitzug, angeführt vom „Geleitsreiter“, auch „Einspännigem“ genannt.
190 Teilnehmer in historischen Gewändern mit 40 Pferden und 20 Fuhrwerken hatten sich am 27. Mai von Augsburg aus auf die „Geleitsreise“ zur Frankfurter Messe begeben. In Tauberbischofsheim hießen sie der kurmainzische Oberamtmann und Bürgermeisterin Anette Schmidt bei bestem Sommerwetter herzlich willkommen.
Schmidt würdigte die Kaufleute für ihren langen Marsch und ihre Ausdauer. Die Stadt sei bestens gerüstet, um sie zu bewirten und ihren Durst zu löschen. Der Oberamtmann versicherte, dass der Zug unter dem Schutz des Landesherrn stehe und er deshalb sicher sein Ziel erreichen würde.
Ein wenig Historisches wurde vom „Geleitsreiter“ erläutert, der auf die jahrhundertealte Tradition des Zugs verwies, die mit der Aufhebung des Kurstaates Mainz infolge des napoleonischen Reichsdeputationshauptschlusses 1803 endete. 2003 trat nach 200 Jahren wieder ein Kaufmannszug mit Handelsleuten und Geleit die Reise an. Ein Höhepunkt dabei sei der Seligenstadter Löffeltrunk. Dieser Löffel fasse einen Liter Wein. Traditionell wurden beim Löffeltrunk neue Kaufleute in die Gilde aufgenommen.
Dass der nunmehr sechste Seligenstadter Kaufmannszug wiederum in Tauberbischofsheim Halt machte, freute die Kreisstädter sehr. Etliche hatten sich in historische Kostüme gewandet, der Trachtenverein tanzte, es gab viel zu sehen.
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