Ehrung

Tauberbischofsheim: Staufermedaille für Josef Morschheuser

Josef Morschheuser ist nun Träger der Staufermedaille des Landes Baden-Württemberg. Landtagsvizepräsident Professor Dr. Wolfgang Reinhart überreichte ihm die hohe Auszeichnung im Beisein vieler Wegbegleiter im Rathaussaal.

Von 
Sabine Holroyd
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Tauberbischofsheim. Der Festakt in der „guten Stube“ der Stadt, dem Rathaussaal, zeichnete sich besonders durch seine sehr persönliche Atmosphäre aus: Man kennt sich seit Jahren und man schätzt sich. Das wurde auch in den Laudationes von Landtagsvizepräsident Professor Dr. Wolfgang Reinhart und Bürgermeisterin Anette Schmidt deutlich.

Reinhart, der die Auszeichnung im Namen des baden-württembergischen Ministerpräsidenten Kretschmann verlieh und Morschheusers Lebensweg nachzeichnete, sagte: „Josef Morschheuser verkörpert seit Jahrzehnten in herausragender Weise den Mittelstand als Familienbetrieb. Gleichzeitig ist er ein heimatverbundener, sozial verantwortlicher Unternehmer sowie ein ehrenamtlich und kommunalpolitisch engagierter Stifter.“ Auch für das Wohl seiner Mitarbeiter habe er sich stets eingesetzt.

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Reinhart betonte besonders Morschheusers außergewöhnliches ehrenamtliches Engagement: „Seinen großen finanziellen Zuwendungen aus seinem Privatvermögen ist es zu verdanken, dass die Bürgerstiftung über Jahre hinweg spürbar gestärkt worden ist.“

Lobend erwähnte Reinhart auch Morschheusers Ehrenamtsfonds innerhalb der Bürgerstiftung, der ausschließlich zur Anerkennung des Ehrenamts dient. Bis April 2019 seien allein durch Josef Morschheuser rund 34 000 Euro in den Fonds eingebracht worden. In den vergangenen Jahren wurden 34 Vereine, Organisationen und Einzelpersonen mit dem Josef-Morschheuser-Preis ausgezeichnet und dabei insgesamt weit über 20 000 Euro an Preisgeldern ausgeschüttet. Seit 2009 sei Morschheuser „mit viel Herzblut“ im Vorstand der Bürgerstiftung, initiiere neue Projekte und bringe damit neben seinen „stattlichen finanziellen Beiträgen seine ganz besondere Beziehung zur Kreis- und Heimatstadt Tauberbischofsheim“ zum Ausdruck. „Ideen hat er täglich“, sagte Reinhart.

Er erwähnte außerdem Morschheusers Spenden für den Tauberbischofsheimer Tafelladen sowie dessen großes Engagement im kommunalpolitischen und berufsständischen Bereich. Über zehn Jahre war der Geehrte zudem im Vorstand der Tauberfränkischen Heimatfreunde tätig. Wolfgang Reinhart dankte Morschheusers Frau Monika, die an der Feier nicht teilnehmen konnte, und sagte: „Hinter jedem erfolgreichen Mann steht eine starke Frau“. Er würdigte nicht zuletzt auch sein Durchhaltevermögen: Gesundheitlich habe Josef Morschheuser zwei harte Jahre hinter sich, die er „tapfer bewältigte und dabei nie resigniert habe“.

Bürgermeisterin Anette Schmidt bezeichnete die Bürgerstiftung mit dem Ehrenamtsfonds als Morschheusers „Kind“, für das er schon „viele Euros, viele D-Mark und ganz viel Herzblut“ investiert habe. „Mein großer Respekt und Dank für alles, was zu dieser Auszeichnung geführt hat, denn es ist der Stadt und ihren Bürgern zugutegekommen. Die Menschen profitieren von Ihrem Engagement auf breiter Ebene“, sagte sie und meinte: „Sie haben als Metzgermeister Arbeitsplätze geschaffen und liefern qualitativ hochwertige Produkte. Seit fast 20 Jahren tragen Sie im Gemeinderat und in weiteren Gremien Verantwortung und legen ein hohes kommunalpolitisches Engagement an den Tag. Sie sind mit Ihrem Herzen mit Tauberbischofsheim und seinen Menschen verbunden und haben immer neue Ideen, damit es der Stadt und ihren Bürgern noch besser geht.“

Durch die Bürgerstiftung entstanden unter anderem das Förderprogramm „Schwimmenlernen lohnt sich“ und der Wasserspielplatz im Badgarten.

Als aktuelle Spendenprojekte nannte die Bürgermeisterin das Steinbild von Rudi Knaus, den Bismarckturm auf dem Höhberg. und die Beleuchtung des Kirchturms von Hochhausen. Zudem werden für alle Stadtteile Defibrillatoren angeschafft.

Josef Morschheuser war ob des vielen Lobes (fast) sprachlos und bedankte sich für die hohe Auszeichnung. „Es ist bekannt, dass die Bürgerstiftung nach meinen beiden Söhnen mein drittes Kind ist. Und das wird trotz meiner gesundheitlichen Missgeschicke auch so bleiben“, sagte er und freute sich besonders über den Erfolg des Förderprogramms „Schwimmenlernen lohnt sich“ – im August wurde dadurch schon das 400. Frühschwimmerabzeichen „Seepferdchen“ abgelegt.

Josef Morschheuser wäre aber nicht Josef Morschheuser, wenn er bei dieser Gelegenheit nicht schon sein neuestes nachhaltiges Projekt präsentiert hätte: Für den Tauberbischofsheimer Stadtwald will er 2000 Euro für Setzlinge spenden.

Sein Dank galt seiner Familie und seiner Frau Monika, mit der er seit über 30 Jahren verheiratet ist. „Auch für sie ist es eine Herzensangelegenheit, dass ich diesen Weg weitergehe.“

Musikalisch gestaltet wurde die Feier von Thorsten Endres.

Redaktion Im Einsatz für die Lokalausgabe Tauberbischofsheim

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