Finanzen

Tauberbischofsheim: Investitionen auf Rekordniveau

In der Abschlusssitzung des Jahres 2023 hat der Tauberbischofsheimer Gemeinderat den Haushalt für 2024 einstimmig verabschiedet. Geprägt ist das Zahlenwerk von Investitionen, aber auch von notwendigen Kreditaufnahmen.

Von 
Fabian Greulich
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Dicker Brocken im Investitionsplan der Stadt: Für die Sanierung des Matthias-Grünewald-Gymnasiums sind im städtischen Haushalt für 2024 6,7 Millionen Euro vorgesehen. Ingesamt investiert die Stadt rund 18 Millionen Euro in Bau- und Sanierungsmaßnahmen. © Fabian Greulich

Tauberbischofsheim. Die Kreisstadt wird auch im neuen Jahr viele Millionen Euro in den Erhalt und den Ausbau ihrer Infrastruktur stecken. Den klaren Schwerpunkt bilden dabei die Schulen und Kindergärten im Stadtgebiet.

Bei einem Investitionsvolumen von rund 18 Millionen Euro, fließen allein knapp zehn Millionen Euro in den Bildungsbereich (siehe auch Infobox). Hinzu kommen erhebliche Investitionen in Höhe von rund neun Millionen Euro, die über die Wirtschaftspläne der Eigenbetriebe Wasserversorgung und Stadtentwässerung abgerechnet werden.

Schwerpunkte sind hier unter anderem die Sanierung von Kläranlage und städtischem Kanalnetz. Alles in allem könne man bei den rund 27 Millionen Euro von einem Investitionsvolumen auf Rekordniveau sprechen, hieß es. Erst recht mit Blick auf die drei Folgejahre, in denen weitere Investitionen mit einer Größenordnung von insgesamt etwa 45 Millionen Euro vorgesehen sind.

Investitionsschwerpunkte 2024

Sanierung Matthias-Grünewald-Gymnasium: 6,7 Millionen Euro.

Sanierung Freibad: 4,0 Millionen Euro.

Sanierung Grundschulen (Erich-Kästner, Christian-Morgenstern, Schloss): gesamt 1,5 Millionen Euro.

Investitionszuschüsse für die Kindergärten: 540 000 Euro.

Sanierung Schlossplatz: 500 000 Euro.

Digitalisierungsprojekte Schulen: 360 000 Euro.

Neubau Ganztagsbereich Schulzentrum, Bauteil C: 250 000 Euro.

Hochwasserschutz: 200 000 Euro.

Ausbau Straßenbeleuchtung: 200 000 Euro.

Sanierung Kläranlage: 2,4 Millionen Euro.

Sanierung Kanalnetz: 1,1 Millionen Euro. gf

Defizit im Ergebnishaushalt

Wie Stadtkämmerin Barbara Hübenbecker in der Sitzung am Mittwoch im Gründerzentrum erläuterte, seien im Ergebnishaushalt der Stadt Einnahmen von rund 40,6 Millionen Euro eingeplant. Dem gegenüber stünden allerdings deutlich höhere Ausgaben (rund 43,4 Millionen Euro). Das Defizit in Höhe von rund 2,8 Millionen Euro müsse aus Rücklagen ausgeglichen werden. „Das ist aus Sicht der Verwaltung vertretbar, da hier rund 27 Millionen Euro zur Verfügung stehen“, so Hübenbecker.

Auch im Finanzhaushalt werde sehr deutlich, wie angespannt die finanzielle Situation im kommenden Jahr sein wird. „Den Investitionen von 18 Millionen Euro stehen hier Einnahmen von nur 8,2 Millionen Euro gegenüber“, so die Kämmerin. Geplant sei daher die Aufnahme eines weiteren Kredits über sechs Millionen Euro. Unterdessen könne ein Minus von knapp neun Millionen Euro im Finanzierungsmittelbestand durch die vorhandenen liquiden Mittel der Stadt (gesamt rund 28 Millionen Euro) ausgeglichen werden.

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Keine Hoffnung auf Entspannung

Mit Blick in die finanzielle Zukunft der Stadt machte Barbara Hübenbecker keine Hoffnung auf Entspannung. Die Lage bleibe herausfordernd. Kein Wunder, denn das vorgesehene Investitionsvolumen in den nächsten vier Jahren liegt bei mehr als 71 Millionen Euro, inklusive der Maßnahmen in den Eigenbetrieben der Wasserversorgung und Stadtentwässerung. Weitere Schwerpunkte sind hier beispielsweise der Umbau zweier Kindergärten, die Erschließung der Baugebiete Laurentiusberg und Distelhausen, die Sanierung des Stadteingangs, der Neubau des Bauhofs sowie der Umbau der Christian-Morgenstern-Grundschule zur Ganztagesschule. „Um all das finanziell zu stemmen, hat die Stadt in den vergangenen Jahren gut gewirtschaftet und Liquiditätsreserven aufgebaut. Dennoch zeichnet sich zusätzlich die Aufnahme weiterer Darlehen in erheblicher Höhe ab“, so Barbara Hübenbecker. Nachdem er zuletzt gesunken ist, wird sich der Gesamtschuldenstand der Stadt 2024 also wieder deutlich erhöhen.

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Zum 31. Dezember 2023 wird die Summe der Schulden bei rund 26,4 Millionen Euro (Vorjahr: 26,8 Millionen Euro) liegen. Das entspricht laut Kämmerin einer Pro-Kopf-Verschuldung von 1947 Euro (Vorjahr: 2009 Euro).

Nacheinander stimmte der Rat abschließend dem Haushaltsplan 2024, dem Finanzplan für die Jahre 2025 bis 2027, dem Wirtschaftsplan für den Eigenbetrieb Wasserversorgung für 2024 (alle einstimmig) sowie dem Wirtschaftsplan für den Eigenbetrieb Stadtentwässerung für 2024 (drei Gegenstimmen, eine Enthaltung) zu.

Redaktion FN-Chefredakteur

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