Tauberbischofsheim. Wer ein Buch gelesen, seine Reise mit einem informativen Reiseführer bereichert oder sich bei einem spannenden Krimi so richtig gegruselt hat, klappt die Lektüre in der Regel zu und stellt sie in den Bücherschrank. Kaum schmökert man zweimal in ein und denselben Büchern, wenn das nicht zu wissenschaftlichen Zwecken notwendig ist. Und so stapelt sich Literatur irgendwann auf Regalböden oder in Kisten und Kasten und verstaubt regelrecht.
Jetzt gibt es auch in Tauberbischofsheim eine Möglichkeit, Bücher loszuwerden und andere an spannenden, heiteren oder tiefsinnigen Geschichten teilhaben zu lassen. Auf dem Schlossplatz steht sie bereits: die Bücherzelle. Am Montag, 6. März, wird sie um 17 Uhr im Beisein von Bürgermeisterin Anette Schmidt und Initiatorin Dr. Sabine Münch offiziell in Betrieb genommen. Erste Schmöker haben aufmerksame Bürger aber bereits jetzt in das Regal gestellt.
„Die Realisierung hat sehr viel länger gedauert als eigentlich geplant“, so Dr. Sabine Münch. Es war nämlich schon 2020, als sie die gute alte gelbe Post-Telefonzelle auf einem der Stadt gehörenden Gartengrundstück in Hochhausen entdeckte. Offenbar war sie als Geräteschuppen von einem „Laubenpieper“ genutzt worden. Münch ließ sie abtransportieren, denn schnell war die Idee zur Bücherzelle geboren. Schließlich hat sie als Wirtschaftsförderin und Zuständige für Kultur- und Touristik bei der Stadt Tauberbischofsheim die Fortentwicklung und die Attraktivitätssteigerung immer im Blick.
An der Realisierung, so Münch, hätten viele Tauberbischofsheimer Firmen durch Sponsoring mitgewirkt. Etliche Schweißarbeiten zur Stabilisierung des Häuschens, der Einbau von Sicherheitsglas und die passgenaue Fertigung eines Regals seien nur einige Aufgaben gewesen. Darüber hinaus hat Koordinatorin Birgit Schmitt, eigentlich als Schulsozialarbeiterin bei der Stadt angestellt, Ehrenamtliche geworben, die sich um die Bücherzelle kümmern. Schließlich soll sie ein ordentliches Bild abgeben und keinesfalls zur Müllhalde werden.
Die Idee ist, dass sich Einheimische und Touristen mit Literatur versorgen können, am nahen Brunnen verweilen und einfach ein wenig in schönem Ambiente lesen – ein Platz zum Relaxen mitten in der Stadt.