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Main-Tauber-Kreis. Politiker aus Bund und Land haben sich bereits für die Idee von Walter Egenberger interessiert – und wollen ausloten, was in dieser Hinsicht möglich ist. Sollte diese Vision umsetzbar sein, hätte dies Einsparungen in Millionenhöhe zur Folge. Denn in diesem Fall könnte auf den kostspieligen Energietransport nach Österreich oder in die Schweiz verzichtet werden. Aber wie sieht die Wirklichkeit aus?
„Sehr erfreulich“
„Sehr erfreulich, wenn sich Menschen mit alternativen Speichermöglichkeiten befassen. Manchmal führen ja durchaus auch ungewöhnlich wirkende Wege zum Ziel“, so Jörg Busse. Pressesprecher der ENBW, auf Anfrage der Fränkischen Nachrichten. Ob das auch hier der Fall ist, sei allerdings derzeit schwer zu sagen.
Grundsätzlich wäre natürlich ein Hersteller von Windenergieanlagen der richtigere Ansprechpartner für eine solche Idee. „Ich hatte aber Gelegenheit, mich mit einem Kollegen aus dem Forschungsbereich der EnBW kurz auszutauschen“, erklärt der Pressesprecher. Dieser Fachmann habe zu Recht angemerkt, dass detaillierte Angaben fehlten, „um die Idee des Tüftlers bewerten zu können“. Ein Ingenieur benötige Zahlen, um eine Bewertung vornehmen zu können – oder Einblick in die Berechnungen und Konstruktionspläne.
Immer informiert sein
Entsprechend zertifiziert
Was sich aber sagen lasse sei, dass „Windräder für ihre Funktion, mit Windenergie eine Turbine zur Stromerzeugung anzutreiben, konzipiert wurden, und die speziell dafür entwickelte Konstruktion entsprechend zertifiziert sind“, fährt Jörg Busse weiter. Bauliche Veränderungen seien nicht so ohne Weiteres möglich, ohne Zertifizierung und Zulassung zu verlieren.
Zur Veranschaulichung: „Wenn man am Auto etwas nachträglich anbaut oder andere Räder montiert, stimmt das nicht mehr mit dem ursprünglichen baulichen Zustand überein, für den die Zulassung erteilt wurde“, erläutert Busse gegenüber unserer Zeitung. Diese erlösche dann oder eine neue, angepasste Zulassung müsse erteilt werden – „sofern eine erneute Prüfung durch einen unabhängigen Gutachter erfolgreich ist“. Aus gutem Grund, denn das diene der Sicherheit des Fahrers und aller anderen Verkehrsteilnehmer.
Ungeachtet dessen, ob diese Technik des Stromspeichers tatsächlich umsetzbar wäre: „Eine nachträgliche Umrüstung von Windrädern dürfte nur schwer realisierbar sein.“ Denn der Turm einer Anlage sei bereits belegt (Schalttechnik, Aufzug für Servicepersonal), so dass allein schon Platzgründe gegen den Einbau einer zusätzlichen Apparatur sprächen.
Zudem gehe es um das Stichwort Sicherheit: „Grundsätzlich stellt sich die Frage der Statik, denn die Anlage ist für die zusätzlich auftretenden Kräfte nicht ausgelegt“, gibt Busse zu bedenken. Künftige Anlagentypen müssten also gänzlich neu konzipiert werden – „wenn die Idee mit den Schiffstauen denn verfolgt werden würde“.
Grundsätzlich biete eine Lösung, die auf mechanischer Energie basiere, auch eine verhältnismäßig geringe Speicherkapazität. Ohne den Wirkungsgrad zu kennen, scheine aber ein erheblicher apparativer Aufwand einem eher geringen Wirkungsgrad entgegenzustehen.
„Aber, wie gesagt, ein abschließendes Urteil ist aufgrund der fehlenden Datenlage nicht möglich“, so der Sprecher.
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