Odenwald-Tauber/Stuttgart. „Es ist langsam genug“: Tausende Apotheker und Pharmazeutisch-Technische Angestellte aus Bayern und Baden-Württemberg machten am Mittwoch auf dem Stuttgarter Schlossplatz lautstark ihrem Unmut über die aus ihrer Sicht am Thema vorbei gehende Gesundheitspolitik von Minister Karl Lauterbach und der Berliner Ampel. Mit dabei waren auch zahlreiche Standesvertreter aus den Kreisen Main-Tauber und Neckar-Odeenwald.
„Es ist für unseren Berufsstand nicht mehr 5 vor 12, sondern schon 5 nach 12. Die Zahl der Apotheken ist auf den niedrigsten Stand seit 40 Jahren gefallen, weil das Versorgungssystem kaputtgespart wurde. Dem wollen wir uns mit unserem Protest entgegenstellen“, erklärt Tatjana Zambo, Präsidentin des Landesapothekerverbandes Baden-Württemberg.
Nachfolgen fehlen
Die Gründe für das Apothekensterben lägen in mangelnder wirtschaftlicher Planbarkeit, Nachfolger für Apotheken fehlten, überbordende Bürokratie und die anhaltenden Lieferschwierigkeiten erschwerten den Apothekenalltag und hielten junge Pharmazeuten vom Weg in die Selbstständigkeit ab.
Dr. Hans-Peter Hubmann, Vorsitzender des Bayerischen Apothekerverbandes: „Der Rückgang der Apothekenzahl muss endlich gestoppt werden, um auch künftige Generationen sicher, schnell und kompetent mit Medikamenten zu versorgen. Der wirtschaftliche Druck auf die Apotheken wird immer größer, und die Lage der Apotheken ist sehr angespannt. Mit der ganztägigen Schließung und der zentralen Kundgebung fordern wir die Bundesregierung auf, die Apotheken wirtschaftlich zu stabilisieren, statt überflüssige und gefährliche Gedankenspiele über Scheinapotheken in die Welt zu setzen.“
Wir berichten in der Freitagsausgabe ausführlich über den Protest der Apotheker auf dem Stuttgarter Schlossplatz.
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