Main-Tauber-Kreis.. „Die Vereine im Narrenring Main-Neckar werden zum großen Teil in die Kampagne starten. Wie sie verläuft, kann man noch nicht genau sagen“, artikuliert sich Präsident Stefan Schulz. Wenn man sehe, wie die Lage derzeit schwanke, seien alles andere als 2G-Veranstaltungen nicht planbar. Es werde noch weitere Abstimmungsgespräche mit dem Land geben, um Informationen zu erhalten. Für ihn sei es spannend, wie sich die Kampagne entwickeln werde.
In Zeiten von Corona werde es für die Vereinswelt zunehmend schwieriger, die Aktivitäten am Laufen zu halten, da helfe auch finanzielle Unterstützung des Staates nicht viel. Bei den Fastnachtern sei dieser Trend noch nicht auszumachen, bekennt Schulz gegenüber den Fränkischen Nachrichten. „Aber es wird auch hier langsam schwierig.“
Die Assamstadter „Schlackohren“ verzichten auf die Saisoneröffnung, so Vorstandsmitglied Andrea Rudolf. „Wir gehen derzeit davon aus, unsere weiteren Veranstaltungen wie Prunksitzungen oder Rosenmontag durchzuführen.“ Entscheidungen hierfür würden so spät als möglich getroffen, um Unkosten zu vermeiden und Planungssicherheit zu haben. Infos seien über www.schlackohren.de abzurufen.
Sofern es die Corona-Verordnungen zulassen, soll es auch bei der „Narhalla“ Boxberg wieder rund gehen, wie Vorsitzender Gerd Schlesinger wissen lässt. Vorgesehen seien augenblicklich: Rathaussturm mit Proklamation des Prinzenpaares, Weihnachtsfeuer am 23. Dezember, Prunksitzung, Umzug am Fastnachtsdienstag.
Die Narrengilde Grünsfeld plant die Fastnachtseröffnung am Donnerstag, 11. November, um 11.11 Uhr im Rathaus mit einem Stehempfang bei Bürgermeister Joachim Markert. Weiter gehe es mit der Hauptversammlung mit Ordensabend voraussichtlich am 30. Dezember. Auf Prinzenpaare werde verzichtet, „da wir diesen unter den gegebenen Vorgaben nicht wirklich viel ,bieten’ können“, erklärt die Vorsitzende Astrid Bernhardt.
Eine Prunksitzung „light“ würde die Narrengilde gerne abhalten, allerdings seien noch keine konkreten Planungen möglich. Aktuell bestünden Überlegungen, eine Art „Kappenabend“ in der Stadthalle durchzuführen mit vorwiegend eigenen Beiträgen und einem kleineren kulinarischen Angebot. Der Kindernachmittag werde, wenn möglich, kurzfristig geplant.
„Zum Männertanzturnier laden wir ein, um ein Feedback seitens der Vereine zu erhalten, ob sie sich eine Teilnahme vorstellen können“, so Bernhardt. Kehraus, Narrenmesse und Ähnliches würden ebenfalls, wenn möglich, kurzfristig geplant und bekanntgegeben.
Die Hochhäuser „Groasmückle“ hätten fast keinen Mitgliederschwund zu beklagen, meint Vorstandsmitglied Jens Meyer-Sack. „Unsere Tanzgruppen trainieren wieder.“ Die Kampagne werde am 13. November mit der Inthronisierung eröffnet. Die Veranstaltung finde im Freien statt. Auch werde eine Prunksitzung ist Auge gefasst. „Wir werden uns an Empfehlungen des Bundes Deutscher Karneval und des Narrenrings Main-Neckar halten.“ Ob es 2022 einen Umzug durch Hochhausen geben werde, „können wir aufgrund der momentanen Lage nicht sicher sagen.“
Die Igersheimer „Kalroben“ planen den Rathaussturm für den 13. November mit Bewirtung am Möhlerplatz, so deren Vorsitzende Susan Schäfer. Vorgesehen seien darüber hinaus zwei Veranstaltungen im Kulturkeller am 28./29. Januar 2022: einen Narrenschoppen, der den Bereich Prunksitzung formell abdecke und mit einem neuen Konzept die Bevölkerung zum geselligen Beisammensein aufrufe. Sofern es eine geeignete Räumlichkeit gibt, sei auch ein Kinderfasching vorgesehen. „Der große Umzug und der Narrenumzug entfallen. Es wird überlegt, ob es stattdessen ein Fastnachtstreiben auf den Igersheimer Gassen gibt.“ Auf einen Nenner gebracht: kleine und feine Veranstaltungen, die möglich seien.
„Wir vom Karneval Klub Königheim kamen gut durch die Pandemie, wir verbuchten keine Austritte“, gibt Christof Hammrich für den KKK an. Am 11. November werde der Präsident im Kreise des Elferrats gewählt. Für 15. Januar 2022 sei man momentan an der Planung für die Sitzung in der Brehmbachtalhalle. „Einen Umzug möchten wir diese Kampagne nicht machen, das ist uns zu heiß.“
„Von Online-Veranstaltungen halten wir Abstand. Die Fasnacht ist ein Brauchtum, das in Präsenz stattfindet, und so möchten wir das auch weiterhin leben“, lässt Anna-Lena Muthig für die Königshöfer „Schnocken“ wissen. Die Fasnachtseröffnung finde normalerweise im Vereinsheim statt – ohne Einführung des Prinzenpaares. Für dieses Jahr sei aber geplant, dass die Fasnachtseröffnung am 11. November um 19.11 Uhr im Freien stattfindet und es einen Fackelzug durch Königshofen gibt.
Die Einführung des Prinzenpaares und die Hexentaufe seien für das zweite Januar-Wochenende am Rathausplatz mit Ordensübergabe und Ehrungen vorgesehen. Am 18. Februar soll die 28. bunte Narrensitzung in der Tauber-Franken-Halle stattfinden.
Ob der Kinderfasching am Faschingsdienstag durchgeführt werden könne, „wissen wir noch nicht“, blickt die Funktionärin nach vorn. Das werde spontan entschieden. „Für die Kinder würden wir uns sehr wünschen, dass wir eine Veranstaltung auf die Beine stellen können.“ Es sei an der Zeit, dass das Brauchtum wieder gelebt werde und sie sich verkleiden und herumtollen dürfen. Zusätzlich werde es das „Schnock“-Austragen geben, Narrenmesse und Aschermittwoch würden wie vor Corona stattfinden.
Immer informiert sein
Die Pandemie habe dem Verein nicht geschadet, die Coaches hätten eine tolle Leistung gezeigt und für Kinder und Jugendlichen wöchentlich Online-Trainings angeboten, die sehr gut genutzt worden seien. Zudem: Elferrat und Hexen bekämen Zuwachs.
„Wir, die Külsheimer ,Brunnenputzer’, werden zur Eröffnung der Kampagne unser Kohlrabenessen durchführen“, erläutert Vorsitzender Marco Füger. Am 20. November werde das Prinzenpaar im Alten Rathaus proklamiert sowie anschließend die Prinzenparty im FG-Treffpunkt durchgeführt, wozu die Bevölkerung willkommen sei.
„Unsere beiden Prunksitzungen Ende Januar planen wir unter 2G normal. Wir hoffen, dass wir mit allen Fastnachtsbegeisterten wieder in gewohnter Weise feiern können.“
„Wir planen diese Kampagne mit allen Veranstaltungen in Präsenz und fangen damit am 11. November um 11.11 Uhr mit unserer Fasnachtseröffnung am Narrenbrunnen an. Hier werden die Laudemer Figuren, ,Der Wilde Mann’, die ,Schlothegsche’ und der ,Bouz’, wieder zum Leben erweckt. Gleichzeitig findet die Inthronisierung des Prinzenpaares statt“, versprüht auch Rainer Seiffert, Frontmann der „Strumpfkappen“ Lauda Optimismus.
Die darauffolgende große Veranstaltung sei das verbandsoffene Qualifikationsturnier zu den Süd-/Norddeutschen Meisterschaften im karnevalistischen Tanzsport am 8./9. Januar 2022 in der Stadthalle. Und für 14. Januar 2022 habe man am Marktplatz um 18 Uhr das Setzen des Narrenbaums im Blick. Alle weiteren Veranstaltungen wie große Fremdensitzung (17. Februar 2022), Lumpenball (24. Februar 2022), Rosenmontagsball und Kinderfasnacht (1. März 2022) sollen in Präsenz in der Stadthalle über die Bühne gehen. Und zum Schluss finde an Aschermittwoch die Fasnachtsverbrennung mit Geldbeutelwäsche und Einholen des Narrenbaumes am Narrenbrunnen statt.
„Die Narrenhochburg ist in den Startlöchern und zeigt sich einsatzbereit. Die Garden proben und die Redner schreiben“, hofft Präsident Holger Ebert für die Narrengesellschaft Oberlauda auf eine gelungene Kampagne. Aufgrund von Corona sei nach reiflicher Überlegung beschlossen worden, die Fasnachtseröffnung am 11. November abzusagen. Trotzdem werde es an diesem Tag etwas zu sehen und hören geben. Auf Homepage, Facebook und Instagram soll mit allen Narren die Kampagne eröffnet werden.
Die Fremdensitzungen sollen an drei Tagen stattfinden, „da wir nicht davon ausgehen, dass wir die Halle voll besetzen dürfen“. Auch der Bauernball sei in Planung, man hoffe, eine gewisse Anzahl an Personen in die Halle lassen zu dürfen. Natürlich werde man auch wieder einen Fastnachtsorden gestalten, denn Humor sei, wenn man trotzdem lacht. „Wir hoffen, dass wir nicht noch mal die Saison im ,Netz’ abhalten müssen.“
Die Entwicklung in Sachen Corona habe auch Auswirkungen auf die Vorhaben der Fastnachtskampagne der Bischemer „Kröten“. „Wir müssen diesen Rahmenbedingungen Rechnung tragen und unsere Planungen dahingehend ausrichten.“, äußert sich Präsident Rüdiger Bilz. Derzeit plane man, vorbehaltlich sich ändernder Vorgaben des Landes für Veranstaltungen im Freien und Innenräumen: Eröffnung der Fastnacht am 11. November vor der Filiale der Volksbank, die für 29. Januar 2022 terminierte Prunksitzung in der Festhalle, den für 30. Januar 2022 terminierten Fastnachts-Kindernachmittag in der Festhalle und den Abschluss der Fastnacht am Aschermittwoch, 2. März 2022, am Krötenbrunnen vor der Hauptfiliale der Sparkasse.
„Wir starten erst am 13. November mit dem Rathaussturm in die neue Kampagne“, betont Vorsitzender Michael Oetzel für die „Wolfsschlucht“ Concordia Wertheim. Die Terminverschiebung sei der Absage des traditionellen Saisoneröffnungsballs am ersten Samstag nach dem 11. November geschuldet. „Im Anschluss an den Rathaussturm feiern wir mit unseren Gästen im Innenhof des Rathauses.“ Im besten Fall helfe eine neue Veranstaltung auch, neue Gäste anzusprechen, für welche die bisherigen Veranstaltungen weniger attraktiv waren.
Was die Sitzungen der Erwachsenen angehe, „planen wir derzeit alternativ eine Outdoorveranstaltung. Unsere klassischen Sitzungen werden wir nach heutigem Stand nicht durchführen können. Zwar wäre eine Sitzung unter 2G-Bedingungen machbar, allerdings würden uns eine erhebliche Anzahl von Aktiven ausfallen, was ein attraktives Programm kaum möglich macht“.
„In jedem Fall werden wir, wenn möglich, eine Präsenzveranstaltung durchführen und nicht wieder auf Online-Konzepte zurückgreifen“, meint Oetzel.
Die Kindersitzung sei ebenso abgesagt worden. „Um aber auch für unsere ,jungen Wölfe’ eine Alternative zu schaffen, planen wir ein großes Sommerfest.“
In personeller Hinsicht, also bei der Zahl der Mitglieder, habe es keine Einbrüche gegeben. erlebt. „Auch finanziell haben wir aufgrund frühzeitiger Planung und Absagen Verluste vermieden.“
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