Main-Tauber-Kreis. „In Tauberbischofsheim, Wertheim und Bad Mergentheim werden neue Impfstandorte eingerichtet, so dass jede Bürgerin und jeder Bürger im Landkreis die Möglichkeit haben wird, möglichst heimatnah und niederschwellig ein Impfangebot wahrzunehmen. Ziel ist es, dies an sieben Tagen in der Woche anzubieten.“ Markus Moll, Pressesprecher des Landratsamts, zeigte sich am Mittwoch im Gespräch mit den Fränkischen Nachrichten zuversichtlich, dass die Inbetriebnahme der drei neuen Standorte zeitnah erfolgen kann.
Nach Informationen der FN wird die Lösung bereits in der kommenden Woche – zumindest mit ersten Terminangeboten – am Caritas-Krankenhaus Bad Mergentheim, am Krankenhaus Tauberbischofsheim und an der Rotkreuzklinik Wertheim zum Tragen kommen. Der Regelbetrieb soll dann Ende November/Anfang Dezember beginnen.
Mobile Teams weiter unterwegs
Zusätzlich würden natürlich weiterhin mobile Impfteams im gesamten Landkreis unterwegs sein und Impfungen an wechselnden Orten anbieten, so Moll. Damit würden die Impfangebote der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte ergänzt, die in erster Linie für die Impfungen verantwortlich sind. Über weitere Details und alle Termine werde die Landkreisverwaltung die Öffentlichkeit frühestmöglich informieren.
„Die Bekämpfung der Corona-Pandemie ist eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung. Die Impfung ist der effektivste Weg, um der Pandemie ein Ende zu setzen. Aus diesem Grund haben wir uns beim Land Baden-Württemberg frühzeitig dafür eingesetzt,
Immer informiert sein
die Impfungen im Landkreis weiter voranzubringen, auch nachdem das Kreisimpfzentrum geschlossen wurde. Damit wollen wir jeder Bürgerin und jedem Bürger möglichst einfach eine Impfung in unserem Flächenlandkreis ermöglichen. Die nun gefundene Lösung wird keine schlagartige Entspannung bringen, aber auf jeden Fall eine deutlich verbesserte Perspektive für die kommenden Wochen und Monate“, betont Landrat Christoph Schauder vor dem Hintergrund, dass das Infektionsgeschehen im Main-Tauber-Kreis ein „noch nicht gekanntes Ausmaß“ erreicht hat, aktuell mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von 319,6 aber unter dem Landesdurchschnitt von 397,7 liegt (Stand: Mittwoch, 18 Uhr).
Nachdem alle Impfzentren in Baden-Württemberg und somit auch das Kreisimpfzentrum in Bad Mergentheim zum 1. Oktober geschlossen wurden, ist der Landkreis nicht mehr für die Organisation und Koordination zuständig. Die Impfung ist in die Regelversorgung durch die niedergelassenen Ärzte übergegangen. „In den vergangenen Wochen hat sich allerdings gezeigt, dass deren Kapazitäten entgegen der ursprünglichen Annahme des Sozialministeriums nicht ausreichen, um die Anzahl an gewünschten Erst- und Zweitimpfungen sowie die weiterhin zunehmende Anzahl an nachgefragten Auffrischimpfungen bewerkstelligen zu können“, so das Landratsamt. Daran ändert offenbar auch die zusätzliche Unterstützung durch mobile Impfteams nichts, die für den Main-Tauber-Kreis durch das Diakonie-Krankenhaus in Schwäbisch Hall koordiniert und organisiert werden. Das Landratsamt habe auf deren Einsatz auch keinen direkten Einfluss.
„Wir stehen ständig im Kontakt mit den Organisatoren in Schwäbisch Hall, um uns auszutauschen. Leider haben wir sehr schnell gemerkt, dass die mobilen Impfteams im Main-Tauber-Kreis zunächst nicht so häufig präsent waren, wie wir es uns gewünscht hätten“, so Erster Landesbeamter Florian Busch, Leiter des Arbeitsstabs Corona im Landratsamt. „Aus diesem Grund sind wir frühzeitig auf das Sozialministerium zugegangen und haben vorgeschlagen, feste Impfstandorte im Landkreis zu etablieren, um die Impfungen weiter voranzubringen. Wir freuen uns, dass das Land diese Initiative nun aufgreift“, ergänzt Busch. Die Impfangebote der vergangenen und der nächsten Tage im Kreis seien auch auf das energische Drängen der Kreisverwaltung zurückzuführen.
Bei den jüngsten Impfaktionen der mobilen Impfteams sei es aufgrund des großen Andrangs vermehrt zu Wartezeiten gekommen. Aus diesem Grund seien auch viele Beschwerden beim Landratsamt eingegangen. Florian Busch: „Wir leiten diese Beschwerden an das Sozialministerium und das Diakonie-Krankenhaus in Schwäbisch Hall weiter. Die Organisation vor Ort können wir jedoch nicht unmittelbar beeinflussen.“ Zu den Besonderheiten gehöre, dass die mobilen Impfaktionen derzeit ohne Möglichkeit zur Anmeldung stattfinden, vor Ort nummerierte Wartemarken ausgegeben werden und Drittimpfungen nur dann verabreicht werden, wenn seit der Zweitimpfung mindestens sechs Monate vergangen sind. Florian Busch appelliert an alle Ärztinnen und Ärzte, trotz der mobilen Angebote weiterhin so viele Impfungen wie möglich anzubieten. „Die Arztpraxen tragen gemäß Impfkampagne des Landes und den Vereinbarungen mit der Kassenärztlichen Vereinigung die Hauptverantwortung für die noch ausstehenden Impfungen. Die mobilen Impfteams unterstützen sie dabei. Nur, wenn wir weiterhin alle an einem Strang ziehen, können wir es schaffen, alle impfwilligen Bürger mit Impfstoff zu versorgen, um die Wucht der vierten Welle zu brechen“.
Laut einer aktuellen Tabelle des Sozialministeriums lag der Anteil der vollständig Geimpften an der Gesamtbevölkerung im Main-Tauber-Kreis am Mittwoch bei 66,2 Prozent, landesweit aber drei Prozentpunkte niedriger bei 63,2 Prozent.
Pressesprecher Markus Moll: „Wir freuen uns, dass im Main-Tauber-Kreis demnach eine überdurchschnittlich hohe Impfquote erreicht wurde. Dennoch ist sie noch deutlich zu niedrig, um der Pandemie ein Ende setzen zu können.“
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Fränkische Nachrichten Plus-Artikel Kommentar Neue Impfstandorte im Main-Tauber-Kreis: „Besser heute als morgen”