Main-Tauber-Kreis. „Mitnichten ist es der Fall, dass Landrat Schauder – wie von Kreisrat Kraft kürzlich erklärt – mit seinem Vorgehen die Chance auf eine Erhaltung der Notfallversorgung in Wertheim stört. Richtig ist, dass das Sozialministerium Baden-Württemberg festgestellt hat, dass durch die Schließung der Rotkreuzklinik landkreisweit elf stationäre Betten der Inneren Medizin im Landeskrankenhausplan nachgezogen werden müssen. Deshalb hat sich das Ministerium vor einigen Wochen an den Landkreis gewandt und um Klärung gebeten, wie die anderen Krankenhausträger vor Ort durch entsprechende Anträge auf planerische Erhöhung ihrer eigenen Kapazitäten unterstützen können“, teilt das Landratsamt mit.
Da das Krankenhaus Tauberbischofsheim das geografisch zu Wertheim nächstgelegene Plankrankenhaus der Grund- und Regelversorgung im Main-Tauber-Kreis ist, habe die Gesundheitsholding Tauberfranken Bereitschaft signalisiert, elf zusätzliche Planbetten in Tauberbischofsheim mitzubetreiben.
„Mittlerweile besteht eine andere Sachlage. Seit dem 24. Juli ist bekannt, dass es eine stationäre Nachfolgenutzung in Wertheim geben kann. Sollte diese Nachfolgenutzung kommen und der Betreiber in der Lage sein, die elf stationären Planbetten in Wertheim eigenständig zu betreiben, so ist das sehr zu begrüßen.“ Landrat Schauder wünsche sich, dass die nun anstehenden Gespräche zu einem positiven Abschluss gebracht werden.
„Falsche Behauptung“
Die vom SPD-Kreisvorsitzenden ebenfalls in dem FN-Bericht vom 23. Juli geäußerte Behauptung, der Kreistag sei bisher nicht zum Thema Investitionen in das Krankenhaus Tauberbischofsheim eingebunden worden, sei „nachweislich falsch“.
„Richtig ist vielmehr, dass ein Arbeitskreis Gesundheitscampus Tauberbischofsheim mit Vertretern aller im Kreistag vertretenen Fraktionen gegründet wurde, der sich am 15. März 2023 zu einem Workshop traf. Gemeldeter Vertreter der SPD-Kreistagsfraktion war Thomas Kraft. Dieser hat an der Sitzung aber nicht teilgenommen und sich durch ein anderes Fraktionsmitglied vertreten lassen“, heißt es in der Stellungnahme des Landratsamts. Alle Beteiligten seien sich einig gewesen, dass die offenen Entscheidungen zur Krankenhausreform in die Überlegungen zur Zukunft des Gesundheitscampus mit einfließen müssen.
Aktuell befinde sich der Entwurf von Gesundheitsminister Karl Lauterbach in der parlamentarischen Diskussion. Die Vorgaben seien wichtige Grundlagen, um Planungssicherheit für künftige Entwicklungen zu erhalten. Deshalb habe man sich im Sommer vergangenen Jahres darauf verständigt, zunächst die Eckpunkte abzuwarten. „Es ist aber ganz klar und im Übrigen auch unstrittig, dass eine weitere Modernisierung des Krankenhausstandorts Tauberbischofsheim kommen wird. Wenn man hier klarer sieht, werden die zuständigen Gremien selbstverständlich weiter eingebunden.“
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