Tauberbischofsheim. Die Zukunft der beiden katholischen Kindertagesstätten St. Elisabeth in Dittwar und St. Michael in Hochhausen ist auch nach der jüngsten Sitzung des Tauberbischofsheimer Gemeinderats ungeklärt.
Allerdings kam man am Dienstag auf dem Weg zu einer dauerhaften Lösung immerhin einen Schritt weiter. Nach einer jahrelangen Überbrückungsphase, die von Provisorien und Behelfsreparaturen geprägt war, steht längst fest, dass die beiden maroden Gebäude in ihrem aktuellen Zustand nicht mehr lange weiterbetrieben werden können. Es herrscht dringender Handlungsbedarf.
Wie am Dienstag festgestellt wurde, kommt eine Generalsanierung der beiden Einrichtungen aufgrund zu hoher Kosten auf keinen Fall infrage. Darin waren sich Verwaltung und Gemeinderat einig. Überlegungen zum Umbau des Untergeschosses der Laurentiushalle in Dittwar als Alternativstandort wurden auf Beschluss des Gremiums ebenfalls verworfen. Die Nachteile seien hier zu groß, sowohl mit Blick auf die Nutzung durch Vereine und Verbände als auch hinsichtlich der erforderlichen Erschließung, die zu kostenintensiv sei.
Bleibt also nur ein Neubau. Sowohl in Dittwar als auch in Hochhausen für, so schätzt die Stadt, jeweils rund 1,2 Millionen Euro. Oder aber – auch das wurde als Option genannt – im großen Stil (für mehrere Gruppen und Kinder aus dem gesamten Stadtgebiet) an zentraler Stelle in Tauberbischofsheim.
Klar favorisiert wurde von der Verwaltung und der großen Mehrheit des Gemeinderats am Dienstag die Vorort-Lösung. Das wurde in der ausführlichen Diskussion zum Thema sehr deutlich (weiterer Text).
Prüfung in Auftrag gegeben
Bei einer Gegenstimme (Christian Stolz, UFW) beauftragte der Gemeinderat daher die Verwaltung letztlich, die Möglichkeiten eines Neubaus jeweils vor Ort und in Abstimmung mit der katholischen Kirchengemeinde als Träger zu prüfen. Spätestens bis zum Sommer jedoch, so die Maßgabe an die Verwaltung, soll die Suche nach einem Standort in den beiden Stadtteilen abgeschlossen sein. Man dürfe keine Zeit mehr verlieren, so die einhellige Meinung. Sollte innerhalb der Frist keine Lösung gefunden werden, müsse man über eine zentrale Alternative nachdenken.
Bürgermeisterin Anette Schmidt informierte den Gemeinderat darüber, dass die Stadtverwaltung zur Sicherung des Weiterbetriebs der Kita in Dittwar zuletzt nochmals Zuschüsse in Höhe von rund 27 000 Euro gewährt habe, um zwingend notwendige Reparaturarbeiten und Anschaffungen für die Einrichtung zu ermöglichen. Dies entspreche vertragsgemäß 70 Prozent der Gesamtkosten von 38 000 Euro. Den Rest (11 400 Euro) habe der Träger übernommen. Der Gemeinderat gab hierzu sein nachträgliches Einverständnis und ermächtigte die Bürgermeisterin darüber hinaus, auch in den nächsten Monaten dringend notwendige Maßnahmen für den kurzfristigen Weiterbetrieb der Kitas in Dittwar und auch Hochhausen zu entscheiden.
Deutlich wurde am Dienstag, dass sich die Domizile der beiden Kindertageseinrichtungen in einem etwa gleich schlechten baulichen Zustand befinden.
Dennoch scheint die Lage in Dittwar angespannter, da es dort die weitaus größeren Probleme bei der Suche nach einem geeigneten Standort für einen Neubau gibt. Bislang sei jedenfalls noch keine Lösung in Sicht. Der Erwerb des aktuellen Gebäudes samt Grundstück sei schwierig, weil hier nicht die Kirchengemeinde selbst, sondern eine kirchliche Stiftung Eigentümer sei. Hinzu komme bei einem Abriss in Dittwar das Problem der Übergangsunterbringung über einen Zeitraum von rund zwei Jahren. Infrage kämen des Weiteren noch drei andere Grundstücke. Zwei in Kirchen- sowie eines in Privatbesitz. Aber auch hier seien die Aussichten bislang eher als schlecht einzustufen, hieß es.
In Hochhausen gebe es unterdessen immerhin bereits Signale der Kirchengemeinde, das Grundstück gegebenenfalls zu veräußern, so dass ein Abriss und Neubau denkbar sei. Optional sei zudem ein Teil des bisherigen Festplatzes als neuer Standort für eine Kita denkbar.
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