Tauberbischofsheim. Die sichere Zukunft der beiden katholischen Kindertagesstätten St. Elisabeth in Dittwar und St. Michael in Hochhausen nimmt immer deutlichere Konturen an. Nachdem im Oktober die Entscheidung für einen Neubau beider Einrichtungen gefallen ist (die FN berichteten), hat der Gemeinderat in seiner Jahresabschlusssitzung am Mittwoch den Vorentwürfen für die beiden Neubau-Projekte bei einer Enthaltung zugestimmt. Pro Einrichtung werden die Kosten auf rund 1,2 Millionen Euro geschätzt.
Die Stadtverwaltung wurde beauftragt, das Vergabeverfahren für beide Kindertagesstätten einzuleiten, um anschließend die Planungs- und Bauleistungen an einen Generalunternehmer zu vergeben.
Identische Grundrisse
Beide Kindertagesstätten werden laut Stadt jeweils als eingruppige Kita mit der Gruppenform „Verlängerte Öffnungszeiten“, „Ganztagsbetrieb“, „Altersgemischt ab zwei Jahren“ und „Regelbetreuung“ konzipiert.
„Die Vorentwurfsplanung wurde vom beauftragten Architekturbüro mit dem Kommunalverband für Jugend und Soziales abgestimmt und spiegelt das Mindestraumprogramm wider“, hieß es in der Sitzung. Die Grundrisse seien für beide Bauvorhaben identisch und dienten als Grundlage für eine Generalunternehmer-Ausschreibung.
„Seit vergangenem Jahr wurde intensiv nach Alternativen für die bestehenden, stark in die Jahre gekommenen Kindertageseinrichtungen gesucht“, sagte Bürgermeisterin Anette Schmidt. In einer gemeinsamen Kraftanstrengung mit den beiden Ortsvorstehern Mathias Lotter (Dittwar) und Hilmar Freundschig (Hochhausen) habe man schließlich die dafür idealen Grundstücke gefunden. „Darüber sind wir sehr froh“, so Schmidt.
Planmäßig umfassen die Einrichtungen jeweils einen Gruppenraum, einen Nebenraum und einen Zusatzraum. Dazu kommen Flächen für Sanitärbereich, Küche, Büro, Putz- und Materialraum, Technikraum, ein Abstellraum für die Außenspielgeräte, eine Versorgungszone sowie Freiflächen.
In Hochhausen hat die Stadt drei zusammenhängende Grundstücke erworben. Diese sind Teil des Bebauungsplans „Kapelle“, der für den Kita-Bau geändert werden muss. Die Vorentwurfsplanung sieht rund 1442 Quadratmeter für Gebäude und Außenspielfläche vor. Ein Teilstück im Süden (Richtung Wohngebiet) mit rund 480 Quadratmeter Größe könnte aber auch als Bauplatz ausgewiesen werden.
In Dittwar liegt das für den Neubau vorgesehene Areal (rund 1200 Quadratmeter) zwar im Außenbereich, im Rahmen einer Vorprüfung wurde jedoch eine Baugenehmigung in Aussicht gestellt. Gemäß der Vorentwurfsplanung der Architekten werden rund 884 Quadratmeter Grundstücksfläche für Gebäude und Außenspielfläche benötigt.
Ratsmitglied Gernot Seitz betonte, dass die nun bevorstehende Einleitung des Vergabeverfahrens sehr zu begrüßen sei. „Mit diesem Beschluss ist die lange Diskussion um die Zukunft der beiden Kindergärten nun endlich abgeschlossen“, so Seitz (Bürgerliste). Sein Kollege Josef Morschheuser (CDU) betonte, dass er nun hoffe, dass sich die Umsetzung der beiden Bauvorhaben nicht mehr in die Länge ziehe und man bald mit dem Bau beginnen könne.
„Wir sind hier schon sehr konkret unterwegs und haben jetzt einen weiteren wichtigen Schritt getan. Ich bin froh und glücklich, dass wir – Schritt für Schritt – auf einem guten Weg sind“, stellte Bürgermeisterin Schmidt klar.
Die Kindertagesstätten St. Elisabeth in Dittwar und St. Michael in Hochhausen sind – inklusive der dazugehörigen Außengelände – im aktuellen Zustand nicht zukunftsfähig. Die Gebäude entsprechen aus gleich mehreren Gründen nicht mehr den aktuellen Anforderungen und sind stark sanierungsbedürftig. Die Einrichtungen sind weder barrierefrei, noch erfüllen sie die geltenden Anforderungen für Brandschutz und Sanitäranlagen.
„Wir wollen einen sicheren Kindergarten in Dittwar – jetzt und auch in Zukunft.“ Mit dieser Botschaft auf einem großen Transparent hatten bereits im Juli 2021 Eltern ihrer Sorge um die Sicherheit ihrer Kinder und den Fortbestand der Einrichtung Ausdruck verliehen und für Aufsehen gesorgt (wir berichteten). Wie auch in Hochhausen gab es Befürchtungen, die Kita könnte früher oder später komplett für den Betrieb gesperrt werden. Soweit kam es nicht, da die Stadt immer wieder Ausbesserungsarbeiten in Auftrag gab. Da dies jedoch in beiden Stadtteilen keine Dauerlösung sein kann, fiel die Entscheidung zum Neubau. Termine für die Inbetriebnahmen gibt es unterdessen noch nicht.
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Fränkische Nachrichten Plus-Artikel Kommentar Kita-Neubau in Dittwar und Hochhausen: Besser spät als nie