Fastnacht - Abordnung der Bischemer Kröten beklagte das Ende der fünften Jahreszeit, die aufgrund der Pandemie erneut ins Wasser gefallen ist

Bischemer Kröten: Friedensengel statt leere Geldbeutel

Keine Geldbeutel hingen dieses Mal an den Angeln, sondern Friedenstauben. Zwei Ruten schmückten stachelige Corona-Viren. Die Bischemer Kröten verabschiedeten ihre Kampagne weinend und damit zeitgemäß.

Von 
Heike von Brandenstein
Lesedauer: 
Klagend und weinend nahm eine Delegation der Bischemer Kröten Abschied vom närrischen Treiben und setzt ihre Hoffnung nun auf die kommende Fastnachtskampagne. © Heike von Brandenstein

Tauberbischofsheim. Heulend und klagend zogen sieben schwarz gewandete Bischemer Kröten von der Vitryalle durch die Fußgängerzone bis zum Krötenbrunnen vor der Sparkasse. Alles wie immer – eigentlich.

Doch natürlich war es in diesem Jahr, wie schon 2021, ein doppelt trauriger Umzug: Denn nicht nur die gesamte Fastnachtssaison war wegen der Corona-Pandemie ins Wasser gefallen, auch der Krieg in der Ukraine mit den schrecklichen Bildern menschlichen Leids überschatteten ihn.

Präsident Rüdiger Bilz hatte deshalb in seiner Fastnachts-Abschlussrede für Frieden und menschliches Miteinander plädiert. Dafür würde die Narrenzunft eintreten, die letztlich auf Heiterkeit setze und Ungerechtigkeiten aufs Korn nehme.

Immer informiert sein

Die wichtigsten News des Tages

FN Mittags Newsletter - Jetzt anmelden!

Mehr erfahren

Traum zerronnen

Beim Blick zurück verkündete der Obernarr nur „Ach und Weh“. In Reimen berichtete er, dass – kaum hatte die Fastnacht am 11.11. begonnen – der Traum vom unbeschwerten Feiern auch schon wieder zerronnen war.

Alles sei geplant gewesen: glitzernde Umzüge und Prunksitzungen, bunte Wagen und schmissige Gardetänzer. Es sei geprobt und viel Zeit investiert worden. Alles umsonst. Die sich ständig ändernden Corona-Regeln und die Rücksicht auf die Gesundheit hätten letztlich zum Ergebnis geführt, die Prunksitzung abzusagen. Immerhin aber sei es durch großes Engagement gelungen, den zweiten „Not-Kröterich“ herauszubringen.

Mehr zum Thema

Pandemie

Tauberbischofsheim: FG Bischemer Kröten sagt Punksitzung coronabedingt ab

Veröffentlicht
Von
pm/gf
Mehr erfahren
Am 11. 11. um 11 Uhr 11

Tauberbischofsheim: „Kröten” starten in die fünfte Jahreszeit

Veröffentlicht
Von
Sabine Holroyd
Mehr erfahren
Hauptversammlung

Narren in Oberlauda haben viel erreicht und wieder viel vor

Veröffentlicht
Von
erha
Mehr erfahren

Optimismus beschworen

Um nicht ausschließlich zu lamentieren, blickte Rüdiger Bilz dann aber doch noch optimistisch in die Zukunft, wie es sich für einen heiteren Narren gehört: „Das Virus hat nun lange genug versucht, uns zum Narren zu halten. Doch da wir die wahren Narren sind, steht es uns auch zu, uns frei zu entfalten“, sagte er fast trotzig. Deshalb freuten sich alle Bischemer Kröten, den Menschen ab dem 11.11. wieder Freude und Frohsinn zu bringen. Bekräftigt wurde diese Ansage mit einem dreifachen Kröten-Helau.

Bürgermeisterstellvertreter Gerhard Baumann lobte die Kröten für ihr Durchhaltevermögen. Er zeigte Verständnis für die Enttäuschung, die wegen der zweiten ausgefallenen Kampagne herrsche. Auch er hofft, dass die kommende Saison wieder durch fröhliches Treiben geprägt sei und weder ein Virus noch die politische Weltlage dem entgegenstünden.

Redaktion Zuständig für die Kreisberichterstattung Main-Tauber

Copyright © 2025 Fränkische Nachrichten