Medizinische Versorgung

Luftrettungsstandort Ravenstein: So ist der aktuelle Stand

Es ist ruhig um den geplanten Luftrettungsstandort nahe Merchingen geworden, doch im Hintergrund gehen die Planungen des baden-württembergischen Innenministeriums weiter. Aktuell laufen Gespräche mit den Grundstückseigentümern.

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Nicola Beier
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In Ravenstein soll ein Luftrettungsstandort entstehen. Bevor die Planungen allerdings vorangetrieben werden können, muss sich das Land mit den Grundstückseigentümern einigen. © Stefan Sauer/dpa

Merchingen. Das baden-württembergische Innenministerium gab im November 2022 bekannt, dass auf Gemarkung Ravenstein-Merchingen nahe der A81 ein Luftrettungsstandort entstehen soll. Der Helikopter soll die Landkreise Neckar-Odenwald, Main-Tauber, Hohenlohe und Schwäbisch-Hall sowie den Stadt- und Landkreis Heilbronn abdecken. Seither ist es jedoch ruhig um das Vorhaben geworden. Wie ist der aktuelle Stand? Die Fränkischen Nachrichten haben beim Innenministerium des Landes nachgefragt.

Vorarbeiten für europaweite Ausschreibung

„Das Innenministerium bereitet an allen Luftrettungsstandorten die weiteren Schritte vor. Dabei geht es etwa um die Vorbereitung des komplexen europaweiten Vergabeverfahrens“, erklärt Fabian Schmidt, Mitarbeiter der Pressestelle. Und weiter: „Wir planen, in der ersten Jahreshälfte 2024 die Vergabeverfahren für die Luftrettungsstandorte in Tranchen auf den Weg zu bringen. Jeder Standort wird dabei vergaberechtlich einzeln vergeben.

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Die Vorarbeiten für die Ausschreibungsunterlagen laufen.“ Neben Merchingen soll auch in Lahr im Ortenaukreis ein neuer Luftrettungsstandort entstehen.

Bevor jedoch Aufträge für den Standort Ravenstein vergeben werden können, müssen die Grundstückseigentümer ihre Flächen an das Land verkaufen. „In Ravenstein sind wir weiterhin im Austausch mit den Beteiligten. Im Vorfeld des Erwerbs der benötigten Grundstücke haben wir mit zwei Eigentümern verhandelt“, stellt Schmidt klar. Noch hat man sich nicht geeinigt.

Landratsamt des Neckar-Odenwald-Kreises in Gespräche involviert

Nach FN-Informationen war zunächst auch die Stadt Ravenstein in die Verhandlungen involviert. Sie zog sich zwischenzeitlich allerdings zurück und das Landratsamt des Neckar-Odenwald-Kreises übernahm die Verhandlungen. Marion Günther, die persönliche Referentin des Landrats, bestätigt, „dass das Landratsamt den Grunderwerb für den geplanten Luftrettungsstandort betreibt.“ Zum aktuellen Sachstand wollte sie sich jedoch nicht äußern.

Obwohl es noch keine Einigung in Bezug auf die Grundstücke gibt, halte das Land an seiner Entscheidung für den Standort Ravenstein fest, versichert Schmidt. Es ist aber noch ein weiter Weg zu gehen: „Das Grundstück in Ravenstein muss zudem noch erschlossen werden, da es außerhalb des Stadtkerns liegt. Die Stadt hat eine Fachfirma mit der Erschließungsplanung beauftragt. Die Erschließungsarbeiten selbst können erst beginnen, wenn die notwendige Planung abgeschlossen ist“, blickt Schmidt auf die weiteren Schritte. Die Bauarbeiten für den neuen Luftrettungsstandort könnten nach Abschluss des Vergabeverfahrens beginnen.

Schnelle Versorgung ermöglichen

Ravenstein wurde vor dem Hintergrund als neuer Standort ins Auge gefasst, um eine gute und schnelle Luftrettung für alle Menschen in Baden-Württemberg sicherzustellen. Dazu werden die Rettungshubschrauberstandorte gezielter an die Bedürfnisse der Notfallpatientinnen und -patienten ausgerichtet. Die Zahl der Rettungshubschrauber soll von acht auf zehn erhöht werden. Außerdem werden einzelne Standorte verlegt, um Lücken bei der Luftrettung zu schließen. Die Grundstücke, die für die neuen Standorte in Frage kommen, wurden bereits im Vorfeld geprüft. Dazu fanden Mitte 2022 Begehungen in Ravenstein statt.

„Mit einer Machbarkeitsstudie haben wir die Eignung des Standorts bewertet. Zudem gab es eine Umweltverträglichkeitsprüfung und schalltechnische Gutachten für die Standorte“, erläutert Fabian Schmidt.

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