Bauarbeiten

Schlierstadt: Studenten begutachten Baustelle

Zahlreiche Fragen hatten die Besucher der DHBW Mosbach für Ingenieur Carsten Sans und Bauleiter Martin Fuchs.

Von 
Nicola Beier
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Zwölf Studenten verschafften sich bei einer Vorortbegehung in Schlierstadt einen Einblick in die Arbeiten auf einer Großbaustelle. © Nicola Beier

Schlierstadt. „Die vergangenen fünf bis sechs Wochen hat uns das Wetter die Arbeit ein bisschen verhagelt, aber wir sind dennoch gut dabei“, erklärt Martin Fuchs von „Wolff & Müller“. Er ist Oberbauleiter auf der Großbaustelle in Schlierstadt. Dort wird die Ortsdurchfahrt in drei Abschnitten umfangreich saniert, nachdem bei Untersuchungen festgestellt worden war, dass die Kanal- und Wasserleitungen sehr marode sind.

An manchen Stellen geht's schneller voran

Die Arbeiten am ersten Bauabschnitt laufen seit September und umfassen den Bereich Hauptstraße, Heckenstraße, Kirch- und Rathausstraße. „Wir sind momentan wirklich überall im Einsatz“, erklärt Fuchs. Jedoch sei man in den einzelnen Abschnitten unterschiedlich weit. Während in der Hauptstraße noch am Kanal gearbeitet wird, geht es in den Nebenstraßen schneller voran. „Bis Weihnachten wollen wir dort die Asphaltdeckschicht drauf haben“, sagt er. Ziel ist es, den ersten Bauabschnitt bis Juli 2024 abgeschlossen zu haben. Darauf folgen zwei weitere Bauabschnitte. Die Kosten belaufen sich insgesamt auf rund elf Millionen Euro.

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Während also täglich zahlreiche Bauarbeiter in Schlierstadt am Werk sind, stand am Mittwoch externer Besuch an: Zwölf DHBW-Studenten aus Mosbach waren mit ihrer Dozentin Birgit Frei vor Ort. Sie arbeitet als Diplomingenieurin bei „Walter Ingenieure“ am Standort Tauberbischofsheim. Das Ingenieurbüro ist für die Schlierstadter Baustelle verantwortlich. So organisierte Frei einen Baustellenrundgang für ihre Studenten, bei dem diese die Theorie in der Praxis bestaunen konnten.

Mit dabei waren unter anderem Carsten Sans, Büroleiter von „Walter Ingenieure“ aus Adelsheim, Martin Fuchs vom bauausführenden Unternehmen „Wolff & Müller“ sowie Osterburkens Bürgermeister Jürgen Galm, Ortsvorsteher Jürgen Breitinger und Bauamtsleiter Matthias Steinmacher.

Praxis statt Theorie

Zunächst ging es für die Studenten aber ins Dorfgemeinschaftshaus. Dort hatte Sans eine Präsentation zum Unternehmen und dem Bauprojekt in Schlierstadt vorbereitet. „Die Praxis kommt während des Studiums gerne zu kurz. Hier auf der Baustelle sind aber einige Bereiche abgedeckt, so dass ihr ganz schön viel sehen werdet“, sagte er in Richtung der jungen Erwachsenen.

Auf der Baustelle werden neben Abwasserkanälen auch Wasserleitungen sowie Strom und Glasfaserkabel verlegt. Auch die Straßendecke wird saniert und die Gehwege werden neu gemacht – also gab einiges zu entdecken für die Studenten. Das flache Gefälle mache die Arbeiten in Schlierstadt zudem schwierig, ergänzte Sans.

Außergewöhnliche Baustelle

Bürgermeister Galm hob die Dimensionen hervor, in denen sich die „außergewöhnliche“ Baustelle bewege – zum einen unter dem finanziellen Aspekt, aber zum anderen eben auch unter dem zeitlichen. „Das Projekt wird sich über mehrere Jahre ziehen“, ist er sich sicher. Auch Martin Fuchs stellte seinen Arbeitgeber kurz vor und hob die Vielseitigkeit der Baustelle in Schlierstadt hervor: „Das ist ein klassischer Bau, bei dem alles dabei ist.“

Anschließend ging es auf die Baustelle. In zwei Gruppen wurden die Studenten durch die einzelnen Straßen geführt. „Schaut euch alles gründlich an“, forderte Frei sie auf. Das taten die Studenten dann auch. Sie informierten sich über die verwendeten Baumaterialien und die eingesetzten Maschinen. Dabei ging es beispielsweise um den hohen Anteil von Recyclingmaterial beim Frostschutz oder der GPS-gestützten Arbeitsweise von Baggern.

Vor allem die rund 1,4 Meter großen Rohre hatten es ihnen angetan. Wie werden diese transportiert und verbaut? Wie viele können pro Tag verlegt werden? Was passiert während der Arbeiten mit dem alten Kanal und wohin führt das Abwasser? Solche und weitere Fragen richteten sie an Bauleiter Fuchs, der ihnen beim Rundgang über die Baustelle Rede und Antwort stand.

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