Kommunalpolitik

"Bürgerliste Osterburken" geht auf Kandidatensuche

Zur Gründungsversammlung der "Bürgerliste Osterburken" kamen rund 40 Bürger. Neben den Zielen der parteineutralen Einheitsliste ging es um das weitere Vorgehen bis zur Aufstellungsversammlung.

Von 
Nicola Beier
Lesedauer: 
Zahlreiche Bürger kamen zum Gründungstreffen der Bürgerliste Osterburken ins Sportheim. © Beier

Osterburken. „Unser Ziel, mit nur einer Liste – und dazu mehreren Teillisten – anzutreten, werden wir wie es aussieht nicht erreichen“, stellte Klaus Vogel bei der Gründungsversammlung der „Bürgerliste Osterburken“ am Donnerstagabend fest. Die drei Initiatoren, zu denen neben Vogel auch Michael Pohl und Thomas Zemmel gehören, hatten dazu ins Osterburkener Sportheim eingeladen.

Die parteineutrale Einheitsliste sollte als einzige Liste für die Kommunalwahl am 9. Juni an den Start gehen. Doch daraus wird nichts mehr. Momentan sehe es eher danach aus, dass es vier Listen geben werde, erklärte Pohl: „Die Bürgerliste wird wahrscheinlich zwei Listen stellen, die Jungen Köpfe für Osterburken eine und die CDU ebenfalls eine.“ Dennoch sehe man es als „Erfolg“, dass der Gedanke, parteineutral zu agieren, „Fuß gefasst hat“, hob Vogel hervor. Denn auch die Jungen Köpfe wollen so arbeiten.

Der Hauptgedanke der „Bürgerliste Osterburken“ ist klar: „Gemeinsam statt gegeneinander“, erläuterte Vogel den rund 40 versammelten Bürgern.

Mehr zum Thema

Kommunalpolitik

Eine Einheitsliste für Osterburken

Veröffentlicht
Von
Nicola Beier
Mehr erfahren

Kommentar Drei Fliegen mit einer Klappe

Veröffentlicht
Kommentar von
Nicola Beier
Mehr erfahren
Kommunalpolitik

Osterburken: „Junge Köpfe“ wollen Gemeinderat aktiv verjüngen

Veröffentlicht
Von
Nicola Beier
Mehr erfahren

So solle die Arbeit auch im künftig gewählten Gemeinderat mit den Kandidaten der anderen Listen ablaufen. Getreu dem Motto „Mitmachen statt motzen“ hoffen die Initiatoren auf zahlreiche Bürger, die sich engagieren.

So ist die Idee zur Bürgerliste entstanden

Der Startschuss für die Bürgerliste fiel bereits vor etwa drei Monaten. Die Gründe lägen auf der Hand: Der große Umbruch im Gemeinderat spiele eine Rolle, so Pohl. „Von 16 Räten hören neun auf.“ Hinzu komme die Politik- und Parteienverdrossenheit, die viele Bürger davon abhalte, sich in der Kommunalpolitik einzubringen. Aus diesem Grund sehen die drei Initiatoren eine große Chance in der parteineutralen Liste: „So können wir Leute erreichen, die sich sonst dem kommunalpolitischen Bereich entziehen. Jeder Bürger kann bei uns kandidieren, egal ob – oder welcher – Partei er angehört.“

Im Gremium gehe es vordergründig um Themen und Sachfragen – nicht um Parteiinteressen und Gruppierungen, hob Pohl hervor. Das heißt, letztlich steht das Wohl Osterburken an oberster Stelle – auch bei Abstimmungen. „Dennoch solle die Streitkultur um kommunale Themen erhalten bleiben“, sagte er.

Anschließend nutzten einige Anwesende die Chance, Fragen zu stellen. Ein Bürger wollte beispielsweise wissen, wie die Kandidaten auf den beiden Listen der „Bürgerliste Osterburken“ verteilt werden. Pohl erklärte, dass die oberste Prämisse sei, beide Listen „stark und ausgewogen“ zu gestalten.

Daher überlege man, das Ergebnis der letzten Wahl zu nehmen, und die Kandidaten nach ihrer Stimmenanzahl abwechselnd auf beide Listen aufzuteilen. Die neuen Kandidaten könnten anschließend nach dem Alphabet oder per Los auf die Listen verteilt werden.

Werbung für das kommunale Ehrenamt

Letztlich machten alle Drei noch einmal Werbung für das kommunale Ehrenamt und nahmen dazu einen Kommentar von FN-Reporterchef Michael Fürst zur Hand. Er schrieb: „Vom bloßen Motzen wurde noch nichts besser, nur vom Machen!“ Das treffe den Nagel auf den Kopf, schließlich könne Veränderung nur herbei geführt werden, wenn man mit anpacke, sind sie überzeugt. Vogel hob zudem den Gewinn für die Persönlichkeitsentwicklung hervor – gerade für junge Leute. „Man muss sich auf die Sitzungen vorbereiten, beispielsweise wenn man ein Statement abgeben will. Das ist eine Schule fürs Leben.“ Ein weiteres großes Ziel ist es, mehr Frauen für das Amt zu gewinnen: „Das ist unser Wunsch“, sagte Pohl.

Der formelle Akt, die Gründung der „Bürgerliste Osterburken“ als nicht mitgliedschaftlich organisierte Wählergruppe, stand als Letztes an. 35 Personen haben mit einer Enthaltung für die Gründung gestimmt. Das Logo mit Farbkonzept wurde mit fünf Gegenstimmen verabschiedet. Anschließend wurde kräftig applaudiert, ehe die Kandidatenformulare ausgeteilt wurden und einige Interessierte diese bereits ausfüllten.

Im nächsten Schritt müsse eine Homepage erstellt werden, sagte Pohl. Außerdem sollten die Zustimmungserklärungen bis zum 27. Februar eingeholt sein. Die Aufstellungsversammlung für die beiden Listen finde dann Mitte März statt.

Redaktion Im Einsatz für die Redaktionen Buchen und Sport

Copyright © 2025 Fränkische Nachrichten

VG WORT Zählmarke