Zwischen unterer und oberer Gasse geht eine alt-neue Einrichtung in Betrieb

Oberstetten: Mit gesundem Frühstück in den kreativen Kinder-Tag

Kindergartenleiterin Janina Kleinschrot hat in den Räumen einst selbst gespielt. Gemeinderat stellt Gelder für Umbau bereit

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Michael Weber-Schwarz
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Die letzten Handgriffe in der Wichtelecke: Leiterin Janina Kleinschrot will im Kindergarten Oberstetten auf Plastik weitgehend verzichten und mit setzt auf Naturmaterialien. © Michael Weber-Schwarz

Oberstetten. Schon in der kommenden Woche soll der Kindergarten im Niederstettener Ortsteil Oberstetten wieder in Betrieb gehen. Einst im Zuge einer damaligen Kindergarten-Neukonzeption stillgelegt, wird er nun reaktiviert. Der Umbau dauerte nur einige Wochen – erst Ende Februar hatte der Gemeinderat die einzelnen Gewerke vergeben.

Doch nicht nur örtliche Handwerker und der städtische Bauhof haben sich für den alt-neuen Kindergarten eingesetzt. Auch für die bisherige Leiterin der Rinderfelder Einrichtung, Janina Kleinschrot, war die Maßnahme mit viel Arbeit und Herzblut verbunden.

Er soll Wärme und Weltoffenheit verströmen, Kreativität fördern, die Wahrnehmung der Kinder früh für gesunde Ernährung schärfen und in diesem Sinne auch nachhaltig sein. „Ein Elternabend fand bereits statt“, sagt Kleinschrot. Dort habe sie ihr Konzept vorgestellt: Das Frühstück wird gemeinsam selbst hergestellt. In einem Hochbeet können draußen Zutaten und Kräuter gezogen werden und wer hat, darf auch Obst und Gemüse von zuhause mitbringen. Essen ist wichtig, doch Kindergarten umfasst die ganze Welt. Und weil die von Kindern anders und magischer ist, gibt es auch eine Wichtelecke, Möglichkeiten zum Verkleiden und zum Zurückziehen und Kuscheln. Die verwinkelte Inneneinrichtung hat ihren eigenen Charme: Es gibt mehrere Niveaus, die über Treppen erreichbar sind und die sich vielfältig nutzen lassen.

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„Wir starten jetzt mit zehn Kindern“, erklärt Kleinschrot. Sie betreut Rinderfeld aktuell parallel noch weiter, wird aber wohl irgendwann komplett nach Oberstetten wechseln – in genau die Kindergartenräume, die sie einst selbst besucht hat und in denen ihre eigene Mutter Erzieherin war. Das birgt gewisse Vorteile beim Einfühlen in den Ort, eben weil Kleinschrot das Drinnen und Draußen sehr gut kennt.

Doch die Kindergartenleiterin bringt auch viel Erfahrung und Weltoffenheit mit. Reisen und Eintauchen in andere Kulturen: Das ist für Kleinschrot ein Nährboden fürs eigene Leben. Musikmachen, Theaterspielen, Fotografieren, all das wird sich auch im Kindergarten in kreativen Formen widerspiegeln. Und: Kleinschrot war Erzieherin im Bad Mergentheimer Wildpark-Kindergarten. Dort leben die Kinder in Wald und Flur, lernen sich in Eigenständigkeit auch selbst zu organisieren. „Es geht immer ums Anregen und nicht ums Überstülpen“, hält Kleinschrot fest.

Aus den zehn Kindern zum Einstand werden im Herbst über zwanzig werden. Die Maximalbelegung liegt bei 24. Für die Wiederinbetriebnahme mussten seitens der Stadtverwaltung um Bürgermeisterin Heike Naber einige Behörden (Kreisbauamt, Gesundheitsamt, Veterinäramt, Unfallkasse usw.) hinzugezogen werden. Die einzelnen Träger gaben Stellungnahmen ab oder warteten mit Auflagen auf: Deswegen waren vor der anstehenden Wiederinbetriebnahme verschiedene Maßnahmen zwingend erforderlich.

Schreinerarbeiten, Installation, Elektrisches, Bodenbeschichtung, Malerarbeiten und ein Gartenhäuschen im Außenspielbereich: da spielen auch Hygiene- und Sicherheitsanforderungen eine Rolle. Rund 57 000 Euro hat der Gemeinderat für das Projekt summarisch bereitgestellt. Es sei kein Luxusumbau, sondern man orientiere sich an den „Basics“, hielt im Februar Ortsvorsteherin Tanja Klemmer fest. Jetzt soll Leben einziehen: „Wir können es kaum erwarten“, fiebert Janina Kleinschrot den ersten Kindern entgegen.

Redaktion Im Einsatz für die Lokalausgabe Bad Mergentheim

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