Niederstetten. Schon wegen der Wiederindienststellung von Bürgermeisterin Heike Naber und der Sondersitzung mit Aussprache in der Vorwoche – es hatte sich ein kleiner Stau an Sitzungsthemen entwickelt. Der konnte am Mittwochabend aber zügig abgearbeitet werden. Die Atmosphäre: professionell auf beiden Seiten.
Mehrere Bauangelegenheiten standen auf der Agenda der öffentlichen Sitzung im „Kult“, darunter auch die geplante Pferdepension im Herrenzimmerner Tal in nördlicher Ortsrandlage. Dort war im Zuge der Leitplanung u.a. eine Änderung des Flächennutzungsplans nötig geworden.
Grünes Licht für Pferdepension
Eine Vertreterin des Büros Klärle (Schäftersheim) erläuterte die Stellungnahmen der „Träger öffentlicher Belage“. Wirkliche Hinderungsgründe für das Projekt bestehen nicht. Für den öffentlichen Verkehr allerdings nur mäßig interessant dürfte eine Anregung für die Ausfahrt der Hofstelle sein: Wegen der spitzwinkligen Einmündung in die Talstraße dürfte hier künftig eine Beschilderung erfolgen. Nutzer der Ausfahrt müssen Richtung Herrenzimmern fahren und dort wenden – wenn sie Richtung Rüsselhausen fahren wollen. Ansonsten: Einhellige Zustimmung zu den vorgelegten Plänen; dem Bebauungsplan der „Reiterpension“ steht im Grunde nichts mehr entgegen.
Fortschritt durch einstimmige Beschlüsse auch beim Projekt „Solarpark Rinderfeld“: An der Verbindungsstrecke K 2861 zwischen Rinderfeld und Laudenbach soll eine langgestreckte Photovoltaikanlage von rund drei Hektar Größe entstehen. Dagegen gibt es kaum Einwendungen von öffentlicher Seite – die Bundeswehr legt allerdings (wie immer) Wert auf möglichst blendfreie Module wegen des Flugverkehrs. Auch die Kameramasten für die Videoüberwachung dürfen nicht über drei Meter hoch sein. Weil landwirtschaftliche Flächen überbaut werden, meldet auch das Landratsamt die üblichen Bedenken an. Gegenargument sind die Klimaschutzziele, bzw. das öffentliche Interesse an einer sicheren Stromerzeugung.
Einer Änderung des Bebauungsplans „Beund“ im Ortsteil Adolzhausen hat der Gemeinderat auch zugestimmt. Der Entwurfsplan für das südliche Baugebiet wird jetzt für weitere Stellungnahmen ausgelegt. Es geht hier um zwei bereits erschlossene Bauplätze – wegen einer angrenzenden landwirtschaftlichen Nutzung herrscht dort allerdings noch kein Baurecht (Abstände/Immissionsschutz).
Bei Kita reden einige Stellen mit
Vor Jahren wurde er im Zuge einer damaligen Kindergarten-Neukonzeption geschlossen, jetzt soll der Kindergarten im südlichen Ortsteil Oberstetten wegen akut fehlender Kitaplätze wieder eröffnet werden: Für die Wiederinbetriebnahme mussten allerdings einige Behörden (Kreisbauamt, Gesundheitsamt, Veterinäramt, KVJS und die Unfallkasse/UKBW) hinzugezogen werden. Aufgrund deren Stellungnahmen oder Auflagen sind vor der Wiederinbetriebnahme verschiedene Maßnahmen zwingend erforderlich. Sebastian Mayer vom Stadtbauamt trug die einzelnen Gewerke vor: Schreinerarbeiten, Installation, Elektrisches, Bodenbeschichtung, Malerarbeiten und ein Gartenhäuschen sowie ein Abstellraum im Dachgeschoss: Rund 56 700 Euro kommen für die Maßnahmen summarisch zusammen. Kein Luxus, sondern einfach „Basics“: „Es wird nur das Notwendigste gemacht“, hielt Ortsvorsteherin Tanja Klemmer in der Sitzung fest. Für die Umbaumaßnahmen kommen örtliche und Unternehmen aus der unmittelbaren Nähe zum Zuge.
Bereits im Mai soll die Einrichtung wieder in Betrieb gehen. Entsprechende Elternbriefe wurde bereits versandt. Der Außenbereich zur Oberen Gasse hin ist bekanntlich von der Ortschaft zum schmucken öffentlichen Spielplatz umgewandelt worden. Zwischenzeitlich hat man sich hier unbürokratisch geeinigt: Der Kindergarten kann die Spielplatzfläche künftig zu seinen Betriebszeiten exklusiv nutzen. Danach ist er auch wieder für die Öffentlichkeit betretbar. Der Bereich ist umzäunt und entsprechend abschließ- bzw. öffenbar.
Spenden an die Stadt Niederstetten: Fast 14 000 Euro sind hier in jüngster Zeit zusammengekommen. Insbesondere bedenken die Spender Hilfen für geflüchtete Ukrainer und den Spielplatz Oberstetten. Der Gemeinderat hat sein komplettes Sitzungsgeld für Dezember für den Bereich Digitale Medien am Bildungszentrum gespendet. Dies teilte die Verwaltung mit; der Spendenannahme wurde formal auch zugestimmt.
Update beim sogenannten „Geschirrmobil“: Hier wird es wohl noch eine Preisanpassung bei den Leihgebühren gegen. Dennoch können von Interessenten bereits Wunschtermine eingereicht werden.
Nachfrage zu Tiefbau-Plänen
Stadtrat Roland Landwehr machte unter „Verschiedenes“ die geplante Sanierung/Wasserversorgung Rosenbergstraße zum Thema. Vor rund einem Jahr war nach Spülung und Kamera-Befahrung akuter Handlungsbedarf festgestellt worden: Das Kanalnetz müsse dringend und „so schnell wie möglich“ saniert werden, hieß es damals. Jetzt stellen Anwohner die Frage nach der Schaffung einer Wendemöglichkeit in der Stichstraße. Auch mangelnder Wasserdruck mache Probleme. Die Verwaltung versprach, sich der Themen anzunehmen. Allerdings sei eine Wendemöglichkeit bisher nicht geplant.
Stadträtin Silke Preuninger merkte an, dass am Bahnhof Niederstetten eine unbefriedigende Gesamtsituation herrsche. Auf der Stadtseite habe die Stadt ihre Hausaufgaben gemacht. Auf der Bahn-/Schienenseite habe sich dagegen kaum etwas in Richtung einer Modernisierung bewegt. Andernorts entlang der Tauber-Vorbach-Achse werden oder wurden die Bahnsteige umfassend saniert. Die Verwaltung werde hierzu nachfragen, hieß es.
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Fränkische Nachrichten Plus-Artikel Erste "Arbeitssitzung" für Heike Naber Sachlich bei der Sacharbeit