Igersheim. Ohne Gegenstimme verabschiedete der Rat den Betriebsplan 2025 für den Igersheimer Gemeindewald. Hatte der Überschuss für 2023 aufgrund eines Einschlags von 5000 Festmetern noch etwa 200 000 Euro betragen, werde für das kommende Jahr mit einer Unterdeckung von knapp 90 000 Euro gerecht, wie der stellvertretende Forstamtsleiter Patrick Halbauer und Revierförster Klemens Aubele unisono betonten. Letzteres sei auf eine recht geringe geplante Holzernte von etwa 1900 Festmetern zurückzuführen.
Reichlich Niederschläge
Beide Waldexperten freuten sich über den reichlichen Niederschlag im vergangenen Jahr, der für gesättigte Waldböden gesorgt habe und für die Entwicklung der Anpflanzungen und Jungkulturen sehr förderlich gewesen sei. So sei bei einer Kastanie ein Jahrestrieb von 1,50 Meter festgestellt worden, teilte Patrick Halbauer mit.
Schadbilder bleiben
Was allerdings blieben, seien die Schadbilder – etwa die irreparablen Dürreschäden an den Buchen. Doch auch die Fichten und Eschen (Käfer und Pilze) kämen nicht zur Ruhe – und verschwänden immer mehr aus dem Waldbild. Klemens Aubele geht davon aus, dass die Zahl der Nadelbäume sich auch im Igersheimer Gemeindewald im Laufe der nächsten Jahre deutlich nach unten bewegen dürfte. Was den exorbitant starken Rückgang der Fichte betrifft, habe dies auch eine durchaus positive Begleiterscheinung. „Denn der Käfer wird in nächster Zeit nach und nach von der Bildfläche verschwinden“, ist der Igersheimer Revierförster überzeugt.
„Der Wald hat sich schon in den letzten Jahren verändert – und das wird auch in den nächsten der Fall sein“, zeigten sich Halbauer und Aubele einig. Deswegen sei es umso wichtiger, im Vorfeld der Erneuerung der Forsteinrichtung ab 2026 (für die kommenden zehn Jahre) die Situation des Waldes genau unter die Lupe zu nehmen. Aus diesem Grund werde auch der Ist-Zustand zunächst einmal ermittelt, um jederzeit bei Bedarf eingreifen zu können.
Was die kommende Dekade in Sachen Forsteinrichtung angeht, werde der Fokus vor allem auf die Schwerpunkte Nachhaltigkeit, Multifunktionalität, vielfältige Schutzfunktion, Baumartenzusammensetzung (Resistenz), Umbau labiler Bestände, Pflege von Kulturen und Jungbeständen sowie aktives Wasserrückhaltemanagement gelegt.
Tolle Eichelmast
Zuletzt, so Klemens Aubele, habe es einmal mehr eine tolle Eichelmast gegeben, „was wir ausnutzen wollen“, um Altbestände zu verjüngen. Denn dies sei weitaus verträglicher für Wald und Boden.
Nachdem sich der Holzmarkt in letzter Zeit positiv entwickelt habe und der Erlös für Fichte sich wieder im dreistelligen Bereich bewege, sei man im Igersheimer Gemeindewald bestrebt, gesundheitlich angeschlagene Flächen (auch Buchen und Eschen) zu räumen, um einer preislichen Entwertung des Holzes zuvorzukommen.
Die Räte Georg Schumann und Josef Gabel hatten, ebenso wie Bürgermeister Frank Menikheim, lobende Worte für die Arbeit der Forstexperten parat. Sie begrüßten auch das zielgerichtete Vorgehen beim Umbau des Waldes.
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