Waldwirtschaftsplan im Gemeinderat

„Niederstetten ist gut aufgestellt“

Bis 2035 Erneuerung der Forsteinrichtung geplant. Zusammensetzung der Baumarten soll sich verändern

Von 
Markhard Brunecker
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Der Wald ist noch ein Minusgeschäft. Aber laut stellvertretendem Forstamtsleiter Patrick Halbauer und Forstrevierleiterin Edeltraud Wirth ist dies eine Investition in die Zukunft, bei der Niederstetten gut dastehe. © Markhard Brunecker

Niederstetten. Mit dem Resümee „Die Zukunft sind die Bestände“ und „Niederstetten ist gut aufgestellt“ endete der vom Stellvertretenden Forstamtsleiter Patrick Halbauer und Forstrevierleiterin Edeltraud Wirth vorgetragene Waldwirtschaftsplan 2025 und Bericht über das zu Ende gehende Jahr 2024 mit der Zielsetzung, die Forsteinrichtung von 2026 bis 2035 zu erneuern.

Der Stadtwald Niederstetten hat eine Holzbodenfläche von 272 Hektar und ist in 28 Waldorte aufgeteilt. Der Holzvorrat beträgt circa 272 Vorratsfestmeter, der Durchschnitt im Main-Tauber-Kreis 328.

Nach einer Bestandserhebung von 2016 beträgt der Eiche-Anteil 33 Prozent, Buche 15, Nadelholz 21. Bei der nächsten Erfassung im kommenden Jahr werde es laut Patrick Halbauer Verschiebungen geben. Die Holzernte habe sich seit 2019 gewaltig verschoben. Waren es bis 2018 noch überwiegend planmäßige, folgten in den Folgejahren mit rund 61 Prozent fast reine Schadholzernten.

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Die Kernbotschaft für die nächsten zehn Jahre besteht darin, den Stadtwald weiterhin nachhaltig, multifunktional und naturnah zu bewirtschaften. Der Anteil des Nadelholzes soll weiter zurückgeführt werden, ein aktiver Anbau will man vermeiden, um eine Veränderung der Baumartenzusammensetzung zu erreichen.

Auch künftig wird es einen erheblichen kostenintensiven Pflegeaufwand in den Jungbeständen geben. Die Zersplitterung des Stadtwaldes macht eine Bewirtschaftung sehr aufwendig.

Neben den vorgenannten Schwerpunkten soll es auch ein aktives Wasserrückhaltemanagement im Wald wie zum Beispiel Feuchtbiotope geben. Wie die Forstrevierleiterin Wirth berichtete, wurden 2024 1478 Festmeter Holz eingeschlagen, planmäßig seien es jedoch nur 1170 gewesen. Bei den Pflanzungen wurde eine Fläche von einem Hektar vorbereitet und nach Borkenkäfer erfolgte eine Neubegründung von 1,4 Hektar.

Die Gesamtstückzahl für Neubegründungen beträgt 1685 und für Nachbesserung von ausgefallenen Pflanzen 850 Stück. Zum Schutz der Waldpflanzen wurden 1715 Stück für 1,4 Hektar angebracht.

Es erfolgte aber auch der Abbau von Wuchshüllen und Zäunen sowie die Förderung verschiedener Jungbestände von bedrängenden Beihölzern auf über vier Hektar. Zu den weiteren Arbeiten gehörte auch das Ausmähen so extensiv wie möglich.

Die Biotoprenaturierung für Amphibien und Insekten in Adolzhausen erfolgte komplett durch die Naturschutzbehörde. Wirths Prognose für das Jahr 2024 ist ein Minus von rund 25 000 Euro. Der Holzeinschlag wird sich 2025 wegen des erhöhten in 2024 auf 980 Festmeter reduzieren. Für 2025 beträgt der Haushaltsvoranschlag eine Unterdeckung von 32 300 Euro.

Der abschließende Dank von Bürgermeisterin Heike Naber galt neben den beiden Fachreferenten vor allem allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die zur wichtigen Erhaltung von Flora und Fauna, zum Klimaerhalt und Naturschutz in Niederstetten beitragen.

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