Niederstetten. Der „Hirschen“ selbst steht unter Denkmalschutz. Das südliche Nachbargebäude ist weitgehend abgerissen. Die damit verbundene Vollsperrung der Hauptstraße wird zum Herbstfest wieder aufgehoben – denn da muss der Umzug durch.
„Bis zum Herbstfest ist alles fertig“, so fasst es der Niederstettener Bauamtsleiter Sebastian Mayer in einem kurzen Gespräch mit der FN-Redaktion am Montag zusammen. Konkret bedeutet das: Das frühere „Zink“-Haus neben dem Gasthaus „Hirschen“ wird dann komplett verschwunden sein. Und die Baustoffcontainer samt Schuttschicht auf der Hauptstraße auch.
Die Engstelle in der Niederstettener Altstadt wird also bis zum Wochenende wieder passierbar gemacht. Und das ist auch wichtig, denn der Herbstfestumzug muss dort – auf dem Weg zum Festgelände am Sportplatz – ja durchkommen. Die Abbruchmaßnahme samt den innerörtlichen Umleitungen war deshalb aus gutem Grund von der Stadtverwaltung zeitlich befristet und läuft offiziell am Freitag aus.
Im Ämterjargon handelt es sich um eine „Ordnungsmaßnahme“ im Zuge der Stadtsanierung, Bereich „Stadtkern II“. Im Juli hatte der Gemeinderat beschlossen, das/die Nachbargebäude des „Hirschen“ abzubrechen, um einerseits für den geplanten Umbau der historischen Gebäudes Platz zu schaffen und andererseits Neubebauungen zu ermöglichen. Wie diese neuen Pläne genau aussehen, weiß derzeit die Öffentlichkeit noch nicht.
Umbau mit Auflagen
Hintergrund: Das Quartier zwischen Haupt- und Wermutshäuser Straße war nach dem Erwerb durch die Stadt Niederstetten ursprünglich u. a. für einen Bürgertreff und als neuer Standort für das Heimatmuseum vorgesehen gewesen. Diese Pläne scheiterten aber, nicht zuletzt des Geldes wegen. Mitte 2022 hatte sich dann der Gemeinderat entschlossen für „125 000 Euro VB“ den Bau-Bereich über Ebay-Kleinanzeigen anzubieten. Potenzielle Investoren erhielten allerdings gewisse Auflagen, die sich an den Aspekten Wohnraumschaffung im Innenstadtbereich und gastronomische Nutzung orientieren sollten. Bislang wurden die Gespräche nichtöffenlich geführt, doch es wurde ein überzeugender Investor gefunden – deshalb auch der jetzt erfolgte Abriss der „Nebengebäude“, um das Areal quasi besenrein an den neuen Besitzer übergeben zu können.
Wohnen und Gastro-Lösung
Der Gemeinderat hatte für die Abbrucharbeiten der Gammesfeldener Firma „Schneider und Sohn“ den Zuschlag gegeben. Das Unternehmen hatte in Niederstetten bereits 2015 ein prominentes und lange Zeit heiß umkämpftes Objekt beseitigt: das Hallenbad; heute Standort des Neubaus des Umschulungs- und Fortbildungszentrums (UFZ).
Konkretes zum Vorhaben „Hirschen-Areal“ gibt es nicht; doch es ist davon auszugehen, dass das Projekt mindestens in einer öffentlichen Gemeinderatssitzung ausführlich vorgestellt werden wird. Klar ist bereits jetzt: Es soll in der Tat eine Mischform aus Wohnen und Gastro-Lösung geben.
Wie auch immer man zum erfolgten Abriss und zur so entstandenen zeitweisen Baulücke stehen mag: Zum Herbstfest können Einwohner und Besucher einen anderen Blick in Richtung Wermutshäuser Straße werfen. Die Rückseite des Doppelgebäudes Nummer 4 konnte man bislang von der Hauptstraße aus kaum sehen – jetzt liegt sie zumindest für eine Weile frei.
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