IGO-Konflikt - Bürgermeister Dr. Norbert Rippberger: „Wir werden das so nicht akzeptieren“

IGO-Streit: Mudau positioniert sich klar gegen Entscheidung der Stadt Buchen

Buchen will auf den möglichen Erweiterungsflächen des IGO ein eigenes Gewerbegebiet errichten. Diese Entscheidung wollen Mudau und Limbach nicht akzeptieren, weshalb der Mudauer Gemeinderat jetzt einen Beschluss fasste.

Von 
Maren Greß
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Der IGO-Konflikt geht weiter. In der Sitzung des Mudauer Gemeinderats am Mittwochabend positionierte sich das Gremium klar gegen die Entscheidung der Stadt Buchen und fasste einen entsprechenden Beschluss. © Michael Fürst

Buchen/Mudau. Der Streit um das Interkommunale Gewerbepark Odenwald (IGO) geht in die nächste Runde. Wie angekündigt behandelte der Mudauer Gemeinderat das Thema am Mittwochabend in seiner öffentlichen Sitzung. Und das Gremium war sich einig: „Wir werden die Entscheidung der Stadt Buchen, auf den möglichen Erweiterungsflächen des IGO ein eigenes Gewerbegebiet zu errichten, so nicht akzeptieren“, gab Bürgermeister Dr. Norbert Rippberger vor – und die Räte nickten einhellig. Der Entschluss, den die Stadt Buchen in nicht-öffentlicher Sitzung im Januar gefasst hatte, sei den Mitgliedern in der vergangenen Verbandsversammlung ebenfalls nicht-öffentlich mitgeteilt worden, „mit dem Hintergedanken, wir stimmen dem einfach so zu“, wie Dr. Norbert Rippberger ausführte.

Potenziale werden eingeschränkt

„Es ist unverständlich, dass Buchen hier so ausschert“, betonte der Rathauschef. Die Potenziale des IGO würden dadurch gänzlich eingeschränkt werden – eine Erweiterung sei kaum noch möglich, machte das Mudauer Gemeindeoberhaupt deutlich. Buchens Bürgermeister Roland Burger hätte laut Rippberger in den vergangenen 17 Jahren ausreichend Möglichkeiten gehabt, eigene Gewerbeflächen zu entwickeln.

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Der Mudauer Gemeinderat will es nicht auf sich sitzen lassen, dass die Stadt Buchen die potenziellen Erweiterungsflächen für ihr Gewerbegebiet nutzt, ebenso nicht wie die Gemeinde Limbach, die am Montag in öffentlicher Sitzung darüber beraten wird. Der Beschlussvorschlag lautete deshalb: „Der Gemeinderat fordert die Mitgliedskommune Buchen und den Verbandsvorsitzenden (Bürgermeister Roland Burger, Anm. d. Red.) auf, den gemeinsamen Weg weiter mit zu gehen und die gemeinsamen Zielsetzungen weiter zu verfolgen.“

Weiter heißt es: „Der Gemeinderat der Gemeinde Mudau erwartet von der Stadt Buchen, dass sie die bisher gemeinsam vorgesehenen Erweiterungspotenziale des IGO nicht aus Eigennutz einschränkt, sondern sich an die bisherigen Absprachen hält und das bisherige Vertrauen zwischen den Kommunen nicht untergräbt und verspielt. Der IGO ist ein Gemeinschaftsprojekt und nur gemeinsam weiterzuentwickeln.“

Gemeinderat Franz Brenneis fand, dass es der richtige Weg sei, in dieser Angelegenheit mit Limbach „gemeinsame Sache“ zu machen. „So geht man als Partner nicht miteinander um“, betonte Brenneis. Man müsse die Stadt Buchen, respektive den Verbandsvorsitzenden, auffordern, die Entscheidung rückgängig zu machen, beziehungsweise eine Lösung finden, mit der die Gemeinden Mudau und Limbach leben können. Es sei deshalb richtig, klare Kante zu zeigen.

Zum Hintergrund: Öffentlich bekannt wurde diese Diskussion erstmals an der Jubiläumsfeier „25 Jahre IGO“ Ende September. „Ich bin enttäuscht über den Weg, den die Stadt Buchen geht“, sagte damals Limbachs Bürgermeister Thorsten Weber. Er hätte sich mehr Kommunikation gewünscht. „Das halte ich für ein Zurück zur Kirchturmpolitik“, kritisierte er damals. Am IGO-Zweckverband sind die Stadt Buchen zu 60 Prozent sowie die Gemeinden Mudau und Limbach zu je 20 Prozent beteiligt.

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