Tag des offenen Denkmals

Auf Spurensuche in Mosbach

Am 8. September öffnen mehrere interessante Objekte ihre Pforten

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Mosbach. Der „Tag des offenen Denkmals“ lädt am Sonntag, 8. September, unter dem Jahresthema „Wahr-Zeichen – Zeitzeugen der Zeit“ wieder zum Besuch zahlreicher interessanter Bauten und Denkmäler ein. Denkmale sind nicht nur Zeugen vergangener Geschichten ihrer Bewohner und Erbauer. Ihre Bausubstanz steckt auch voller Beweismittel. Historische Narben, Ergänzungen und Weiterentwicklungen erzählen viel über ein Bauwerk und seine Nutzer.

Die Gutleutanlage etwas außerhalb der Mosbacher Altstadt, ist mit dem Elendshaus, der Gutleutkapelle und dem Gutleuthaus nur eines der lohnenswerten Ziele am 8. September. Die Anlage zählt zu den besterhaltenen ihrer Art in Baden-Württemberg. Zahlreiche mittelalterliche Wandmalereien und Rötelzeichnungen, die vermutlich von Pilgern stammen, sind im Innenraum der Kapelle zu finden.

Gästeführerin Christa Marx-Theodorou leitet um 15 Uhr eine Führung an. Adresse: Kapellenweg 5.

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Am jüdischen Friedhof erzählt Gästeführer Alfred Haberstroh vom leidgeprägten Leben der jüdischen Mitbürger und Mitbürgerinnen, über ihre Emanzipation im 19. Jahrhundert bis hin zum Synagogenbrand und zur Deportation ins Internierungslager Gurs in Südfrankreich. Männliche Besucher werden gebeten, eine Kopfbedeckung zu tragen.

Treffpunkt ist um 13.30 Uhr am jüdischen Friedhof im Kapellenweg.

Die Stiftskirche St. Juliana zählt zu einer von insgesamt vier erhaltenen Simultankirchen in ganz Baden-Württemberg und ist eine wahre Rarität. 1708 wird sie erstmals als solche erwähnt und birgt heute im Chorraum den katholischen Teil mit seiner barocken Kanzel und dem barocken Altar sowie die Grabplatte der Pfalzgräfin Johanna. Im Langhaus, dem evangelischen Teil der Kirche, zieren beeindruckende Fresken und ein Hallenlettner den Raum.

Gästeführerin Christel Marmann nimmt die Besucher und Besucherinnen mit auf eine Zeitreise zu einem der bedeutendsten Bauwerke Mosbachs. Treffpunkt ist um 14 Uhr am Kirchplatz.

Die Kirche St. Cäcilia wurde 1935 geweiht und befindet sich auf einem Teilstück des ehemaligen Schlossgartens. Der Stil der neuen Sachlichkeit stammt von Architekt Hans Herkommer.

Hier findet eine Führung mit Anita Schneider um 14 Uhr statt. Treffpunkt ist vor der Kirche am Franz-Roser-Platz.

Eines der architektonisch glanzvollsten und geschichtsträchtigsten Gebäudeensembles, die der Stadtteil Lohrbach zu bieten hat, ist das Kurpfälzische Wasserschloss. Mit rund zwei Hektar Gesamtfläche gehört es zu den herausragenden Anlagen seiner Art in Südwestdeutschland und diente im letzten Viertel des 16. Jahrhunderts als Residenz der Kurfürsten-Witwe Amalia, an dem sich reformierte Adlige, Politiker und Gelehrte trafen.

In unmittelbarer Nähe befindet sich die Basilica Artis aus dem Jahr 1585. Kurfürst Carl Theodor schenkte dieses Bauwerk, das als Zehntscheuer mit Kelter diente, im 18. Jahrhundert der katholischen Gemeinde, um es zu einer Kirche umbauen zu lassen.

Heute wird das Gebäude für Veranstaltungen und Ausstellungen genutzt und befindet sich wie das Wasserschloss in Privatbesitz. Letzteres kann daher auch nur von außen besichtigt werden.

Um 12.30 Uhr begibt sich Dr. Albrecht Ernst an beiden Orten auf die Suche nach „Kurfürstlichen Spuren in Lohrbach“. Treffpunkt ist am Eingang zum Schloss. Adresse: Kurfürstenstraße 71 –75.

Gleich anschließend erläutert Dr. Albrecht Ernst, welche kostbaren Spuren des Mittelalters in der heutigen evangelischen Kirche von Lohrbach zu finden sind. Durchschreitet man den gotischen Chorbogen des Chorturms, so kann man im einstigen Altarraum eine ungewöhnlich reiche Wandmalerei aus dem 15. Jahrhundert entdecken, die Szenen aus dem Alten und Neuen Testament erzählt. Erst in den 1950er Jahren wurden diese übertünchten Fresken aufwändig freigelegt.

Die Führung startet um 13.30 Uhr. Adresse: Kurfürstenstraße 20.

Einen schönen Abschluss am Tag des offenen Denkmals in Lohrbach bietet die katholische Kirche „St. Paulus“. Gebaut wurde die Kirche nach dem alttestamentlichen Gedanken: Gott hat sein Zelt unter uns aufgeschlagen. Von 14 bis 17 Uhr werden im Pfarrsaal Kaffee und Kuchen durch den Kirchen-, Heimat und Kulturverein Lohrbach angeboten und um 15.30 Uhr startet Wolfgang Roth eine interessante Führung zum Thema „Denkmal im Denkmal – vereinigte Denkmale in St. Paulus“. Das besondere Augenmerk wird hierbei auf das historische Sandsteinkreuz in der Kirche gelegt. Adresse: Paulusstraße 1 (beim Friedhof).

Im Stadtteil Neckarelz hat das Tempelhaus von 13 bis 17 Uhr geöffnet. Von 1300 bis 1350 war diese im Besitz des Johanniterordens. Bei dem seit dem späten 16. Jahrhundert als Tempelhaus bezeichneten Gebäude handelt es sich nach der Burg Lohrbach um das zweitälteste Bauwerk in Mosbach und um die einzige in ihrer authentischen Form erhaltene Johanniterburg in Baden-Württemberg. Zu den Kunstschätzen des als katholische Kirche genutzten Tempelhauses zählt der Conradusstein, eine Grabplatte aus der Zeit um 1300 und viele weitere sehenswerte Objekte.

Ab 13 Uhr bietet Horst Uhl insgesamt vier Führungen, beginnend zu jeder vollen Stunde, an. Adresse: Johannitergasse in Neckarelz.

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