Tag des offenen Denkmals 2024

Lambach-Pumpe und Bergkirche offene Denkmäler

Zwei Sehenswürdigkeiten in Walldürn

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Rippberg/Hornbach. Auf Initiative der Deutschen Stiftung Denkmalschutz findet seit 1993 jeweils am zweiten Sonntag im September der Tag des offenen Denkmals statt, in diesem Jahr am 8. September. In Walldürn gibt es zwei Angebote für Interessenten.

Brunnen – Mühlen – Pumpen, traditionelle Wasserversorgung in einem typischen Odenwald-Tal: Im Mittelpunkt dieser Erkundungstour mit Geopark-vor-Ort-Begleiter Erik Enders zum Thema Wasser stehen die komplexen Zusammenhänge von Geologie und Wasserversorgung im Hornbacher Tal. Die Höhenorte Groß- und Kleinhornbach waren schon immer schlecht mit Wasser versorgt. Zu wenige und zu schwache Quellen, steigende Bevölkerungszahlen und eine zunehmende Tierhaltung stellten die Wasserversorgung zunehmend in Frage. Eine für den Buntsandstein-Odenwald typische Situation.

Mit Hilfe des komplexen Pumpsystems, einer sogenannten „Lambachpumpe“, ging man dazu über, das Wasser aus dem Mobrunnen im Tal in die Höhe zu pumpen. Im Rahmen der Führung werden sowohl der Mobrunnen wie auch die Lambachpumpe besucht.

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(ac)
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Im Pumphaus erklärt Julian Bauer sehr anschaulich mit Hilfe modernster Technik die faszinierende Funktionsweise des guten, fast hundert Jahre alten Stücks.

Darüber hinaus sind auch die Kulturgeschichten des Tals ein zentrales Thema der Führung. Einst stand im Hornbacher Tal eine Mühle, deren Spuren heute kaum noch zu erkennen sind. Ebenso wird der Hornbacher Mordfall ein Thema der Führung sein.

Dauer circa 2,5 Stunden. Auf festes Schuhwerk achten. Die Tour verläuft vor allem im Wald. Treffpunkt am 8. September um 14 Uhr am Parkplatz am Jugendzeltplatz im Hornbacher Tal, zwischen Walldürn und Hornbach.

Mittelalterliche Fresken und der älteste Orgelprospekt in Baden: In Rippberg befindet sich mit der kunstgeschichtlich herausragenden Bergkirche ein besonderes Kleinod. Die Kirche befindet sich auf dem Friedhof in Rippberg und ist St. Sebastian geweiht, von der Bevölkerung wird sie „Bergkirche“ genannt.

An Tag des offenen Denkmals ist die Kirche von 14 bis 18 Uhr geöffnet, eine Führung mit der Geopark-vor-Ort-Begleiterin Margarete Strachon findet um 14 Uhr statt.

Die Geschichte der Bergkirche lässt sich mindestens bis ins Jahr 1424 zurückverfolgen. Zu dieser Zeit ist in archivarischen Dokumenten erstmals eine Kapelle St. Sebastian urkundlich bezeugt. Spätgotisches Maßwerk im Bereich des Chores deutet darauf hin, dass Teile dieses ersten Baues integriert wurden, als die Herren Echter von Mespelbrunn gegen Ende des 16. Jahrhunderts den heutigen Bau errichteten und 1605 vom Würzburger Bischof konsekrieren ließen. Die Geschichte dieses Baus ist geprägt von konfessionellen Auseinandersetzungen während der Zeit der Reformation und Gegenreformation.

Beeindruckend ist die Ausstattung der Bergkirche. Neben bedeutenden Fresken aus der Zeit Mitte des 14. Jahrhunderts und einem manieristischen Grabdenkmal des Adelsgeschlechtes der Rüdt von Bödigheim, ist vor allem auch die Orgel erwähnenswert. Erbaut 1683 vom Würzburger Orgelbauer Nikolaus Will, ist das Orgelprospekt in der Rippberger Bergkirche mit einem Alter von über 325 Jahren das älteste im Original erhaltene in ganz Baden.

Bei der angebotenen Führung durch die Bergkirche machen die Teilnehmer einen Spaziergang durch die spannende Geschichte der Kirche und des Ortes Rippberg und entdecken die geschilderten kunstgeschichtlichen Höhepunkte mit eigenen Augen. Auch auf das Leben und Wirken von Julius Echter wird in dieser Führung eingegangen.

Dauer circa eine Stunde. Treffpunkt am 8. September um 14 Uhr, am Eingang zum Friedhof der Bergkirche.

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