Limbach. Auch als kleine Waldbesitzerin mit 183 Hektar an Holzbodenfläche muss die Gemeinde Limbach einen „forstlichen Betriebs- und Finanzplan“ erstellen und vom Gemeinderat absegnen lassen. In der September-Sitzung stellten Jörg Puchta und Wolfgang Kunzmann diese jährliche Planung für den Forstbetrieb vor; der eine leitet die Forstbehörde des Neckar-Odenwald-Kreises in Adelsheim, der andere das Limbacher Revier. Was schon Bürgermeister Thorsten Weber mit Blick auf das zu Ende gehende Jahr festgestellt hatte – „Unser Wald leidet weiter unter dem Klimawandel und der Trockenheit“ – bestätigte Puchta mit einigen Diagrammen. Während in den ersten fünf Jahren ab 2010 die sogenannten zufälligen Nutzungen kaum gegeben waren, so zeigt sich ab 2015, dass kein Forstjahr ohne diese Einschläge wegen Dürre, Sturm oder Insekten verstrich.
Der Hiebsatz insgesamt hat sich in den letzten zwölf Jahren kaum verändert, beträgt 2022 1120 Festmeter und soll im kommenden Jahr auf 1050 Festmeter gesenkt werden. „Der Plan ist sehr fragil“, machte Puchta auf die Unwägbarkeiten aufmerksam, „die Preise ein Auf und Ab.“ Für die kommunale Haushaltsplanung kann Kämmerer Klaus Rhein trotzdem mit einem positiven Ergebnis von 18 000 Euro rechnen. SPD-Gemeinderat Jürgen Braach, der auf den SWR-Fernsehbeitrag über die Rückepferdaktion verwies, wollte von den Forstfachleuten wissen, ob für die forstliche Behandlung der geschützten Moorflächen im „Schwannewald“ bei Wagenschwend Gelder von Seiten der Naturschutzbehörden flössen? Was Kunzmann so verneinen musste. „Die 500 Euro fürs Pferd kommen über den Holzverkauf wieder rein.“
Ein anderes Instrument zur Verwirklichung ökologischer Ziele ist die Flurneuordnung. Sie dient vorrangig dazu, Agrarstrukturen zu verbessern. Auf Limbacher Gemarkung ist eine solche Maßnahme in Balsbach im Oktober 2021 angestoßen worden. Unter der Führung von dessen Ortsvorsteher Andreas Ebert, informierte der Bürgermeister, habe man sich in den vergangenen zwölf Monaten intensiv Gedanken gemacht, wie ein solches Verfahren aussehen könnte, „bis zu dessen Abschluss sicher noch zehn Jahre ins Land gehen werden“. Um aber loslegen zu können und Mittel bewilligt zu bekommen, bedarf es eines Beschlusses des Gemeinderats, dass ein Prozent der Verfahrensfläche „zur Sicherstellung des ökologischen Mehrwerts“ bereitgestellt wird. Den Beschluss fasste das Gremium einstimmig.
Ein zweiter Beschluss in diesem Zusammenhang betrifft die Gemeinde, die sich verpflichtet, gemeinschaftlichen Anlagen wie Wassergräben, Rohrleitungen und Entwässerungseinrichtungen in ihr Eigentum zu übernehmen sowie die Verkehrssicherungspflicht für diese Anlagen als auch öffentliche Wege zu erfüllen. Für die geschätzten Gesamtkosten des Verfahrens in Höhe von 2,5 Millionen Euro rechnet man mit einer 80-prozentigen Bezuschussung.
Das historische Gedächtnis der Gemeinde mit ihren sieben Ortsteilen, das Archiv, befindet sich im Untergeschoss des Alten Schulhauses in Krumbach, jetzt Dorfgemeinschaftshaus. „Vier der sieben Ortsteile sind bereits in Kooperation mit dem Kreisarchivar Alexander Rantasa gesichtet“, informierte Weber. Was aber überhaupt hineingehört ins Archiv, wie es zu behandeln ist und wer es wie benutzen darf, das muss laut Gesetz in einer Archivordnung stehen. Auch die beschloss der Gemeinderat einmütig. Nachdem die erste Ausschreibung für Aufbauten der Tragkraftspritzenfahrzeuge (TSF-W) der Abteilungswehren Krumbach und Heidersbach keine Angebote ergaben, wurden die Lose aufgeteilt. Nun gibt es Pumpen und weiteres Gerät für die Gesamtsumme von 174 000 Euro.
Statt des urlaubenden Bauamtsleiter Georg Farrenkopf übernahm Bürgermeister Weber die baulichen Tagesordnungspunkte, als da waren sechs Baugesuche und das Ergebnis der Bauausgabenprüfung für den Zeitraum 2016 bis 2020.
Schließlich gab der Schultes bekannt, was derzeit in der Gemeinde getan werde, um Energie zu sparen. Die ab 1. September geltende Verordnung werde in Limbach umgesetzt, obwohl „wir schon immer auf unsere Energieverbräuche geachtet haben“. Diskussions- und gegebenenfalls Optimierungsbedarf machte der Bürgermeister bei der Weihnachts- und Straßenbeleuchtung aus, wobei er für letzteres nach der Umstellung auf LED-Leuchtmittel errechnet hatte, dass das Einsparpotenzial bei einer um 90 Minuten verlängerten Abschaltung bei jährlich 700 Euro liege. Da aber jede Kilowattstunde zähle, ermunterte er Rat wie Bürger, sich Gedanken zu machen. ubr
URL dieses Artikels:
https://www.fnweb.de/orte/limbach_artikel,-limbach-in-forst-und-flur-ruecken-oekologische-ziele-nach-vorn-_arid,2003003.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.fnweb.de/orte/limbach.html
[2] https://www.fnweb.de/orte/adelsheim.html