Limbach. Interkommunal wie das Gewerbegebiet IGO hätte für Limbach ein weiteres Projekt werden sollen, dessen „jähes Ende“ (Bürgermeister Thorsten Weber) nun im Gemeinderat verkündet wurde. Windkraftanlagen sollten auf zwei größeren Flächen der Gemarkungen beider Gemeinden realisiert werden, in Waldstücken, die von den Ortschaften Balsbach, Laudenberg, Einbach, Oberneudorf und Hollerbach umgeben sind. „Ein tolles Projekt, das in die Zeit gepasst hätte“, schwärmte und bedauerte zugleich Uwe Steiff nun vor dem Gemeinderat von Limbach. Steiff ist einer von drei Geschäftsführern des Ingenieurbüros S&H in Hettigenbeuern.
Wie bereits an anderen Standorten war das Planungsbüro nach dem Prinzip „Windkraft gehört in Bürgerhand“ vorgegangen; Anfang des Jahres waren die Pläne für rund acht Windräder vorgestellt worden, in den politischen Gremien sowie der Bürgerschaft standen die Zeichen gut. Für Thorsten Weber ein „Paukenschlag“, der ihm jetzt aber ganz anders in den Ohren klingt, als man sich das ausgemalt hatte.
Gespräche vielversprechend
Gescheitert ist das Projekt auf Limbacher Seite an einem Grundstückseigentümer, der 85 Prozent der fraglichen Fläche besitze. „Durchaus positiv“ hatten dabei die ersten Kontakte auf Uwe Steiff gewirkt. Zusammen mit seinem Sohn Marek wollte er dem Limbacher Gemeinderat persönlich schildern, was in den vergangenen Monaten gelaufen war. Die Gespräche zwischen allen Akteuren seien zunächst vielversprechend verlaufen, skizzierten die beiden Männer die Entwicklung des zurückliegenden Dreivierteljahres.
„Zu unserem allergrößten Bedauern müssen wir nun einen Strich ziehen.“ Diese (oder andere eventuell in Frage kommende) Flächen würden vom Eigentümer nun wohl ausgeschrieben und an einen Energieversorger gehen. „Da geht’s ums Geld.“
Der mit dem Bürgerwindpark verbundene Gedanke, Wertschöpfung vor Ort zu haben und größtmögliche Akzeptanz in der Bevölkerung zu finden, kommt womöglich kaum zum Tragen. „Das haben wir zu akzeptieren“, dankten Vater und Sohn Steiff für das Vertrauen, das ihnen von Seiten der Gemeinde- und Ortschaftsräte entgegengebracht worden sei.
Zum Schluss wünschten die beiden Projektierer der Gemeinde und den Bürgern, dass diese die Chance erhalten sollten, ein Wörtchen mitzureden, sollte an dieser Stelle ein Windpark entstehen. „Wir können uns nicht vorstellen, dass dieser Standort nicht realisiert wird. Wir benötigen letztendlich die erneuerbaren Energien – egal, von wem.“
„Wir hätten gern mit der Stadt Buchen zusammen gearbeitet“, spielte Thorsten Weber wohl auch ein wenig auf die IGO-Debatte an (wir berichteten), die sich aktuell nicht zugunsten Limbachs entwickelt. Die Windparkflächen auf Buchener Gemarkung befinden sich – anders als in Limbach – im städtischen Besitz.
Weber will sich nun darauf konzentrieren, den Weg des Teilflächennutzungsplanes Wind auf der Ebene der vereinbarten Verwaltungsgemeinschaft mit der Gemeinde Fahrenbach weiter zu beschreiten und Flächen für die Windkraft definieren.
„Wenn das Gebiet nordwestlich von Laudenberg dann reinfallen sollte, kann der Anlagenbetreiber loslegen“, brachte Gerhard Noe, Bürgermeister-Stellvertreter und Gemeinderat der CDU, einerseits sein Bedauern und andererseits eine gewisse Skepsis zum Ausdruck. Sein Fraktionskollege Christian Bopp findet es ebenfalls schade, dass nicht das Konzept der bürgerbeteiligten Windkraftnutzung zum Tragen kommt. Was Klaus Brauch-Dylla für den „Grünen Arbeitskreis“ sogar als „verheerend“ bezeichnete. „Aus einer All-win-Situation gehen jetzt nur Verlierer hervor.“
Die S&H-Projektierer Uwe und Marek Steiff werden nun die Entwicklung des fokussierten Waldgebiets auf Limbacher Gemarkung weiter verfolgen, doch der Junior stellte heraus, „dass es sinnvoll gewesen wäre, beide Flächen zusammen zu entwickeln.“ Die Gemeinde Limbach wolle man beim Thema Windenergie weiterhin unterstützen.
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