Lauda-Königshofen. Die Freie Bürgerliste (FBL) geht mit einem verjüngten Leitungsteam in die Zukunft. Mit der Wahl von Tim Tolle zum neuen Vorsitzenden läuteten die Mitglieder der 2004 gegründeten unabhängigen politischen Vereinigung bei ihrer Jahreshauptversammlung im Schützenhaus in Marbach einen Generationswechsel ein. Michael Geier, der dieses Amt bisher ausübte, bleibt der FBL aber weiterhin beratend, unter anderem im Wahlgremium für die 2024 anstehenden Kommunalwahlen, erhalten.
Den langjährigen Stadtrat und zugleich Fraktionsvorsitzenden der FBL verabschiedeten die Mitglieder mit viel Beifall für seine geleistete Arbeit. Fraktionsvorsitzender Reinhard Vollmer würdigte seinen Einsatz für die FBL sowie die Stadt Lauda-Königshofen und überreichte ihm zusammen mit dem neuen Vorsitzenden Tim Tolle ein Geschenk.
Michael Geier erinnerte zuvor an die letzte Kommunalwahl 2019, bei der die FBL erstmals in der Geschichte der Stadt mit ihren Kandidaten 40,8 Prozent der Wählerstimmen erhielt und seitdem die Mehrheit im Gemeinderat stellt. Ein weiterer politischer Erfolg sei die Wahl von Dr. Lukas Braun 2020 zum neuen Bürgermeister von Lauda-Königshofen gewesen.
Fraktionsvorsitzender Reinhard Vollmer blickte vor seiner Rückschau zunächst aber in die Zukunft und auf bevorstehende Aufgaben. So habe die FBL erst vor wenigen Tagen bei der Stadtverwaltung einen Antrag auf Unterstützung der Städteinitiative „Lebenswerte Städte durch angemessene Geschwindigkeiten“ eingereicht. Ziel sei es, mit dieser Initiative die Anordnung von Tempo-30-Zonen zu vereinfachen und diese in Innenstädten als Regelgeschwindigkeit festzulegen.
In den kommenden Jahren stünden im Stadtgebiet zahlreiche große Maßnahmen an, die hohe Investitionen erfordern. Vollmer erinnerte unter anderem an die Fertigstellung des kommunalen Kindergartens Königshofen im September 2024, den trotz hoher finanzieller Beteiligung des Landkreises immer noch hohen Anteil bei der Kanalsanierung im Rahmen der Neugestaltung der Becksteiner Straße in Lauda sowie die anstehende Erweiterung der Realschule. Zudem stünden 2024 im Rahmen einer Bedarfsplanung eventuell der Erwerb einer Drehleiter für die Feuerwehr Lauda-Königshofen sowie die Verlegung der Bahn-Verkehrsstation in Gerlachsheim an. „Angesichts dieser Investitionsmaßnahmen müssen wir uns immer wieder fragen, wie können wir uns das bei reduzierten Fördermitteln alles leisten?“, versprach Reinhard Vollmer für die FBL-Fraktion, weiterhin ein wachsames Auge auf den städtischen Haushalt zu haben.
In seinem Rückblick zeigte sich Vollmer froh, das der Gemeinderat auf Antrag der FBL und mit Unterstützung der SPD/FB-Fraktion im Herbst letzten Jahres gegen den massiven Widerstand der CDU die Abschaffung der unechten Teilortswahl beschlossen habe. FBL-Kreisrat Hubert Segeritz erinnerte an Maßnahmen, die der Kreis im Stadtgebiet von Lauda-Königshofen mitfinanziere.
Einen Ausblick auf die Gemeinderatswahl im kommenden Jahr gab FBL-Stadträtin Angelika Tolle-Rennebarth. Da der künftige Gemeinderat bei den nächsten Wahlen sukzessiv verkleinert werde, kann nach der Abschaffung der unechten Teilortswahl 2024 jede politische Gruppierung eine Liste mit 26 Kandidaten aufstellen, unabhängig von den Stadtteilen. Bei einer der nächsten Sitzungen wolle die FBL eine erste Kandidatenliste erstellen. Kandidaten für die Ortschaftsräte können sich ebenfalls melden.
Das FBL-Wahlgremium, das sich bereits in Kürze konstituiere, wolle zunächst einen zeitlichen Fahrplan für die Aktivitäten und Veranstaltungen vor den Wahlen erstellen.
Angelika Tolle-Rennebarth, die zugleich stellvertretende Kassiererin der FBL ist und den verhinderten Kassierer Herbert Bieber vertrat, präsentierte geordnete Finanzen. FBL-Stadtrat Alois Imhof, der als Wahlleiter fungierte, erhielt von den Mitgliedern eine einstimmige Entlastung für den gesamten Vorstand. Bei den Neuwahlen wurden dann wie folgt gewählt: Neuer Vorsitzender ist Tim Tolle, Karl Schweitzer und Wolfgang Rennebarth (bisher Reinhard Vollmer) zu gleichberechtigten stellvertretenden Vorsitzenden, Kassierer Herbert Bieber (Stellvertreterin Angelika-Tolle Rennebarth), Kassenprüfer Karl Höfling und Kati Grützmacher, Schriftführerin Anita Spinner (Stellvertreterin Eva-Maria Fürst), Beisitzer: Anton Renner, Gerhard Fibich, Stefanie Mohr und Annette Vogel. ivet