Es ist eine gute Entscheidung, die der Gemeinderat Lauda-Königshofen getroffen hat: Das Hallenbad kann im Oktober öffnen. Dabei haben es sich die Bürgervertreter sicherlich nicht leicht gemacht. Ein Bad zu betreiben, ist nunmal keine originäre Pflicht einer Kommune, sondern eine Kür, die man sich auch leisten können muss und will. Kein Bad ist kostenneutral zu betreiben. Es verschlingt Unsummen, die man nicht einfach so aus dem Ärmel schüttelt.
Schon ohne die Energiekrise haben einige Kommunen deutschlandweit die Reißleine gezogen und ihr Bad dicht gemacht. Mit der Gas-Problematik werden es noch einige mehr werden. Külsheim ist dabei nur ein Beispiel.
Aber damit stellt sich ein weiteres Problem: Wir alle wollen, dass unsere Kinder schwimmen lernen. Aber wie sollen sie das, wenn es kein Bad gibt, um dort zu üben? Und wie sollen ehrenamtliche Lebensretter in ihrer Freizeit in leeren Becken trainieren, um im Ernstfall helfen zu können?
In Lauda-Königshofen will man sich nicht der Verantwortung entziehen – auch wenn dies nicht unerhebliche Kosten verursacht. Auswärtigen Vereinen und Schulen stellt man damit Möglichkeiten zur Schwimmausbildung zur Verfügung. Das ist mehr als begrüßenswert.
Dass die Kommune das Defizit aus dem Bad nicht allein schultern will, ist nachvollziehbar. Sie zeigt sich solidarisch mit den Nachbarn und baut auf deren Solidarität. Neben der Schwimmhalle in Wertheim gibt es im Umfeld erst in Weikersheim wieder ein kommunales Hallenbad, das Solymar hat einen privaten Betreiber.
Die Stadt sollte bei den Kosten daher nicht im Regen stehen gelassen werden.
Vielleicht können auch die Bürger ihren bescheidenen Teil dazu beitragen: Je höher die Auslastung, desto mehr Eintrittsgelder werden generiert. Auch wenn die Badetage für die Bevölkerung verringert werden.
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