Königshofen. So eine kühle Witterung kennen die Verantwortlichen für die Königshöfer Messe nicht. „Die Königshöfer haben bei der Mess immer schönes Wetter.“ Der Satz fiel in den letzten Tagen häufig – auch wenn er sich in diesem Jahr nicht bewahrheitet, zumindest was die ersten Tage anbelangt. Das wurde bei der Halbzeitpressekonferenz im Gasthaus „Die Rose“ deutlich.
„Das Wetter hat uns einen kleinen Strich durch die Rechnung gemacht“, konstatierte Bürgermeister Dr. Lukas Braun, der wie Marktmeister Jan Raddatz auf eine bessere zweite Hälfte hoffte.
Trotz der herbstlichen Temperaturen und des regnerischen Wetters war Raddatz mit dem Besucherstrom zufrieden. „Das Wochenende ist trotz allem gut gelaufen, die Marktgassen und die Halle waren gut gefüllt.“ Nun hofft er auf einen passenden Schlussspurt, der mit einem imposanten Feuerwerk endet. Für Raddatz ist es die erste „richtige“ Messe, verwies er auf die Unterstützung durch den Arbeitskreis Messe.
Tolle Stimmung
Von tollen Abenden und grandioser Stimmung sprach auch Festwirt Hans Peter Küffner, der sich ebenso zufrieden zeigte. Vor allem die „Balbachtaler“ hätten am Samstag die Halle zum Beben gebracht, freut er sich auf den kommenden Samstag, wenn die Kapelle wieder auf der Bühne der Tauber-Franken-Halle steht. Gut aufgestellt sei man auch beim Personal. Küffner begründete noch einmal den Verzicht auf Reservierungen von Tischen in der Halle. „Das hat in der Vergangenheit oft zu Unstimmigkeiten geführt.“ Die aktuelle Variante klappe dagegen ganz gut. „Wir werden uns bemühen, es auch am nächsten Wochenende wieder ordentlich zu machen“, fügte er mit einem Augenzwinkern an.
Durchwachsen ist die Bilanz der Schausteller. Andre Roder, Betreiber des „Hupferl“, wies dennoch auf die vielen jugendlichen Besucher hin, die sich nach einem Regenguss wieder an seinem Fahrgeschäft einfanden. „Die Königshöfer sind hart im Nehmen.“ Nicht ganz so erfreulich sieht es für Daniel Asmuß aus, der die „Gänseliesel“ mit Außengastronomie betreibt. „Bei Regen setzt sich keiner draußen hin“, erklärte er. „Die Kaufkraft der Leute ist vorhanden“, ergänzte Marie Louise Wenderoth, Geschäftsführerin von Stüß Waffeln. Beschwerden wegen gestiegener Preise gebe es nicht.
Auch aus Sicht der Marktbeschicker „läuft die Messe gut“, machte Werner Baumeister deutlich. dass der Stadt die Messe sehr am Herzen liege, hätte nicht nur im vergangenen Jahr der Messemarkt gezeigt. „Man sieht, wie die Stadt und Bürger mit ihrer Messe verbunden sind.“ Durch Lieferengpässe und Personalnot habe es einige Ausfälle gegeben, doch die Lücken seien durch hochwertige Marktbeschicker geschlossen worden. „Königshofen hat bei allen einen guten Ruf“. Und er machte mit Blick auf den „neuen“ Marktmeister, der an Bestehendes angekeknüpft habe: „Hier braucht man nichts zu verändern.“ Doch er schob gleich selbst einen Änderungsvorschlag nach: „Die Ruhezonen zwischen den Ständen kommen bei den Leuten sehr gut an und sind gut frequentiert. Vielleicht könnte man das noch ausbauen?“
„Frohen Mutes“ ist man auch bei der Agima“, machte die Chefin der Leistungsschau, Sabine Dattenberg, deutlich. „Die Geschäfte der Aussteller laufen gut“, berichtete sie, dass die Besucher vor dem Regen in den beiden Hallen Zuflucht und auch viel Information gefunden hätten. „Das Publikum in Königshofen ist hartnäckig“, stellte sie erfreut fest. Dass die Außengastronomie unter den Temperaturen leidet, bedauerte sie sehr.
Froh, ein Teil der Messe zu sein, ist Günther Fading vom ETSV Lauda, der für den Messelauf verantwortlich zeichnet. „Das ist auch unsere Messe.“ Mit Blick auf die mehr als 1000 Meldungen sprach er von einem „tollen Erfolg“ der 30. Auflage. Man hatte nach der Coronapause weniger Zuspruch befürchtet. Zwei Jahre habe man gebibbert, zeigte er sich über den Verlauf sehr zufrieden. Dass sich gleich mehrere Kitas, neun Schulen aus dem Stadtgebiet sowie Schulen aus Tauberbischofsheim und Grünsfeld/Wittighausen beteiligten, freute ihn sehr. „Es ist schön, wenn die Kleinen wuseln und wir uns mit dem Startschuss beeilen müssen.“
Stolz verkündete er den Streckenrekord von Robin Habermann, der extra aus Holzmaden angereist war und die fünf Kilometer in 15:33 Minuten lief. Sein Dank ging an die Helfer und die Sponsoren.
Gut besucht ist die Ausstellung der Gruppe Historisches & Kulturelles über „Ansichtssache? Die Messestadt Königshöfen und ihre Stadtteile Deubach, Messelhausen und Sachsenflur“, so Bernhard Geisler. Noch am Sonntag ist die Schau zu sehen, die bei vielen Erinnerungen wachgerufen habe. In diesem Umfang habe es eine solche Schau noch nicht gegeben.
Marktmeister Jan Raddatz und Andreas Buchmann, Leiter des Ordnungsamts der Stadt Lauda-Königshofen unterstrichen, dass die Messe sehr friedlich verläuft und es bisher keine größeren Zwischenfälle gab. Auch bei den Parkplätzen auf den Wiesen, die von den Königshöfer Vereinen und der KJG Lauda betrieben werden, habe man trotz des Regens kaum Schwierigkeiten – und bei Fragen habe der Bauhof sofort nachgebessert. Überhaupt galt ein sehr großes Lob vonseiten der Verwaltung und auch der Schausteller für die Mitarbeiter des Bauhofs, die für fast jedes Problem eine Lösung hätten. Der Dank von Raddatz galt auch den Freiwilligen des DRK für den Sanitätsdienst.
„Die Messe ist einfach toll und macht gute Laune“, resümierte Bürgermeister Braun. Und: „Sie ist mehr als ein Volksfest, sie ist auch ein Familientreffen, weil viele Besucher eigens anreisen.“ Sein Dank galt allen Beteiligten, die sich in die Messe einbringen.
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